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World Affairs Online
Entre ideas liberales y conservadoras: Un análisis de posturas valorativas en estudiantes y docentes de profesorado
In: Ciencia UNEMI, Band 14, Heft 36, S. 45-57
La finalidad de este estudio fue indagar los perfiles valorativos de docentes en ejercicio y en formación, en base a dos modelos axiológicos considerados antagónicos (conservador y liberal), cada uno con una estructura bien definida. Cabe destacar que los enfoques teóricos no se presentan puros en la realidad debido a su profunda complejidad; sin embargo, este tipo de estudios permite vislumbrar cuál es el camino que la sociedad considera oportuno o viable para avanzar hacia el futuro. Se utilizó un diseño metodológico cuantitativo, de tipo descriptivo y de corte transversal. Los participantes relevados de primera fuente fueron estudiantes de profesorado de tercer año de los 5 institutos de formación docente más representativos de la Capital de Mendoza (Argentina) y sus respectivos docentes. La muestra fue de carácter intencional (n=337) con un alto porcentaje de mujeres (91,1%). Los resultados permitieron identificar tres factores: Autonomía, Igualdad y Tradición; a partir de ellos fue posible discriminar tendencias y perfiles predominantes.
"Weltwirtschaft ist unser Schicksal": Helmut Schmidt und die Schaffung der Weltwirtschaftsgipfel
In: Reihe Politik- und Gesellschaftsgeschichte Bd. 79
World Affairs Online
Bridging the Oder: [German Unification Symposium, October 3, 2006]
In: Bulletin of the German Historical Institute. Supplement, Heft 40, S. 39-51
ISSN: 1048-9134
World Affairs Online
Staatssicherheit mit "menschlichem Antlitz": die Folgen des Prager Frühlings für den tschechoslowakischen Staatssicherheitsdienst und seine Wechselbeziehungen zum MfS
In: Deutschland Archiv, Band 31, Heft 4, S. 533-546
ISSN: 0012-1428
World Affairs Online
Postfaschisten an der Macht – Giorgia Meloni und die Fratelli d'Italia
Blog: Rechtspopulismus
Es waren Antifaschist:innen, die die italienische Verfassung ausgearbeitet haben. Sie trat 1948 in Kraft und sollte sicherstellen, dass niemand jemals wieder die Kontrolle über die Republik übernehmen konnte, ähnlich wie dies der Diktator Benito Mussolini die Jahre zuvor vollbracht hatte. Seitdem hat Italien bereits 67 Regierungen erlebt, doch die aktuelle Regierung, Nummer 68, ist auch für Italien besonders (Siefert, 2023). Sie wurde mehrfach als "gefährlichste Frau Europas" betitelt (Brandl & Ritter, 2022). Die Rede ist von Giorgia Meloni, die am 22. Oktober 2022 als Vorsitzende der nationalistischen, konservativen und postfaschistischen Partei Fratelli d'Italia (FDI) als Ministerpräsidentin vereidigt wurde.Mit dem Wahlsieg der italienischen Postfaschistin ist ein weiterer Schritt in Richtung einer politischen Entwicklung vollzogen worden, die den autoritären Rechtspopulismus als Regierung zu einem sichtbaren Bestandteil der politischen Realität macht. Ihre politische Gruppierung wird weithin als populistisch, postfaschistisch und weit rechts im politischen Spektrum positioniert, was in weiten Teilen der europäischen Öffentlichkeit zur Kenntnis genommen wurde. Die folgende Seminararbeit versucht nach mehr als einem Jahr an der Macht eine Bilanz zu ziehen, die Auswirkungen der Wahl zu analysieren und die Besonderheiten der italienischen Rechten näher zu beleuchten.Melonis Aufstieg in der politischen Landschaft Italiens: Vom Engagement in der Jugendpolitik über die MSI zur Gründung der Fratelli d'Italia Die am 15. Januar 1977 in Rom geborene Meloni ist nicht nur die erste Frau, die das Amt ausübt, sondern auch die erste Regierungschefin, deren politische Karriere in der postfaschistischen Ära Italiens begann. Sie kandidierte bereits in ihren Jugendjahren für politische Ämter in Italien. Im Jahr 2006 wurde sie zur jüngsten Ministerin Italiens ernannt. Heute ist die Vorsitzende der von ihr mitbegründeten rechtsextremen Partei Fratelli d'Italia (Brüder Italiens, benannt nach der ersten Zeile der Nationalhymne, mit Wurzeln in der postfaschistischen Bewegung) die erste weibliche Premierministerin.Vor 31 Jahren, im Juli 1992, begann Giorgia Meloni ihr politisches Engagement in Rom mit dem Beitritt zur Jugendorganisation des Movimento Sociale Italiano (MSI, Italienische Soziale Bewegung), einer von Faschist:innen gegründeten Partei (Ventura, 2022, S. 8 ). Die italienische Ministerpräsidentin unterstreicht häufig, dass sie aus bescheidenen Verhältnissen stammt und in einer Familie von Angestellten aufgewachsen ist. Dabei verschweigt sie allerdings gerne die Tatsache, dass ihre Mutter, Anna Paratore, der MSI damals angehörte (Feldbauer, 2023, S. 15).Die am 26. Dezember 1946 gegründete Italienische Soziale Bewegung entstand unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Die Gründer:innen der Partei waren politisch in der Italienischen Sozialen Republik (Repubblica Sociale Italiana, RSI) aktiv, einem Satellitenstaat, der während der deutschen Besatzung von 1943 bis 1945 von Mussolini regiert wurde. Ideologisch bezog sich die Partei auf den "sozialen Faschismus" der RSI (Ventura, 2022, S. 2). Die MSI zeichnete sich nicht nur durch ihre antikapitalistische und antiliberale Ideologie mit korporatistischer Entscheidungsfindung aus, sondern auch durch ihren ausgeprägten Antikommunismus und ihre scharfe Kritik an den etablierten Parteien. Obwohl es innerhalb der MSI von Anfang an eine konservative und pro-westliche Minderheit gab, blieb die Partei bis Anfang der 1990er Jahre unfähig, sich wesentlich zu reformieren und konnte daher keinen nennenswerten Einfluss auf das politische System Italiens ausüben (ebd.).Im Januar 1995 wurde die Partei kurz nach dem Beitritt Melonis aufgelöst und in die "Alleanza Nazionale" (AN, Nationale Allianz) umgewandelt. Die AN fusionierte 2009 mit der Partei "Forza Italia" (FI, Vorwärts Italien) von Silvio Berlusconi zur Partei "Il Popolo della Libertà (PdL, Das Volk der Freiheit). Der damalige Parteivorsitzende Gianfranco Fini wollte den von der AN eingeleiteten liberal-konservativen Rechtsruck erfolgreich zu Ende führen, was jedoch einigen ehemaligen Aktivist:innen und Führungskräften aus den Reihen der MSI missfiel. Diese Unzufriedenheit machte sich später Meloni zunutze. Im Jahr 2006 wurde Meloni ins Parlament gewählt und zwei Jahre später wurde sie die jüngste Ministerin (Jugend und Sport) in der Geschichte Italiens. Die einzige Regierungserfahrung hat sie auf nationaler Ebene (ebd.).Verhältnis zum (Post)Faschismus Eine Woche vor dem hundertsten Jahrestag von Mussolinis "Marsch auf Rom", der Machtübernahme durch den "Duce", übernahm Meloni ihr Amt. Ihr Kabinett, welches hauptsächlich aus Anhänger:innen Mussolinis besteht, wurde in linken Medien als eine Regierung von "reuelosen Faschisten" beschrieben (Feldbauer, 2023, S. 38f). Meloni war im Jahr 2012 Mitbegründerin der Partei FdI, die in der Tradition des italienischen Faschismus steht, und gehört somit zur dritten Generation des Partito della Fiamma (Livi & Jansen, 2023, S. 173). Das Symbol der faschistischen Flamme, das in der Vergangenheit der MSI vorbehalten war, ist im Parteilogo vertreten (Feldbauer, 2023, S. 16f).Im Jahr 1929 wurde das Wort "Faschismus" zum ersten Mal in den Duden aufgenommen. Dies geschah sieben Jahre, nachdem die italienische Partito Nazionale Fascista (PNF) unter Benito Mussolini 1922 in die Regierung Italiens eingetreten war. 1926 entwickelte sie sich zu einer diktatorischen Staatspartei, bevor sie 1943 aufgelöst wurde. Der Begriff "Faschismus" wurde von der PNF als Selbstbezeichnung verwendet und entstammt dem italienischen Wort "fascio", dessen Bedeutung dem Begriff "Bund" gleichgestellt ist (Schütz, 2022). Im heutigen Sprachgebrauch bezeichnet der Terminus eine nationalistische, antidemokratische und rechtsextreme Ideologie, die nach dem Führerprinzip ausgerichtet ist. Seit den Parlamentswahlen in Italien im vergangenen Jahr sind vermehrt Artikel zum Thema "Postfaschismus" verfügbar. Dies hängt mit dem Sieg bei der Parlamentswahl und der FdI zusammen, welche als "postfaschistisch" bezeichnet wird (ebd.).Gianfranco Fini distanzierte sich 2003 offiziell vom Faschismus und bezeichnete ihn als "absolut böse" (Tagesschau, 2022). Giorgia Meloni hat es jedoch bis heute vermieden, eine so eindeutige Aussage über die Wurzeln ihrer Partei zu tätigen. Meloni erhob sogar Vorwürfe gegen Gianfranco Fini, das Erbe der italienischen Rechten zu zersplittern (Ventura, 2022, S. 6). Im Jahr 2014 wurde Meloni zur Vorsitzenden der FdI gewählt. Sie konnte den harten Kern der Faschist:innen um sich versammeln, indem sie sich auf Mussolini bezog. Aufgrund der möglichen Verluste eines Teils ihrer Wählerschaft an die Lega kann sie die Flamme nicht aus dem Parteilogo entfernen. Sie hob wiederholt hervor, wie stolz sie auf das Wappen mit der italienischen Trikolore sei, bezeichnete Mussolini sogar als einen "guten Politiker" (Feldbauer, 2023, S. 16).Froio (2020) stellt fest, dass die FdI ein "emotionales" Verhältnis zu ihrer faschistischen bzw. postfaschistischen Vergangenheit pflegt, mit der sie sich nie wirklich kritisch auseinandergesetzt hat. Dies wird durch die Statements von Giorgia Meloni sowie durch die Aussagen und Handlungen von Vertreter:innen und Führungskräften der FdI deutlich. So trat Meloni am Tag vor der Wahl 2018 bei einer Wahlkampfveranstaltung in Latina, einer von Mussolini gegründeten Stadt südlich von Rom, in Begleitung seiner Enkelin Rachele Mussolini auf. Dabei kündigte sie die Absicht ihrer Partei an, dem Symbolort den ihm gebührenden Platz in der Geschichte der italienischen Rechten wieder zu verschaffen (Latza Nadeau, 2018). Bei ihrem Versuch, sich in ihrer Ansprache vor der Abgeordnetenkammer am 25. Oktober 2022 trotz ihrer früheren Bekenntnisse zum Faschismus Mussolinis zu distanzieren, stieß Meloni angesichts der genannten Tatsachen auf Widerstand. Mit ihrer Partei verkörpert Meloni nach wie vor die "Kontinuität des Faschismus" (Feldbauer, 2023, S. 16f).Auch Tronconi und Baldini (zit. nach POP, 2023) erkennen die Identitätswurzeln der FdI im Neofaschismus, der in Italien jahrzehntelang durch die MSI verkörpert wurde. Ihrer Meinung nach sei es jedoch falsch, die FdI als neofaschistische Partei zu bezeichnen, da wesentliche Merkmale wie die Akzeptanz von Gewalt als Mittel des politischen Wettbewerbs fehlen würden. In der öffentlichen Debatte und in den offiziellen Dokumenten der Partei würden tatsächlich die für die europäische radikale Rechte typischen Themen wie Islamophobie und eine allgemeine Feindseligkeit gegenüber der Einwanderung betont, die als potenzielle Verwässerung der Identität der italienischen Nation angesehen werden.Der Weg einer "Frau, Mutter, Italienierin und Christin" an die MachtMeloni präsentiert sich gerne als Frau, Mutter, gläubige Christin und als hilfsbereite Vertreterin aller Italiener:innen (Feldbauer, 2023, S.70). Diese Worte passen zum allgemeinen Slogan "Gott, Heimat und Familie" (Dio, patria e famiglia), welcher von Melonis Partei und anderen radikalen Rechtsparteien in der Vergangenheit übernommen wurde (De Giorgi et. al, 2022).Im Jahr 2022 wurden mehr als 70 Prozent der parlamentarischen Parteien in den EU-Mitgliedsstaaten von männlichen Führungskräften geleitet (Openpolis, 2022, zit. nach De Giorgi et. al, 2022). In Italien wurde bis zum Jahr 2013 keine Partei, weder aus dem politischen Establishment noch aus dem rechten Spektrum, von einer Frau geführt (De Giorgi et. al, 2022). Studien, die sich auf das weibliche Führungsverhalten konzentrieren, betonen oft, wie Frauen Führungspositionen erreichen können, wenn sie von einem "Legacy Advantage", also sozusagen von einem Vorteil ihres Erbes profitieren, wie als Ehefrau, Witwe, Tochter oder eine andere enge Verwandte eines Schlüsselakteurs in der Politik (Baker & Palmieri, 2021). Diese Praxis ist auch bei rechtsextremen Parteien üblich. Ein bekanntes Beispiel ist Marine Le Pen, die die Führung des Front National (jetzt Rassemblement National) von ihrem Vater übernommen hat. Auch in Italien gibt es rechtsgerichtete Politikerinnen mit starken familiären Bindungen zu ehemaligen Staatsoberhäuptern und prominenten politischen Persönlichkeiten, wie Alessandra Mussolini, die Enkelin des ehemaligen Diktators, die mehrmals als Abgeordnete für die AN gewählt wurde (De Giorgi et. al, 2022). Giorgia Meloni hebt sich von diesem Weg ab. Ihr politisches Engagement begann 1992, als Meloni der Jugendorganisation der MSI beitrat. Im Unterschied zu anderen Oppositionsführer:innen, welche dazu neigen, ihre politische Außenseiterposition zu betonen, hebt Meloni oft ihren beruflichen Werdegang sowie ihr politisches Know-how hervor und verbindet dies mit der Idee der "Kompetenz". Darüber hinaus gibt es in Italien keine weitere politische Partei, die von einer Frau geführt wird, wodurch Meloni zweifellos eine beachtliche Medienpräsenz in dieser Hinsicht erreicht hat (Feo & Lavizzari, 2021).Angesichts der politischen Geschichte Italiens sei der Erfolg der FdI nicht verwunderlich. Die italienischen Rechten sind mit ihren traditionellen Anliegen seit Jahrzehnten erfolgreich. Der Gesamterfolg der FdI-FI-Lega-Koalition im Jahr 2022 kam daher weder überraschend noch sei er außergewöhnlich (POP, 2023). Der Erfolg kann auf die langjährige Dominanz der wechselnden Mitte-Rechts-Koalitionen um Berlusconi zurückgeführt werden, die in den letzten drei Jahrzehnten die Mehrheit der Wahlen gewinnen konnten. Trotz der langen Präsenz der größten kommunistischen Partei des Westens in Italien seit mehr als 50 Jahren war das Land mit Ausnahme einer kurzen Periode in den 1970er Jahren immer strukturell rechts orientiert (Livi & Jansen, 2023, S. 178f).Die Mehrheit der italienischen Gesellschaft war antikommunistisch, prokapitalistisch, katholisch und von konservativen Vorstellungen über die Familie, Geschlechterrollen und soziale Ordnung geprägt. Die Christlich-Demokratische Partei (DC, Democrazia Cristiana), die in der Ersten Republik dominierte, integrierte eine breite konservative Mittelschicht, die sich als antikommunistisch verstand und einem autoritären traditionellen Katholizismus anhing. Diese Schicht bildete die Grundlage für Berlusconis Aufstieg in den 1990er Jahren. So entstand eine neue konservative Rechte. Berlusconi mobilisierte eine bis dahin politisch unsichtbare konservative Strömung in der Gesellschaft, die im Hintergrund agierte (ebd.).Mit 43 Prozent der Stimmen ist die Koalition nicht weit von ähnlichen Prozentsätzen entfernt, die Mitte-Rechts-Koalitionen in den neunziger Jahren oder bei den Wahlen 2001, 2006 und 2008 erzielt haben. Die konservativen Parteien genießen in Italien mehr Unterstützung als die progressiven, und wenn diese aus allgemeinen Wahlen als Sieger hervorgehen, dann vor allem infolge von Spaltungen innerhalb der rechtsgerichteten Parteien (POP, 2023).Neben ihrer eigenen Partei, die bei den Wahlen 26 Prozent der Stimmen erhielt, gehören zur Regierungskoalition der Premierministerin zum einen die Lega, Matteo Salvinis Partei, die mit fremdenfeindlichen und separatistischen Ansichten bis 2018 als Lega Nord bekannt war. Zum anderen die liberal-populistische Partei von Ex-Premier Silvio Berlusconi, Forza Italia. Die Lega kam auf 8,8 Prozent, gefolgt von der Forza Italia mit 8,1 Prozent (Feldbauer, 2023, S.7). Aufgrund der besonderen Regeln des italienischen Wahlrechts verfügen diese drei Regierungsparteien über breite Mehrheiten in beiden Kammern des Parlaments, der Camera und dem Senato (Livi & Jansen, 2023, S.169). Neben der Berufung ihres Schwagers hat die italienische Ministerpräsidentin auch ihre Schwester in die Führungsebene ihrer Partei geholt. Melonis ältere Schwester, Arianna, ist nun verantwortlich für das politische Sekretariat. Ihr Ehemann, Francesco Lollobrigida, Landwirtschaftsminister und Mitglied der FdI, gilt als enger Vertrauter von Meloni (Ventura, 2022, S. 3).Laut Tronconi und Baldini (zit. nach POP, 2023) liegt der interessante Aspekt darin, dass sich die FdI innerhalb der rechten Parteien durchsetzte. Dies könnte vor allem damit begründet werden, dass die Forza Italia eine schon lange schwindende Partei sei, während die Positionen von FdI und Lega in den wesentlichen Punkten übereinstimmen. Dazu gehören feindselige Haltungen gegenüber Migration, die Verteidigung traditioneller Werte, die Unterstützung der wirtschaftlichen Interessen zahlreicher italienischer Kleinunternehmen, der Schutz der traditionellen Familie vor einer angeblichen "Gender-Theorie", die darauf abziele, die Unterschiede zwischen den Geschlechtern zu verwischen oder auszulöschen, und die vertikale Abgrenzung zur EU in Form von Skepsis bzw. offener Feindseligkeit gegenüber dem europäischen Integrationsprojekt. Allerdings habe die Persönlichkeit von Giorgia Meloni im Vergleich zu Matteo Salvinis abnehmender Führungsstärke sowie die Glaubhaftigkeit und Beständigkeit der Partei der FdI 2022 den entscheidenden Vorteil gebracht. Salvini habe sich im Vergleich zu Meloni in der Vergangenheit auf Koalitionen, wie zum Beispiel mit der Fünf-Sterne-Bewegung eingelassen, die nicht besonders gut bei den rechten italienischen Wähler:innen ankamen. Meloni war und ist jedoch innerhalb des Rechts-Bündnisses eine überzeugte Hardlinerin (Feldbauer, 2023).WählerschaftDie Partei von Giorgia Meloni übte vor allem eine Anziehungskraft auf ehemalige Lega-Wähler:innen aus, aber auch Wähler:innen der Forza Italia bekundeten Interesse an der FdI. In soziodemografischer Hinsicht ist festzustellen, dass FdI-Anhänger:innen in der Altersgruppe von 50-64 Jahren überrepräsentiert, in der jüngsten Altersgruppe (18-34 Jahre) unterrepräsentiert waren. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass jüngere Wähler:innen ihre Proteststimme eher der Fünf-Sterne-Bewegung ohne postfaschistische Vergangenheit gaben. Die Partei erhielt Unterstützung von verschiedenen Berufsgruppen wie Handwerker:innen, Händler:innen, Selbstständigen sowie Angestellten und Lehrkräften, also weitgehend der (unteren) Mittelschicht.Die geografische Verteilung der Wählerschaft der FdI zeigt nicht nur - wie anfangs in der Parteigeschichte - eine starke Präsenz im Süden Italiens, sondern auch eine landesweite Verbreitung. Die Wählerschaft weist migrationsfeindliche und europaskeptische Tendenzen auf, insbesondere bei langjährigen Anhänger:innen. Neu gewonnene Wähler:innen zeigen eine populistische und anti-elitäre Haltung, bei der die Ablehnung von Migration eine große Rolle spielt (Ventura, 2022, S. 5).Migrationspolitik als Kernthema Bei den Parlamentswahlen stand die Migrationspolitik im Fokus. Es bestanden Bedenken, die neue Regierung unter der Führung der FdI könne in der Asyl- und Migrationspolitik einen äußerst restriktiven und sogar illegalen Weg einschlagen. So hatte Meloni für ihr Amt mit dem Ziel kandidiert, der "illegalen" Einwanderung nach Italien Einhalt zu gebieten. Es wurde auch über die mögliche Errichtung einer Seeblockade vor Nordafrika sowie die Einrichtung von Hotspots auf afrikanischem Territorium diskutiert (Angeli, 2023, S. 4f). Durch ihre Forderungen in der Opposition konnte sie das Thema Migration für sich gewinnen. Dennoch ist die Verwirklichung politischer Versprechen im Wahlkampf und ihre Umsetzung in konkrete Politik keineswegs als selbstverständlich anzusehen. Im Zuge der sogenannten "Flüchtlingskrise" bestimmten nativistische und souveränistische Motive die Haltung der Partei zur Migration. Die auf dem Parteitag 2017 verabschiedeten programmatischen "Thesen von Triest für die patriotische Bewegung" stellten die Migration als existenzielle Bedrohung für den Fortbestand der europäischen Nationalstaaten dar. In diesem Zusammenhang fand auch die Verschwörungstheorie vom "großen Austausch" Eingang in das Parteiprogramm (Baldini et. al, zit. nach Angeli, 2023, S. 6). Die Partei warf der EU vor, aus demografischen Gründen ein "multikulturelles Prinzip" zu verfolgen, woraus angeblich eine Zustimmung zur unkontrollierten Einreise von Menschen aus anderen Kontinenten abgeleitet wurde (FdI, 2017, zit. nach Angeli, 2023, S. 6). Die Partei befürwortete restriktive Maßnahmen im Zusammenhang mit legaler Zuwanderung. Diese sollten nur für Staatsangehörige möglich sein, die sich problemlos integrieren könnten, ohne Sicherheitsprobleme zu verursachen. Dabei wurde die Bedeutung des Grenzschutzes besonders betont, der mit dem Schutz des "Vaterlandes" gleichgesetzt wurde. Die FdI schlugen drastische Maßnahmen, wie eine internationale "Landmission" vor, die Kontrolle über die Häfen übernehmen sollte, sowie die Möglichkeit einer Seeblockade. Der Schwerpunkt lag dabei auf Nationalitäten, die weniger bereit seien, die Gesetze und die Kultur zu akzeptieren, insbesondere wurden damit Muslim:innen gemeint. Darüber hinaus wurde zum ersten Mal die Einrichtung von Hotspots in Nordafrika zur Prüfung von Asylanträgen vorgeschlagen, verbunden mit der Absicht, das Recht auf "humanitären Schutz" abzuschaffen. Die programmatische Entwicklung der Partei im Bereich der Migrationspolitik war von zwei konträren Tendenzen geprägt. Einerseits stand die Partei unter dem Druck, sich dem Mitte-Rechts-Bündnis anzupassen, was zu einem einheitlichen Programm für die Parlamentswahlen 2018 führte, welches jedoch nicht die radikalsten migrationspolitischen Positionen enthielt. Andererseits sorgte die Konkurrenz innerhalb des Rechtsbündnisses für einen Differenzierungsbedarf insbesondere in der Migrationspolitik. Hier konkurrierten die FdI und die Lega darum, sich als die restriktivere und migrationsfeindlichere Partei zu präsentieren (Angeli, 2023, S. 6f).Die FdI hob zunehmend ihr Alleinstellungsmerkmal durch die kompromisslose Verteidigung der italienischen Interessen hervor, insbesondere durch die häufige Verwendung von "Italians first". Dieser Slogan implizierte einen Wettbewerb zwischen Italiener:innen und Menschen mit Migrationshintergrund und wurde zur Rechtfertigung diskriminierender Maßnahmen verwendet (Ventura, 2022). Im Wahlprogramm für die Europawahl 2019 wurde der Vorrang der italienischen Bevölkerung hervorgehoben und normativ untermauert (ebd.). Das Wahlprogramm für die Parlamentswahlen 2022 markierte eine Abkehr von der Radikalisierung der Partei in der Migrationspolitik, die in den vergangenen Jahren zu beobachten war. Stattdessen kehrte die FdI zu einer sicherheitspolitisch motivierten Migrationsskepsis zurück, ähnlich wie im Wahlmanifest von 2013. Im Gegensatz zu früheren Positionen betonte das Manifest nicht mehr den Grundsatz "Italians first", der das Primat der italienischen Identität und Interessen in der Migrationspolitik hervorhob. Stattdessen verfolgte das Programm einen nüchternen Ansatz zur Migration, ohne aggressive oder aufrührerische Sprache. Dies deutet darauf hin, dass die Partei realistische und machbare Ansätze für eine geregelte Einwanderung und soziale Integration formulieren wollte (Angeli, 2023, S. 6f). In ihrer ersten Regierungserklärung schlug Meloni einen versöhnlichen Ton an, auch in Bezug auf das Thema Migration. Es gab kaum nativistische Elemente. Zwar betonte sie die strategische Rolle Italiens im Mittelmeerraum, doch die Verhinderung irregulärer Einwanderung wurde vor allem mit juristischen oder humanitären Gründen gerechtfertigt, etwa um Schiffbrüche oder Menschenhandel zu verhindern (ebd.).Melonis migrationspolitische Maßnahmen und Entscheidungen in den letzten 12 Monaten könnten auf einen pragmatischen Umschwung hindeuten. Diese Annahme ist jedoch mit Vorbehalten behaftet. Die Entwicklung des migrationspolitischen Programms der FdI zeigte bereits vor den letzten Parlamentswahlen eine Mäßigung bzw. "Entradikalisierung" (Angeli, 2023, S. 9). Das Wahlprogramm 2022 betonte die Förderung der legalen Migration und verstärkte diplomatische Bemühungen mit Herkunfts- und Transitländern irregulärer Migranten. Dennoch hat Meloni wenig getan, um der Kriminalisierung von NGOs entgegenzuwirken, die Rettungsschiffe für Asylsuchende betreiben. Sie argumentiert, diese Schiffe seien ein "Pull-Faktor", der die illegale Migration begünstige. Meloni hat sogar strenge Bedingungen für Rettungsaktionen von NGOs eingeführt, um die Ressentiments ihrer Anti-Migrations-Wählerschaft zu befriedigen. Es bleibt abzuwarten, ob die steigende Zahl von Geflüchteten, die das Mittelmeer überqueren, Meloni dazu veranlassen werden, radikalere Maßnahmen zu ergreifen, um sich die Unterstützung ihrer Anti-Migrations-Wählerschaft zu sichern. Erste Anzeichen für einen Umschwung gab es Mitte September, als Melonis Kabinett unter dem Druck negativer Schlagzeilen eine Verschärfung der Maßnahmen beschloss, darunter die Erhöhung der Höchstdauer der Abschiebehaft und die Einrichtung spezieller Abschiebegefängnisse durch das Militär in dünn besiedelten Regionen des Landes (Angeli, 2023, S. 10).Die politikwissenschaftliche Forschung hat in jüngerer Zeit wiederholt die Diskrepanz zwischen rechtspopulistischen Migrationsdiskursen und der tatsächlichen Migrationspolitik untersucht (Lutz, 2021). Demnach komme es öfters zu Mäßigungen, sobald Rechtspopulisten an der Regierung beteiligt seien. Die Ausprägung dieser Mäßigung kann jedoch stark variieren und von vielen Faktoren beeinflusst werden. Unter anderem sind sie als Regierungspartei institutionellen Zwänge unterworfen, die ihr politisches Agieren limitieren. Aber auch die Notwendigkeit, die bestehenden Verfassungsorgane zu bewahren, veranlasst sie oft dazu, sich von ihren radikalsten Ansätzen im Bereich der Migrationspolitik zu distanzieren. Darüber hinaus stehen rechtspopulistische Parteien vor der Aufgabe, neben ihren eigenen Anhänger:innen auch breitere Gesellschaftsschichten und die Eliten für ihre Ziele zu gewinnen. Aus diesem Grund könnten sie ihre Migrationspolitik entsprechend umgestalten, um weitere wichtige Interessengruppen zu erreichen. Schließlich kann auch internationaler Druck zu einer Kursänderung rechtspopulistischer Parteien führen. Bei der italienischen Regierung betrifft dies vor allem die EU, die finanzielle Hilfe als Druckmittel zur politischen Einflussnahme nutzen kann (Angeli, 2023, S. 4). Das Thema Migration war für die FdI von Anfang an ein zentrales Wahlkampfthema. Allerdings ist diesem Thema nur einer von insgesamt 25 Abschnitten im Wahlprogramm von 2022 gewidmet. Dennoch sollte die Bedeutung dieses Abschnitts keineswegs unterschätzt werden. Die "Gefahr" der irregulären Migration hat der Partei zu politischer Sichtbarkeit verholfen, insbesondere aufgrund des gestiegenen Interesses der italienischen Öffentlichkeit am Thema Migration seit 2013. Der Umgang der Partei mit dem Thema spiegelt somit die Radikalisierungs- und Mäßigungstendenzen wider, welche sie während der letzten zehn Jahre erfahren hat (Angeli, 2023, S. 5f). In einem Artikel mit dem Titel " Das schwarze Jahr " kritisierte die Zeitung "La Repubblica" die Migrationspolitik von Giorgia Meloni als gescheitert. Meloni selbst gab in einem Interview mit der RAI zu, dass die erzielten Ergebnisse nicht den Erwartungen entsprechen. Daraufhin kündigte sie erneut härtere Maßnahmen an, darunter die Verlängerung der möglichen Abschiebehaft auf die EU-Höchstdauer von 18 Monaten und den Bau weiterer Abschiebezentren. Sie forderte die Vereinten Nationen auf, den Menschenhändler:innen einen "globalen Krieg" zu erklären (ZEIT ONLINE, 2023).Wirtschafts- und SozialpolitikBesonders frauenpolitische Themen spielten eine wichtige Rolle in und für Melonis Partei. Es wird davon ausgegangen, dass die Parteivorsitzende Meloni eine wichtige Rolle für die weibliche Wählerschaft spielt. Sie setzt sich für einen Imagewandel der männerdominierten Partei ein und engagiert sich insbesondere für Frauen und Mütter, zumindest im Hinblick auf den Schutz vor potenziellen "Bedrohungen", wie dem Zuwachs an Migration, der Islamisierung und sozialer Unsicherheit, wie von der Kommilitonin Schmidt bereits beschrieben wurden (Feo & Lavizzari, 2021, S. 13). Zusätzlich engagiert sie sich entschlossen in der Verteidigung der Frauenrechte, wobei der Fokus jedoch auf anti-immigrationspolitischen Zielen liegt. In Bezug auf frauenrelevante Themen hat Giorgia Meloni niemals ihre anti-abtreibungsorientierten Überzeugungen verschleiert. Diese basieren auf ihrem katholischen Glauben sowie persönlichen Erfahrungen. In ihrer Biografie wird dargelegt, dass ihre Mutter in Erwägung zog, die Schwangerschaft abzubrechen (Meloni, 2021, zit. nach De Giorgi et. al, 2022). Meloni strebt vor allem eine breite Unterstützung in katholischen Kreisen an, indem sie sich gegen Abtreibung und Leihmutterschaft aussprach. Nachdem sie dort jedoch auf erheblichen Widerstand stieß, versuchte sie ihre Position zu mildern, indem sie betonte, das Recht auf Abtreibung nicht abschaffen zu wollen. Im Unterschied dazu blieb sie gegenüber Homosexuellen und sexuellen Minderheiten unverändert kompromisslos (Feldbauer, 2023, S. 70)."Wir wollen eine Nation, in der es kein Skandal mehr ist, zu sagen, dass – unabhängig von legitimen Entscheidungen und Neigungen jedes einzelnen – wir alle geboren sind durch einen Mann und eine Frau. Eine Nation, in der es kein Tabu mehr gibt. Es heißt, dass es die Mutterschaft nicht zu kaufen gibt, dass die Gebärmutter nicht zu mieten ist, dass Kinder keine Produkte sind, die man aus dem Regal kauft, als wäre man im Supermarkt. Wir wollen neu beginnen beim Respekt der Würde." (Meloni, 2022, zit. nach Seisselberg, 2023)Wie aus dem Zitat hervorgeht, betont die Politikerin ausdrücklich ihre Unterstützung der sogenannten natürlichen Familie, um die traditionellen Werte zu bewahren. Mit der Verteidigung dieser Werte und dem klassischen Vater-Mutter-Kind-Bild erfolgt eine Ablehnung der LGBTQ+-Gemeinschaft, die von Meloni als "LGBT-Lobby" bezeichnet wird (De Giorgi et. al, 2022). Die Ministerpräsidentin zeigt kein Interesse an einer feministischen Agenda, sondern strebt weiterhin ein traditionelles Familienmodell an (POP, 2023). Frauenrechte und Geschlechtergleichheit wurden von Meloni und ihrer Partei mehr für femonationalistische Argumente instrumentalisiert (De Giorgi et. al, 2022).In wirtschaftspolitischer Hinsicht herrscht in Italien eine Unzufriedenheit, da verschiedene Wahlversprechen nicht umgesetzt wurden. Dies ist auf das Schrumpfen der italienischen Wirtschaft im zweiten Quartal sowie der hohen Inflation zurückzuführen. Zudem wurde noch kein Mindestlohn eingeführt. Die Regierung unter Giorgia Meloni wurde auch dafür kritisiert, dass knapp 170.000 Menschen per SMS darüber informiert wurden, dass sie ab sofort keinen Anspruch mehr auf die Sozialleistung reddito di cittadinanza, auch Bürgergeld genannt, haben. Dies wurde von Gewerkschaften als "soziale Bombe" bezeichnet (ZEIT ONLINE, 2023). Es sei jedoch absehbar gewesen, dass die Umstrukturierung des Staatshaushalts wesentlich auf Kosten der ärmeren Bevölkerung erfolgen würde. Dennoch glaubten die meisten Menschen, dass die postfaschistische Regierung in den Augen der Weltöffentlichkeit nicht so weit gehen würde, wie ihre Rhetorik des "Runter vom Sofa" suggerierte, mit der sie ihren Geldgebern in Industrie, Landwirtschaft und Tourismus billige Arbeitskräfte zur Verfügung stellen wollten (Seeßlen, 2023).EU und Außenpolitik Der Zuwachs an Migration wurde von Meloni vor allem dazu genutzt, um das Thema der irregulären Migration auf die europäische Tagesordnung zu setzen. Sie war auch maßgeblich am Zustandekommen des Europäischen Migrationspaktes beteiligt, gegen den Widerstand ihrer einstigen Verbündeten aus Polen und Ungarn. Durch diese diplomatischen Bemühungen wird Meloni nun nicht mehr als internationale Außenseiterin in Bezug auf die europäische Migrationspolitik betrachtet. Im Gegensatz zu einigen früheren Verbündeten, wie Viktor Orbán, steht sie nicht mehr auf der Seite der Visegrád-Staaten (Angeli, 2023, S. 8f). Melonis Wandlung zu einer gemäßigten Politikerin findet nicht nur national, sondern auch im internationalen Kontext innerhalb und außerhalb der EU statt. Trotz ihrer Position als Präsidentin der EU-Parlamentsgruppe der Europäischen Konservativen und Reformer (ECR) hat Meloni ihre frühere euroskeptische Haltung zurückgefahren. Die Entscheidung, von der Leyen in Rom zu empfangen, wird als Versuch der Anbahnung einer Zusammenarbeit zwischen der ECR (unter Melonis Führung) und der Europäischen Volkspartei (EVP) bewertet. Die FdI hat einen moderaten Kurswechsel von radikalen Positionen gegenüber der EU hin zur Mitte vor den Wahlen 2022 vollzogen. Ziel dieses Kurswechsels sei der Aufbau eines guten Rufs im Ausland und die Sicherung vorteilhafter internationaler Abkommen (Griffini, 2023). Giorgia Meloni hat ihre gemäßigte politische Ausrichtung durch das Einhalten ihres Wahlversprechens im Hinblick auf Atlantizismus und Unterstützung für die Ukraine gegenüber dem russischen Eindringling weiter gestärkt. Ihre diplomatischen Beziehungen zur Ukraine und das Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew untermauern dies. Im Gegensatz zu Salvini, der im Bezug auf die russische Invasion in der Ukraine uneindeutige Standpunkte vertrat, zeigte sich Meloni klar positioniert. Der Unterschied in ihrer Haltung zum Krieg in der Ukraine führte zu Spannungen innerhalb der Regierungskoalition und betonte Melonis gemäßigte Position in dieser Angelegenheit (ebd.). Manche sagten für Italien einen heißen Herbst voraus, aber nicht in Hinblick auf die außenpolitische Lage. Meloni verfolgte in diesem Bereich einen äußerst pragmatischen Ansatz. Der schrille Ton des Wahlkampfes, in dem sie die EU für fast alle Probleme verantwortlich gemacht hat, ist vorbei. Das hat auch mit der prekären Finanzlage des Staates zu tun, denn Italien braucht dringend die fast 200 Milliarden Euro, die ihr von der EU zur Bewältigung der Folgen des Coronavirus versprochen wurden (ZEIT ONLINE, 2023).Meloni in den Medien"Melonis Politik, anders als die einiger ihrer Vasallen, besteht auch darin, die innere Faschisierung nicht allzu sehr als ein internationales lesbares Bild zu präsentieren. Die Giorgia Meloni, die erscheint, wo man unter sich ist, und die Giorgia Meloni, die vor internationalen Kameras spricht, unterscheiden sich gewaltig" (Seeßlen, 2023).Durch die Stärkung des Kerns der Partei ist es Meloni gelungen, mit einem breiteren Publikum zu interagieren, wobei ihr geschickter Einsatz von Social-Media-Plattformen eine Schlüsselrolle spielte. Dies führte dazu, dass sie als das neue Gesicht der italienischen Politik wahrgenommen wird. Ihre einzigartige Position als erste weibliche Ministerpräsidentin in Italien hat zweifellos dazu beigetragen. Außerdem hat sie bewiesen, dass sie in der Lage ist, die Herausforderungen zu meistern, mit denen populistische Politiker:innen konfrontiert sind (POP, 2023).Der Erfolg der FdI wäre ohne die entschlossene und konsequente Führungsperson, die dem Volk sehr nahe steht, unvorstellbar. Durch ihre Ansprachen an das Volk im römischen Dialekt kommt sie den Italiener:innen sehr nahe. Schon kurz nach der Gründung und dem Vorsitz der FdI war die charismatische Führerin ein gern gesehener Gast in den wichtigsten Talkshows. Sie zeichnete sich durch Jugend, Attraktivität, Selbstbewusstsein, außergewöhnliche Eloquenz und eine kompromisslose Haltung aus und scheute keine Konfrontation. Man kann behaupten, Meloni brachte frischen Wind ins Fernsehen und erfreut sich auch heute noch großer Beliebtheit in diesem Medium (Ventura, 2022, S.6).Im Laufe der Zeit hat ihre Medienpräsenz stetig zugenommen, insbesondere in den letzten Jahren, als sie eine immer bedeutendere Funktion im Mitte-Rechts-Lager einnahm. Meloni macht ausgiebigen Gebrauch von sozialen Medien wie Facebook, Twitter und Instagram, in denen sie ihre politischen Inhalte darstellt und gleichzeitig ihr öffentliches Image zu pflegen versucht. Unter den italienischen Politiker:innen war sie Vorreiterin bei der Einrichtung eines Instagram-Profils. Darauf veröffentlichte sie in erster Linie Bilder, die Botschaften von Stärke und Entschlossenheit vermitteln und in der Popkultur verwurzelt sind. Parallel dazu zieht sie informative, institutionelle und ereignisbezogene Nachrichten vor (Moroni, 2019).Bis vor wenigen Jahren versuchte Meloni, ihr Privatleben aus der Öffentlichkeit weitestgehend herauszuhalten. Doch in letzter Zeit begann sie damit, ihr Privatleben zu inszenieren und sehr persönliche Einblicke zu gewähren, was auch als "intimate politics" beschrieben werden kann. Vor allem in ihrer 2021 erschienenen Autobiografie präsentiert sie sich als Tochter, Mutter und Partnerin. Diese Inszenierung wird von den Medien in zahlreichen Interviews und im Fernsehen aufgegriffen, wobei vor allem Infotainment- und Unterhaltungssendungen erneut die Aufmerksamkeit auf Melonis Pop- und Privatseite lenken. Dabei geraten viele der eigentlichen politischen Botschaften des Buches in den Hintergrund (Ventura, 2022, S. 6).Auf ihrem Popkanal präsentiert Giorgia Meloni ein attraktives Bild von sich selbst, das ihre kulturellen und politischen Ansichten in den Hintergrund drängt. Diese Ansichten spiegeln u.a. ein ambivalentes Verhältnis zum italienischen Faschismus und Postfaschismus wider. Laut Ventura (2022, S. 6) propagiert sie die Idee einer illiberalen und organisierten Gesellschaft, die auf einer reaktionären Auslegung der individuellen Rechte beruht, wobei das Individuum stets der Familie und der Gemeinschaft verpflichtet ist. Sie vertritt auch einen essentialistischen und ethnozentrischen Nationalismus und relativiert die Werte, die nach dem Sieg über den nationalsozialistischen Totalitarismus entstanden sind. Trotz ihres reaktionären Weltbildes, welches einen stark vereinfachenden Gegensatz zwischen Volk und Elite sowie eine verschwörungstheoretische Interpretation der Realität beinhaltet, kann ihre Kommunikation als erfolgreich bewertet werden (ebd.).Die laufende Legislaturperiode erstreckt sich über weitere vier Jahre, was normalerweise keine typische Amtszeit für italienische Regierungschefs ist. Diese Ausdauer wird der Rechtsnationalistin jedoch zugute gehalten. Berichte über die verschiedenen Angriffe der Regierung auf die Pressefreiheit zeigen auf, dass es Verleumdungsklagen und Versuche gibt, die öffentliche Rundfunkanstalt RAI auf Linie zu bringen, indem sie ihre eigenen Leute in der Leitung beruft und kritische Programme streicht (Braun, 2023). Sie habe den staatlichen Fernsehsender RAI weitgehend unter ihre Kontrolle gebracht. Einige Leute würden bereits über "Tele-Meloni" spotten, allerdings stellen Privatsender keine große Bedrohung dar, da viele von ihnen der Familie von Silvio Berlusconi gehören (ZEIT ONLINE, 2023). Ein weiteres Beispiel dafür ist die Streichung des Programms des prominenten Anti-Mafia-Journalisten und Aktivisten Roberto Saviano (Braun, 2023).Melonis Umgestaltung hat für die Frage nach der Kontinuität, Mäßigung oder Radikalisierung der Partei in der Regierung eine doppelte Bedeutung. Einerseits zeigt Meloni ihre "Nähe zum Volk", was ein typisches Merkmal populistischer Parteien ist. Auf diese Weise betont sie ihre anti-elitäre und volkszentrierte Haltung, die seit der Gründung der FdI besteht. Auf der anderen Seite zeichnet sich ihre Rhetorik durch eine bürgerliche Aura aus, die durch Werte wie den Respekt vor der EU, der Rechtsstaatlichkeit, der nationalen Sicherheit und den Rechten der Frauen unterstrichen wird. Diese Betonung von Gewöhnlichkeit und Bürgersinn verbirgt jedoch radikalere ideologische Aspekte der neuen Regierung unter Meloni. Es handelt sich um eine Strategie, die darauf abzielt, eine bürgerliche Fassade zu schaffen. Diese Strategie ist von radikalen populistischen Rechtsparteien in Europa als Versuch bekannt, Ideologie und Politik zu mäßigen und sich selbst in führende Machtpositionen zu bringen (Griffini, 2023).Deutlicher Rechtsruck?"Es hätte schlimmer kommen können" – so lautete nicht nur der Titel eines Beitrags im Deutschlandfunk Kultur über das erste Jahr von Giorgia Meloni als Regierungschefin in Italien. Dieser Tenor stand im Mittelpunkt vieler Analysen zu ihrem Jahrestag als Ministerpräsidentin. In zahlreichen Medien wurde bezeugt, dass sie sich in ihrem ersten Amtsjahr weitaus gemäßigter verhalten hat als erwartet. "Die gefährlichste Frau Europas" sei sie keinesfalls (Seisselberg & Kolar, 2023, zit. nach Galetti, 20230). Die Grundaussage war, dass die Faschisten nicht so besorgniserregend seien wie befürchtet. Es scheint, als hätte Giorgia Meloni den inneren Frieden in Italien bisher nicht gefährdet und als bleibe das Land eine "stabile" parlamentarische Demokratie mit intakten Institutionen. Insbesondere in grundlegenden Bereichen wie der Außenpolitik und der Wirtschaft wird betont, dass Melonis Regierung nicht als Bedrohung für die Europäische Union gesehen wird. Die bisherige Amtszeit Melonis wird als eher konventionelles Regieren bezeichnet (Reisin, 2023). Sie sei "gekommen, um zu bleiben" und innerhalb weniger Monate zu einer "festen Größe" geworden (ZEIT ONLINE, 2023).Andere Journalist:innen sind jedoch der Meinung, dass die Gefahr in den Details liege. Sie argumentieren, dass Meloni sehr geschickt agiere und es fraglich sei, ob sich ihre politische Haltung überhaupt geändert habe (Reisin, 2023). Seeßlen (2023) warnt davor, Italien als eine Demokratie mit einer rechten Regierung zu betrachten. Stattdessen beschreibt er das Land als einen Ort, an dem die Verbindung von neoliberaler Postdemokratie und funktionalem Postfaschismus exemplarisch erprobt werde. Die Gesamtheit dieser Transformation könnte übersehen werden, da es der Regierung unter Meloni noch gelingt, nicht alle Aspekte ihrer Machtübernahme deutlich erkennbar zu machen. Die Rhetorik von Populisten ist bekanntermaßen darauf ausgerichtet, extreme Positionen vor der allgemeinen Öffentlichkeit zu verbergen. Auch das kommunistische Online-Portal Contropiano (zit. nach Feldbauer, 2023, S. 81) hat vor der Gefahr gewarnt, Meloni zu unterschätzen, da sie ihr reaktionäres Weltbild mit rechtsextremen, nationalistischen, fremdenfeindlichen und homophoben Positionen gegenüber der EU mit der Inszenierung als vernünftige und verantwortungsbewusste Politikerin kaschiere. Die Frage nach einem möglichen Rechtsruck in Italien wird kontrovers diskutiert. Auf der einen Seite wird der Wahlsieg Melonis als Teil einer allgemeinen europäischen Tendenz hin zum rechten Spektrum gedeutet. Auf der anderen Seite wird betont, dass die Regierung unter Meloni eine gewisse Kontinuität mit den politischen Entwicklungen der letzten 30 Jahre in Italien aufweist und somit nicht als radikaler Neuanfang zu interpretieren ist. Melonis Erfolg wurde vor allem auch durch die Enttäuschung über etablierte politische Figuren begünstigt (Livi & Jansen, 2023).FazitAls Giorgia Meloni mit ihrer postfaschistischen Partei Fratelli d'Italia die Wahlen gewann, stellte sich in ganz Europa die Frage, wie mit ihr umgegangen werden sollte. Ob diese Frage nun vollständig geklärt ist, erscheint ungewiss. Für viele macht Meloni bisher jedoch einen relativ gemäßigten Eindruck. Die Zusammenarbeit mit der EU wirkt jedoch eher zweckorientiert als von tiefer Überzeugung getragen. Obwohl Meloni eine pro-europäische Haltung einnimmt, kann man sie nicht uneingeschränkt als überzeugte Verfechterin der EU bezeichnen. Während sie eine gemäßigte Außenpolitik verfolgt, engt sie im Inneren die Freiheit der Medien ein, limitiert die Rechte von Minderheiten und stellt die Elternschaft gleichgeschlechtlicher Eltern in Frage. Trotz der Befürchtungen über eine mögliche Radikalisierung der FdI deuten die gegenwärtigen Anhaltspunkte in eine andere Richtung. Angesichts dieser Erkenntnisse lässt sich ableiten, dass die FdI zweifellos als populistisch-radikale Rechtspartei agiert, die zur Mäßigung tendiert. Weite Teile zeigen die Kontinuität der Partei mit den Wahlaussagen von 2022, obwohl einige Schwankungen in Richtung Radikalisierung erkennbar sind. Es bleibt abzuwarten, ob sie diesen gemäßigten Ansatz in der Migrationsdebatte langfristig beibehalten wird, oder ob sie angesichts der steigenden Zahlen von Geflüchteten zu einer aggressiveren Rhetorik und Politik zurückkehrt. Obwohl eine Legislatur auf dem Papier fünf Jahre dauert, liegt die durchschnittliche Dauer italienischer Regierungen bei 18 Monaten (Siefert, 2023). Die Prognosen bezüglich Melonis politischer Zukunft sind vorsichtig optimistisch, wobei einige spekulieren, dass sie eine längere Amtszeit haben und sogar zur Galionsfigur der "neuen Rechten" in Europa werden könnte. Die Vergangenheit hat jedoch gezeigt, dass sich solche Vorhersagen als irreführend erweisen können (ZEIT ONLINE, 2023).Insgesamt scheint es, als fehle es in Italien an Diskursen und Ideen sowie Kraft für Widerstand. Die italienische Gesellschaft, die aus widersprüchlichen Lagern der Linken und der katholischen Gemeinschaft sowie aus den nördlichen, mittleren und südlichen Teilen besteht, ist zersplittert. Von der Opposition kommt wenig Kritik an der aktuellen Regierung und es scheint, als ob ihr die Herausforderungen, vor denen Italien steht, noch weniger zugetraut werden. Bei vielen sozialen Fortschritten der letzten Jahre, einschließlich der Errungenschaften im Kampf gegen die Mafia, der Bekämpfung von Steuerhinterziehung oder auch Maßnahmen gegen Verfall von Bildung und Infrastruktur deutet sich ein Rückschritt an. Der Weg in Richtung einer offenen und toleranten Gesellschaft wird unter Melonis Führung stark gehemmt. Mit der Postfaschistin an der Macht wird in Italien eine rückwärtsgerichtete Umkehr angestrebt, ganz im Sinne eines reaktionären Katholizismus. Literatur Angeli, O. 2023: Giorgia Meloni und die Migrationsfrage. Rückblick auf ein Jahr Regierung, MIDEM-Policy Paper 2023-4, Dresden. Baker, K. & Palmieri, S. (2023). Können weibliche Politiker die gesellschaftlichen Normen der politischen Führung stören? Eine vorgeschlagene Typologie des normativen Wandels. International Political Science Review, 44(1), 122–136. https://doi.org/10.1177/01925121211048298 Brandl, L. & Ritter, A. (2022). Wenn Italien wackelt, schwankt die EU: Darum ist Giorgia Meloni die gefährlichste Frau Europas. https://www.stern.de/politik/ausland/wahlen-in-italien--ist-giorgia-meloni-die-gefaehrlichste-frau-europas--32742572.html De Giorgi, E., Cavalieri, A. & Feo, F. (2023). Vom Oppositionsführer zum Premierminister: Giorgia Meloni und Frauenfragen in der italienischen radikalen Rechten. Politik und Governance, 11(1). https://doi.org/10.17645/pag.v11i1.6042 Feo, F. & Lavizzari, A. (2021): Fallstudie Italien; in: Triumph der Frauen? Das weibliche Antlitz des Rechtspopulismus und -extremismus in ausgewählten Ländern, Heft 06, Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) - Forum Politik und Gesellschaft, online unter: https://www.fes.de/themenportal-gender-jugend-senioren/ gender-matters/artikelseite/fallstudie-italien. Finchelstein, F. (2017). Populismus als Postfaschismus – Essay. BPB.de. https://www.bpb.de /shop/zeitschriften/apuz/257672/populismus-als-postfaschismus-essay/ Griffini, M. (2023). Auf dem Grat zwischen Mäßigung und Radikalisierung: Die ersten 100 Tage der Meloni-Regierung. Quaderni dell Osservatorio elettorale QOE - IJES. https://doi.org/10.36253/qoe-14413 Latza Nadeau, B. (2018): Femme Fascista: Wie Giorgia Meloni zum Star der extremen Rechten Italiens wurde, in: World Policy Journal, 35, 2, 2018. Livi, M. & Jansen, C. (2023). Giorgia Meloni und der Rechtsruck in Italien: Eine Analyse fünf Monate nach der Wahl. Leviathan, 51(2), 169–185. https://doi.org/10.5771 /0340-0425-2023-2-169 Lutz, Philip (2021): Neubewertung der Gap-Hypothese: Hartes Reden und schwaches Handeln in der Migrationspolitik? In: Party Politics, 27(1), S. 174–186. Verfügbar unter: https://doi. org/10.1177/1354068819840776Moroni, C. (2019): La politica si fa immagine: la narrazione visual del Leader politico, in: H-ermes. Zeitschrift für Kommunikation, 15. 2019.Oliviero, A. (2023). Giorgia Meloni und die Migrationsfrage. Rückblick auf ein Jahr Regierung (MIDEM-Policy Paper 2023-4). https://www.stiftung-mercator.de/content/uploads/2023/10 /TUD_MIDEM_PolicyPaper_2023-4_Giorgia-Meloni-und-Migrationsfrage.pdf (POP) Politisches Observatorium für Populismus. (2023). Brüder und Schwestern Italiens: Von den faschistischen Wurzeln zur Normalisierung – ein Doppelinterview. https://populismobserver.com/2023/07/11/brothers-and-sisters-of-italy-a-double-interview/ Reisin, A. (2023). Italien.Medien schreiben sich das erste Amtsjahr von Giorgia Meloni schön. https://uebermedien.de/89003/wie-sich-medien-das-erste-amtsjahr-von-giorgia-meloni-schoenschreiben/ Roio, C. (2020). Prefazione. La grande trasformazione dell'ultradestra, in: C. Mudde: Ultradestra. Rom: Luiss University Press. Schütz, D. (2022). Begriff "Postfaschismus". Italienischer Sonderweg. TAZ.de. https://taz.de/Begriff-Postfaschismus/!5880112/ Seeßlen, G. (2023, 17. August). Giorgia Melonis Kürzung der Sozialhilfe als faschistischer Krieg gegen die Armen Italiens. Gesellschaft als Beute Italien: Ein Lehrstück der Faschisierung in Europa. Jungle.World, Hintergrund (2023/33). Seisselberg, J. (2023). Ein Jahr Meloni in Italien – Neue Schale, rechter Kern (04.10.2023; NDR Info Hintergrund). https://www.ndr.de/nachrichten/info/epg/Ein-Jahr-Meloni-neue-Schale-rechter-Kern,sendung1384714.html Siefert, A. (2023). Italien. Meloni und ihre "Mutter aller Reformen". https://www.zeit.de/politik/ausland/2023-11/italien-giorgia-meloni-verfassungsreform Tagesschau. (2022). Porträt. Giorgia Meloni. "Zuallererst Italienerin". Tagesschau.de https://www.tagesschau.de/ausland/italien-meloni-107.html ZEIT ONLINE. (2023, 25. September). Gekommen um zu bleiben: Ein Jahr Giorgia Meloni. https://www.zeit.de/news/2023-09/25/gekommen-um-zu-bleiben-ein-jahr-giorgia-meloni
Ideologie und Machtdenken in der Außen- und Sicherheitspolitik der Sowjetunion: Breshnew denkt anders
In: Militär, Rüstung, Sicherheit Bd. 6
World Affairs Online
The road to democracy in South Africa
Vol. 1: (1960-1970). - 2004. - XXVIII,756 S. : Ill., Kt., Lit. S. 699-724, Lit.Hinw. - ISBN 1-86872-906-0; Vol. 2: (1970-1980). - 2006. - XXXV,963 S. : Ill., Lit.S. 905-933, Lit.Hinw. - ISBN 1-86888-406-6; Vol. 3, Part 1: International solidarity. - 2008. - XLV,744 S. : Ill., Lit.Hinw. - ISBN 978-1-86888-502-2; Vol. 3, Part 2: International solidarity. - 2008. - XIX,745-1402 S. : Ill., Lit. S. 1321-1351, Lit.Hinw. - ISBN 978-1-86888-503-9; Vol. 4, Part 1: (1980-1990). - 2010. - XLV,911 S.: Ill., Tab., Lit.Hinw. - ISBN 978-1-86888-599-2; Vol. 4, Part 2: (1980-1990). - 2010. - XXIII, 1693 S.: Ill., Lit. S. 1647-1670, Lit.Hinw. - ISBN 978-1-86888-644-9
World Affairs Online
Amerikanische Weltpolitik nach dem Ost-West-Konflikt
In: Internationale Politik und Sicherheit 42
World Affairs Online
World Affairs Online
Von Potsdam bis Kabul: deutsche Außenpolitiken seit 1945
In: Deutschland Archiv, Band 42, Heft 1, S. 22-30
ISSN: 0012-1428
World Affairs Online
In 14 Tagen werden Sie vielleicht schon keinen Staat mehr haben: Vladimir Semenov und der 17.Juni 1953
In: Deutschland Archiv, Band 31, Heft 6, S. 907-937
ISSN: 0012-1428
World Affairs Online
GESIS-Datenkompilation. Die Entwicklung der deutschen Landwirtschaft und Fischerei: ausgewählte Reihen zu Nutzflächen, Tierbeständen, tierischer und pflanzlicher Produktion und zur Hochseefischerei, 1871 - 2010
Landwirtschaft und Fischerei
Die Landwirtschaft nimmt durch die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmittel eine zentrale Position im wirtschaftlichen Zusammenhang eines Landes sowie für den Industrialisierungsprozeß ein. So weist schon Walt W. Rostow 1960 darauf hin, dass das Vorhandensein ausreichender Nahrungsmittelreserven erst ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum ermöglicht hat (Stadien wirtschaftlichen Wachstums. Göttingen, 1960). Durch Rationalisierungsmaßnahmen und Fortschritte auf dem Gebiet der Agrartechnologie wird nicht nur die landwirtschaftliche Nettoproduktion erhöht, sondern es werden Arbeitskräfte freigesetzt, die in der Industrie benötigt werden (Jean Fourastié oder William Patty: Drei-Sektoren-Hypothese. Vergl.: Fourastié J.: Die große Hoffnung des 20. Jahrhunderts. Köln 1954, S. 135f.). "Das wichtigste Kennzeichen der Entwicklung der Landwirtschaft in den heute industrialisierten Ländern ist der relative Rückgang des Gewichts der Landwirtschaft – im Verhältnis zur Summe der anderen Wirtschaftsbereiche – und das zur gleichen Zeit zu beobachtende Ansteigen der Arbeitsproduktivität der landwirtschaftlichen Bevölkerung, …" (Friedrich Wilhelm Henning (1968), Stadien und Typen in der Entwicklung der Landwirtschaft in den heutigen Industrieländern. In: Th. Heidhues et. al: Die Landwirtschaft in der volks- und weltwirtschaftlichen Entwicklung. BLV, München, S. 42). Dabei wurden die Ertragssteigerungen zunächst – in einer ersten Phase – durch verbesserte Ausnutzung der landwirtschaftlichen Nutzfläche, durch neue Anbaumethoden und Fruchtfolgen sowie durch verbesserte Fütterung in der Tieraufzucht erreicht, aber nicht durch den Einsatz neuer Techniken. "Der Einsatz ganz neuer, wissenschaftsbasierter, industrieller Inputs wie sie die moderne Agrarentwicklung seit Ende des 19. Jahrhunderts zunehmend charakterisiert, so daß man für das 20. Jahrhundert vom Übergang zur industrialisierten Landwirtschaft sprechen kann, spielte für neuzeitliches Agrarwachstum so gut wie keine Rolle. … Ganz im Gegenteil, während der neuzeitlichen Agrarrevolutionen kamen quasi alle Ressourcen für Agrarwachstum, von der Arbeit bis zum Wissen immer noch aus dem landwirtschaftlichen Sektor selbst. … (Es kam während der) neuzeitlichen Agrarrevolutionen zu einem … langanhaltenden Ertrags- und Produktivitätszuwachs nur mit den Mitteln traditioneller, vorindustrieller Technologie: höhere Arbeitsintensivität, flächendeckende Anwendung von schon lange bekannter hochintensiver Fruchtfolgen, graduelle Verbesserung althergebrachter Arbeitsgeräte, verbesserte organische Düngung und vermehrter Einsatz tierischer Zugkraft" (vergl. Kopsidis, Michael (2006): Agrarentwicklung. Historische Agrarrevolutionen und Entwicklungsökonomie. S. 9). Mit diesen Mitteln gelang es der Landwirtschaft, der steigenden Nachfrage durch den fortdauernden Urbanisierungsprozeß, das anhaltende Bevölkerungswachstum und die Veränderung der Berufsstruktur im 19. Jahrhundert durch Produktionssteigerung zu begegnen. Mit Ausnahme des von Liebig entwickelten wasserlöslichen Phosphatdüngers zwischen 1846 und 1849 kamen ansonsten technische Erneuerungen nur in relativ begrenztem Umfang zur Anwendung. Eine bedeutend wichtigere Rolle nahm der Zugang der einzelnen Regionen zu zentralen Märkten in Ballungsgebieten ein. Denn die Erwirtschaftung eines Ernteüberschusses lohnt sich nur, wenn dieser Überschuss auch auf Märkten angeboten werden kann. Erst sehr viel später, im 20. Jahrhundert, nahmen Forschung und Technik einen großen Einfluß auf die landwirtschaftliche Produktionsweise, die dann in die industrialisierte Landwirtschaft überging.
Es soll versucht werden, die quantitative Entwicklung der verschiedenen landwirtschaftlichen Bereiche Bodennutzung, Anbau und Ernte von Feldfrüchten, Obstanbau, Tierhaltung und Herstellung tierischer Produkte über einen möglichst langen Zeitraum wiederzugeben, um so aufbereitete Zeitreihen der Forschung zur Verfügung zu stellen.
Die vorliegende Datensammlung zum Themenbereich 'Landwirtschaft' enthält insgesamt 84 Zeitreihen, die sich schwerpunktmäßig auf den Zeitraum vom Beginn der Amtlichen Statistik zur Zeit des Deutschen Reiches im Jahr 1870 bis zur heutigen Bundesrepublik in den Grenzen vom 3. Oktober 1990 erstrecken; es soll also, soweit es die Quellen erlauben, der Zeitraum von 1870 bis 2010 statistisch wiedergegeben werden. Aufgrund von veränderten Erhebungssystematiken sowie durch die Folgen des 1. und des 2. Weltkrieges können nicht für alle Zeitreihen kontinuierlich Daten für den gewünschten Zeitraum zur Verfügung gestellt werden. Entweder liegen für die Zeitabschnitte während der Kriege keine Daten vor oder aber die Vergleichbarkeit insbesondere bei unterschiedlicher Erhebungssystematik ist stark eingeschränkt. Letzeres Problem tritt in besonderer Weise für die Statistik aus der Zeit der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik auf, aber auch die Statistik der früheren Bundesrepublik Deutschland (das Gebiet der alten Länder) kann erhebliche Brüche in der Systematik aufweisen.
Die Zeitreihen zum Bereich 'Landwirtschaft und Fischerei' decken folgende Gebiete ab:
• A Betriebsgrößen, wirtschaftliche und landwirtschaftliche Nutzflächen
- A01: Landwirtschaftliche Nutzfläche nach Betriebsgrößen, Besitzverhältnisse unberücksichtigt (1871-2010)
- A.02: Wirtschaftsfläche nach Hauptnutzungs- und Kulturarten (1871-2010)
• B Pflanzliche Produktion
- B.01: Anbauflächen wichtiger Fruchtarten (1871-2010)
- B.02: Erntemengen wichtiger Fruchtarten (1871-2010)
- B.03: Ertrag je Hetkar wichtiger Fruchtarten (1871-2010)
- B.04: Obstbäume und Weinernte (1871-2010)
- B.05: Duengemittel (1871-2010)
• C Tierhaltung und Gewinnung tierischer Erzeugnisse
- C.01: Landwirtschaftliche Betriebe nach Tierarten auf ihrem Hof/Gut (1871-2010)
- C.02: Tierbestand nach Tierarten (1871-2010)
- C.03: Milcherzeugung und -verwendung (1871-2010)
- C.04: Schlachtungen und Fleischgewinnung (1871-2010)
• D Hochsee- und Küstenfischerei
- D.01: Anlandungen der Hochsee- und Küstenfischerei (1871-2010)
Aufbau und Tabelleninhalt:
Zeitreihen zu Betriebsgrößen und wirtschaftlichen und landwirtschaftlichen Nutzflächen:
A.01: Landwirtschaftliche Nutzfläche nach Betriebsgrößen, Besitzverhältnisse unberücksichtigt (1871-2010):
Nutzfläche aller Betriebe zusammen (eigenes und gepachtetes Land), Nutzfläche gegliedert nach Betriebsgrößen (nur eigenes Land), Nutzfläche aller Betriebe zusammen (nur gepachtetes Land).
A.02: Wirtschaftsfläche nach Hauptnutzungs- und Kulturarten (1871-2010):
Wirtschaftsfläche insgesamt; darunter landwirtschaftlich genutzte Fläche insgesamt und landwirtschaftlich genutzte Fläche zum einen für den Ackerbau, zum anderen für Weiden; genutzte Fläche für Holzungen und Forsten; unkultivierte Wirtschaftsflächen; bebaute Wirtschaftsflächen.
Zeitreihen zur pflanzlichen Produktion: Anbauflächen, Erntemengen und Ernteerträgen der wichtigsten Feldfrüchte, von Obst und Wein und Düngereinsatz:
B.01: Anbauflächen wichtiger Fruchtarten (1871-2010):
Ackerland insgesamt; darunter Ackerlandfläche für den Anbau von Getreide, Ackerlandfläche für den Anbau von Hackfrüchten, Ackerlandfläche für den Anbau von Futterpflanzen.
B.02: Erntemengen wichtiger Fruchtarten (1871-2010):
Erntemengen der Getreidesorten und der Hackfrüchte in 1000 Tonnen.
B.03: Ertrag je Hetkar wichtiger Fruchtarten (1871-2010):
Hektarerträge (d.h. Erntemenge je Hektar Ackerfläche) der Getreidesorten und der Hackfrüchte.
B.04: Obstbäume und Weinernte (1871-2010):
Bestand der Obstbäume nach Sorten (Apfelbäume, Birnbäume, Pflaumenbäume, Kirschbäume) sowie Rebflächen, Weinmost-Ertrag, Weinmost-Erntemenge.
B.05: Düngemittel (1871-2010):
Angaben der Düngemittelversorgung insgesamt in 1000 t Reinnährstoff und je Hektar Ackerland in Kg. Reinnährstoff, und zwar für die Nährstoffe Stickstoff insgesamt (N), Phosphat insgesamt (P2O2), Kali insgesamt (K2O), Kalk insgesamt (CaO),
Stickstoff (N) je ha., Phosphat (P2O2) je ha., Kali (K2O) je ha., Kalk (CaO) je ha.
Zeitreihen zu Betrieben mit Tierhaltung, zu Tierbeständen und zur Gewinnung tierischer Produkte:
C.01: Landwirtschaftliche Betriebe nach Tierarten auf ihrem Hof/Gut (1871-2010):
Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe mit Pferden, mit Rindern, mit Milchkühen, mit Schweinen und mit Schafen.
C.02: Tierbestand nach Tierarten (1871-2010):
Anzahl der Pferde, der Rinder insgesamt und darunter der Milchküche, der Schweine, der Schafe, des Geflügels insgesamt und darunter der Hühner, der Ziegen, und der Bienenvölker. Die Tierbestände werden in 1000 angegeben.
C.03: Milcherzeugung und -verwendung (1871-2010):
Anzahl der Milchkühe; Jahresmilchertrag (Milchmenge je Kuh); jährliche Gesamtmilcherzeugung; Milchverwendung für die Molkerei, Milchverwendung für die Verfütterung an Kälber, Milchverwendung für die Verarbeitung im Haushalt des Milchkuh-Halters.
C.04: Schlachtungen und Fleischgewinnung (1871-2010):
Jeweils die Anzahl der geschlachteten Rinder, Kälber und Schweine zum einen durch gewerbliche Schlachtung, zum anderen durch Hausschlachtung; Fleischgewinnung insgesamt.
Zeitreihen zur Fischerei:
D.01: Anlandungen der Hochsee- und Küstenfischerei (1871-2010):
Anlandungen in Tonnen aller Betriebsformen der Hochsee- und Küstenfischerei zusammen, Anlandungen der Große Hochseefischerei, der Großen Heringsfischerei, und der Kleinen Hochsee- und Küstenfischerei.
Zu den einzelnen Bereichen
Die Verwendung des Bodens (wirtschaftliche Nutzfläche)
Der Boden ist die Grundlage für die Erzeugung der menschlichen Nahrungsmittel. Die landwirtschaftliche Nutzung lässt sich in verschiedene Nutzungsarten untergliedern. Von besonderem Interesse ist hier die Nutzung des Bodens für den Ackerbau zur Erzeugung pflanzlicher Produkte und für Weideland. Darüber hinaus übernimmt er weitere, verschiedene Funktionen. Während auf der einen Seite die für die Landwirtschaft nutzbare Fläche durch Bodenverbesserungsmaßnahmen wie etwa die Trockenlegung von Sümpfen oder die Reduzierung von Waldbeständen, vergrößert wurde, wird auf der anderen Seite die Verfügbarkeit des Bodens durch andere Verwendungsarten wie Siedlungs- und Straßenbau stark eingeschränkt. Die Entwicklung der verschiedenen konkurrierenden Nutzungsarten des Bodens, von der die landwirtschaftliche Nutzung nur eine Möglichkeit ist, soll durch die Wiedergabe der Entwicklung der Bodenflächen, die für die jeweiligen Nutzungsarten verwendet werden, über einen längeren Zeitraum dargestellt werden.
Die Bedeutung der Betriebsgröße
Die Betriebsgröße kann an der vorliegenden Menge von Produktionsfaktoren, Erträgen und erwirtschafteten Überschüssen (Überschuss= Erträge – Saatgut – Eigenverbrauch) gemessen werden. Im Rahmen dieser Studie soll mit Hilfe des wichtigsten Produktionsfaktors, der Flächenausstattung, die Betriebsgröße beschrieben werden. Die flächenmäßige Betriebsgrößenstruktur ist im Wesentlichen Resultat eines Anpassungsprozesses an die geografischen, historischen und wirtschaftlichen Gegebenheiten.
Für Deutschland ist im 21. Jahrhundert eine Zweiteilung hinsichtlich der geografischen Verteilung der Betriebe erkennbar: Große Betriebe finden sich überwiegend im Osten und Norden, kleinere hingegen im Südwesten Deutschlands. "Eine Ursache für diese Verteilung ist die Gutswirtschaft zur Zeit des späten Mittelalters, die den Grundstein für diese groß strukturierte Landwirtschaft im Osten des heutigen Deutschlands legte. Den größten Einfluss übte jedoch die Phase der sozialistischen Landwirtschaft in der ehemaligen DDR aus." (Statistische Ämter des Bundes und der Länder, 2011, S. 6). Diesen großflächigen Betrieben stehen heute in Nordwestdeutschland Betriebe mittlerer Größenordnung und in Süddeutschland eher kleinere Familienbetriebe gegenüber. Das früher in Süddeutschland vielerorts übliche Realerbteilungsrecht begünstigte die Entstehung dieser eher klein strukturierten Landwirtschaft dadurch, dass der Grundbesitz oftmals unter den Erbberechtigten aufgeteilt und so eine Zersplitterung der Betriebe herbeigeführt wurde. (Vergl.: Statistische Ämter des Bundes und der Länder (Hrsg.): Agrarstrukturen in Deutschland… . Stuttgart 2011. S. 6-10.)
Seit Mitte der 1950er Jahre besteht ein Trend zur technischen Modernisierung und Vergrößerung der landwirtschaftlichen Betriebe, hervorgerufen durch den technischen und züchterischen Fortschritt sowie nicht zuletzt durch wesentliche Änderungen in der Agrarpolitik, verbunden mit einem massiven Abbau von Subventionen. Durch den stärker werdenden Druck auf die Betriebe veränderte sich die Produktionsweise hin zur Spezialisierung auf wenige Produktionszweige und oft auch hin zu einer Vergrößerung des Betriebes.
Die Darstellung der landwirtschaftlich genutzten Wirtschaftsfläche nach Betriebsgrößen soll die Bedeutung und das Zusammenspiel der Klein- Mittel- und Großbetriebe im Zeitverlauf wiedergeben. Es wird deutlich, dass sich kleinere Familienbetriebe trotz geringerer Ausstattung mit den Ressourcen Kapital und Arbeit bis in die heutige Zeit gegenüber den Großbetrieben behaupten konnten (vergl. dazu: Kopsidis, 1996, S. 10f; Schulze, 2007, S. 9ff).
Anbauflächen, Erntemengen und Ernteerträge:
Die landwirtschaftliche Nutzung des Bodens lässt sich in verschiedene Nutzungsarten untergliedern. Von besonderem Interesse ist in der vorliegenden Datenzusammenstellung die Nutzung des Bodens für den Ackerbau und für Weideland. Im Verlauf der Geschichte wurde die natürliche Pflanzendecke an geeigneten Standorten allmählich durch vom Menschen gezüchtete Pflanzen ersetzt und in Ackerland oder in Weideland umgewandelt. Der Statistiker Viebahn hat feststellen können, dass eine Ertragssteigerung im Ackeranbau infolge einer verbesserten Fruchtwechselwirtschaft und eines steigenden Anbaus von Hackfrüchten – insbesondere der Kartoffel – erreicht werden konnte. Hinzu kam der Futtermittelanbau, durch den eine gute Fütterung der Tiere auch im Winter unterstützt wurde. Die Verwendung der Ackerfläche für verschiedene Getreidearten, Hackfrüchte und für den Anbau von Futterpflanzen soll daher in Form von säkularen Zeitreihen bis zur Gegenwart veranschaulicht werden.
Das Ackerland wurde zunächst vornehmlich für den Getreideanbau genutzt. Dabei nehmen die verschiedenen Getreidesorten eine unterschiedliche Position im Anbau ein. Der Roggen, der in kalten Regionen als widerstandsfähige Pflanze gut gedeihen konnte, hatte als Brotgetreide zunächst die größte Bedeutung. Hafer war früher sowohl Grundnahrungsmittel als auch Tierfutter. Weizen ist die älteste Getreidegattung und gedeiht am besten in gemäßigten Zonen. Gerste folgt als weniger anspruchsvolle Frucht im Fruchtwechsel dem Weizen. Die Einführung der Kartoffel als eine bedeutende Hackfrucht konnte den Ernteertrag bedeutend erhöhen, forderte aber auch eine intensivere Bearbeitung des Ackerbodens während der Wachstumsperiode. Insgesamt trug der Kartoffelanbau dazu bei, dass sich Anzahl und Intensität der Hungerkrisen in Deutschland verringerten. Wie sich die Bedeutung der unterschiedlichen Fruchtarten im Verlauf der Zeit geändert hat, verdeutlichen die Anbauflächen, die für diese Fruchtarten verwendet werden. Es zeigt sich, dass der Weizen heute die bedeutendste Getreideart ist, während die Anbauflächen für den Hafer stark gesunken sind. Die Ernteerträge je Hektar Anbaufläche geben einen Einblick, wie sich der Erfolg der landwirtschaftlichen Produktion im Zeitverlauf verändert hat.
In diesem Zusammenhang soll auch auf die Anbauflächen und Erträge der Weinernte eingegangen werden, da es sich hierbei um ein Gut handelt, das in der Zivilisation seit jeher eine zentrale Rolle einnimmt.
Der Düngereinsatz:
Verbrauchte Nährstoffe durch den Anbau und die Ernte von Pflanzen müssen ersetzt werden, damit die Ackerfläche für die pflanzliche Nahrungsmittelproduktion weiterhin verwendet werden kann. Diese Anforderung stellte in der Landwirtschaft ein nicht zu unterschätzendes Problem dar, dem man zunächst durch die Dreifelderwirtschaft begegnete. Die gesamte Anbaufläche wurde in drei Teile geteilt; jeder dieser Teile lag ein Jahr brach, damit sich der Boden regenerieren konnte. Neben den Vorteilen der Fruchtfolge im Jahresturnus Sommergetreide, Wintergetreide und Brache eingerichtet, die sich auch auf den Nährstoffgehalt des Bodens positiv auswirkten, blieb jedoch das Problem, dass immer ein Drittel des Bodens nicht genutzt werden konnte. Nährstoffe wurden durch Einbringen von Dung aus der Viehhaltung, Humus und Streu aus den Wäldern ersetzt. Diese Form der Nährstoffanreicherung der Ackerböden war jedoch nicht immer ausreichend. Die Folge waren schlechte Ernten oder Mißernten, verursacht durch nährstoffarme Böden. Später, zwischen 1846 und 1849, kam die Entwicklung des chemischen Düngers durch die Industrie hinzu. Liebig entwickelte den wasserlöslichen Phosphatdünger, der die Ernte und somit die Nahrungsversorgung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts deutlich verbesserte. Der englischen Agrochemikers John Bennet Lawes stellte zur gleichen Zeit aus einem Gemisch aus Knochenmehl und Schwefelsäure "Superphosphat" her, den ersten künstlichen Mineraldünger, und gründete die erste Düngemittelfabrik der Welt. 1909 entdeckte der deutsche Chemiker Fritz Haber, wie man Stickstoffdünger in Form von Ammoniaksalzen herstellen konnte. Das vom Chemiker Karl Bosch weiterentwickelte Haber-Bosch-Verfahren erlaubte ab 1913 die Massenproduktion von Ammoniak aus Luftstickstoff und Wasserstoff. Mit Hilfe des Kunstdüngereinsatzes konnten die Böden auf bequeme Weise wieder mit Nährstoffen aufgefüllt werden. Die Entwicklung des Düngereinsatzes insgesamt und pro Hektar Ackerfläche sollen daher in Form von Zeitreihen nachgezeichnet werden.
Die Tierhaltung:
Erwirtschaftete Überschüsse aus dem Ackerbau ermöglichen die landwirtschaftliche Tierhaltung. Die Einführung der Hackfrüchte (Kartoffeln und Rüben) und die Stallfütterung waren in diesem Zusammenhang fördernde Faktoren für die Tieraufzucht. Vor allem die Schweinehaltung hat zunächst für die Fleischproduktion in der deutschen Landwirtschaft eine zentrale Rolle eingenommen. Da Milch und Butter leicht verderbliche Nahrungsmittel darstellten, hatte die Herstellung dieser Produkte zunächst insbesondere in den abgelegeneren Regionen ein geringeres Gewicht. Neben Pferden und Rindern spielten in der Tierhaltung auch kleinerer Tierrassen wie z.B. Ziegen für die Produktion von Milch oder Schafe für die Wollproduktion eine bedeutende Rolle. Auf der anderen Seite waren Tiere wichtige Arbeitskräfte auf dem Hof. Pferde und Ochsen nahmen somit eine zentrale Aufgabe wahr, die im Verlauf der landwirtschaftlichen Mechanisierung an Relevanz verlor. Die Bedeutung der einzelnen Tierarten, die in der Landwirtschaft genutzt werden, hat sich im Verlauf der Zeit verändert. Aus diesen Gründen soll die Entwicklung der Tierhaltung in der Landwirtschaft anhand von langen Zeitreihen sowohl zu der Anzahl der Betriebe mit Tierhaltung als auch zu den Beständen der einzelnen Tierarten dargestellt werden.
Herstellung tierischer Produkte und Fleischerzeugung:
Mit fortschreitender Urbanisierung und Industrialisierung sowie einem weiteren Bevölkerungswachstum steigt die Nachfrage nach pflanzlichen Nahrungsmitteln sowie nach Nahrungsmitteln aus der Tierhaltung, wie z.B. Milch und Fleisch. Die Vergrößerung der Anbauflächen, die Verbesserung der Bodenbearbeitung sowie die verbesserte Tieraufzucht inklusive einer gehaltvollen Tierfütterung ermöglichten eine erhebliche Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion auch auf dem Gebiet der Milch-, Butter- und Fleischerzeugung, so dass dieses veränderte Nachfrageverhalten befriedigt werden konnte. Die Steigerung der tierischen Produktion wurde durch einen Anstieg der Tierbestände sowie durch einen Anstieg der Leistungen pro Tier (z.B. der Menge Milch pro Kuh, aber auch die Anzahl geschlachteter Tiere) erreicht. Lange Zeitreihen zur Milch- und Fleischherstellung können zeigen, wie sich die Produktion auf diesen Gebieten entwickelt hat.
Fischerei:
Mit Fischerei bezeichnet man die Wirtschaftszweige, die sich mit dem Fangen oder Züchten von Fischen und anderen Wassertieren zur Nahrungsgewinnung und Weiterverarbeitung beschäftigen. Die Fischerei zählt zum primären Wirtschaftssektor, zu dem auch die Landwirtschaft gehört. Sie teilt sich auf in Binnen- und Seefischerei.
Die Seefischerei konzentriert sich auf den Fang von Heringen, von Kabeljau und anderen Fischen der Dorschfamilie. Wirtschaftlich sehr wichtig sind auch der Fang von Makrelen und Thunfischen (vergl. http://de.wikipedia.org/wiki/Fischerei).
Das Meer und die Fischerei haben für die Menschen an der Küste schon immer eine bedeutende Rolle gespielt. Bis heute bilden die Fischfänge durch die Fischerei einen wesentlichen Bestandteil der Nahrungsgrundlage nicht nur für die an der Küste lebenden Bevölkerung, sondern mittlerweile auch für die im Landesinneren ansässige Bevölkerung. "Entsprechend der Vielfältigkeit der Fangobjekte, der Fangmethoden, der Fahrzeugtypen und der Abgrenzung der Fanggebiete wird die Seefischerei in vier verschiedene Kategorien unterteilt, und zwar in die Große Hochseefischerei, die Große Heringsfischerei, die Kleine Hochseefischerei und die Küstenfischerei. Die beiden letztgenannten Betriebsformen werden auch häufig unter dem Begriff Kutterfischerei zusammengefaßt" (Universität Stuttgart, Institut für Geographie, Exkursion und Regionales Seminar. Fischfang und Fischwirtschaft S. 3. http://www.geographie.uni-stuttgart.de/exkursionsseiten/Nwd2001/Themen_pdf/Fischfang.pdf )
Daher werden zum Abschluß des Kapitels 'Landwirtschaft' Zeitreihen zu den Fangmengen nach den vier genannten Betriebsformen zusammengestellt. Hierbei wird nur die Anlandung, also der Teil des Fangs wiedergegeben, der an Land gebracht wird und tatsächlich für den Verzehr zur Verfügung steht.
Datentabellen in histat (Thema: Landwirtschaft):
• A Betriebsgrößen, wirtschaftliche und landwirtschaftliche Nutzflächen
- A01: Landwirtschaftliche Nutzfläche nach Betriebsgrößen, Besitzverhältnisse unberücksichtigt (1871-2010)
- A.02: Wirtschaftsfläche nach Hauptnutzungs- und Kulturarten (1871-2010)
• B Pflanzliche Produktion
- B.01: Anbauflächen wichtiger Fruchtarten (1871-2010)
- B.02: Erntemengen wichtiger Fruchtarten (1871-2010)
- B.03: Ertrag je Hetkar wichtiger Fruchtarten (1871-2010)
- B.04: Obstbäume und Weinernte (1871-2010)
- B.05: Duengemittel (1871-2010)
• C Tierhaltung und Gewinnung tierischer Erzeugnisse
- C.01: Landwirtschaftliche Betriebe nach Tierarten auf ihrem Hof/Gut (1871-2010)
- C.02: Tierbestand nach Tierarten (1871-2010)
- C.03: Milcherzeugung und -verwendung (1871-2010)
- C.04: Schlachtungen und Fleischgewinnung (1871-2010)
• D Hochsee- und Küstenfischerei
- D.01: Anlandungen der Hochsee- und Küstenfischerei (1871-2010)
GESIS
Der Naturarzt 1897 (1897)
DER NATURARZT 1897 Der Naturarzt (-) Der Naturarzt 1897 (1897) ([I]) Titelblatt ([I]) Inhalt. ([II]) 25. Jahrgang. (Nr. 1. Januar / 1897) (Nr. 1. Januar 1897.) ([1]) An unsere Leser! [Neujahrsgruss und Aufruf des Bundesvorstandes] ([1]) Aus Wissenschaft und Leben. Unter medizinischer Diktatur. ([1]) Einige Heilmittel aus der Küche. (4) Heilung von Knochenfrass bei einer 53jährigen Frau. (6) Ein Fall hochgradiger Bauchfellentzündung und seine Heilung. (7) Heilung von Blinddarmentzündung. (8) Chronische Metritis (Gebärmutter-Entzündung). (9) Husten und Morphin. (9) Gewerbe und Wohnungshygiene. Die Hygiene der Tabakarbeiter. Unter den ländlichen und Fabrikarbeitern die mit Thomasphosphat zu thun haben [hohe Sterblichkeit an Lungenentzündung]. Pferdebahn-Nervenleiden. Sitzerlaubnis für Dienstmänner. Gasflammen in Schlaf- und Wohnräumen. (11) Für die Frauen. Verlagerungen, Verwachsungen. (12) Kinderpflege. Wie gewöhnen wir unsere Kinder an natürliche Heilfaktoren? (15) Zum Kampfe gegen Modegifte und Modethorheiten. Die Alkoholfrage und die Naturheilvereine. (17) Impf-Frage. (19) Sprechsaal. (19) Bundesnachrichten. Gemeinschaftliche Sitzung des Vorstandes mit dem Beirat. Zur gefl. Beachtung! Verzeichnis. Steuern. Vereine, bezw. Orte, für welche Aerzte gesucht werden. Aus den Vereinen. Jetzt kommt Oesterreich dran. Bericht über die österreichisch-ungarische Naturheilbewegung von Jos. Schmall, Wien. [In jüngster Zeit gegründeter Allgem. österr. Naturheil-Verein, Wien. Naturarzt Otto Wagner, Direktor der Naturheilanstalt in Dresden-Radebeul, hält Vorträge in österr. Städten, großer Zudrang zu den Vorträgen, in ganz Oesterreich-Ungarn eine Bewegung geschaffen, Hoffnung auf eine Million und mehr Anhänger der Naturheilkunde] (20) Aus der Zeit. Obligatorische Leichenschau. Zum Begriff einer Krankenanstalt. Der Kreistag von Altona. Reinh. Gerling. Das Messer thut's freilich. Wieder ein Naturheilkundiger auf der Anklagebank. Die Nachforschungen nach Leprakranken. Eine ausserordentlich rege Agitation für unsere gute Sache. Der deutsche Verein gegen den Missbrauch geistiger Getränke. Die Ortskrankenkasse in Oschatz. Das Königliche bayerische Kriegsministerium [zwei Stabsärzte studieren in Wien das Wasserheilverfahren]. Ein Kongress zur Bekämpfung der Syphilis. Schopenhauer ein überzeugter Vertreter der Naturheilmthode. Der erste Mässigkeitsverein [1509, bei keiner Mahlzeit mehr als neun Humpen Wein] (26) Bücherschau. (28) Feuilleton. (29) Gedenkblatt zum 10. Januar 1897 [Hundertster Geburtstag von Annette v. Droste-Hülshoff] (29) Goethe und Schiller in ihrer Stellung zum Heilverfahren. (31) [Briefe Schillers an seinen Freund Goethe] "Mit meiner Frau steht es leider noch ganz auf demselben Punkt wie vor drei Tagen ." [Zitate aus Goethes "Faust"] "Statt der lebendigen Natur, da Gott die Menschen schuf hinein, umgiebt in Rauch und Moder nur dich Tiergeripp und Totenbein." "Sei es mein einziges Glück, dich zu berühren, Natur!" (31) 25. Jahrgang. (Nr. 2. Februar / 1897) (Nr. 2. Februar 1897.) ([33]) Aus Wissenschaft und Leben. Es tagt! [Wunsch auf Errichtung von Lehrstühlen für Wasser-(Natur-)Heilkunde an den Universitäten] ([33]) Ein Wort über Diagnosen. (37) Was ist Stottern? (38) Pestgefahr. (41) Herzfehler und Herzschwäche (43) Krankheitsbericht einer eiterigen Venenentzündung. (44) Erfrorene Hände geheilt. (44) Angeborne Retroflexio (Knickung) und Oophoritis (Eierstockentzündung). (45) Gewerbe- und Wohnungshygiene. Bleivergiftung [Dr. Wegener fordert Schutzmaßnahmen für die Arbeiter in Bleihütten]. Petroleumrausch [nennt der Franzose Mabille eine Krankheitserscheinung, zu beobachten bei Arbeitern auf Petroleumtanckschiffen]. Trommlerlähungen. In Düsseldorf [Wohnungsgesetz vom 21. November 1895, Polizei weitgehende Vollmachten, ungesundes Haus darf nicht bezogen werden, Mindest- Schlafkubikraum]. In Leipzig [in kleine Wohnungen dürfen keine Aftermieter aufgenommen werden]. (46) Für die Frauen. Der "Weisse Fluss", seine Ursachen und seine Behandlung. (47) Kinderpflege. Schulmappen gewogen worden [4 kg ist zu viel, nur das Notwendigste mitnehmen]. Die Kinderspeisung in deutschen Städten lässt noch viel zu wünschen übrig. (48) Wie erziehen wir unsere Kinder zur Selbständigkeit. (48) Zum Kampfe gegen Modegifte und Modethorheiten. "Die Alkoholfrage und die Naturheilvereine." Ueber den Alkohol-Gehalt. In der Deutschen Kolonial-Zeitung (No. 43, 24. Okt. 1896 S. 345) [.] Wäre es nicht eines zivilisierten und christlichen Kolonialstaates würdiger, überwundene Feinde in einer anderen Weise auf ihren Tod [Hinrichtung] vorzubereiten, als durch Schnaps? Pittakus, einer der sieben griechischen Weisen. Vergiftung duch den Genuss Vanille enthaltender Speisen. In Berlin hat sich unter starker Beteiligung ein Frauen-Verein gebildet zur Verbesserung der Frauenkleidung. (52) Impf-Frage. Schutz-Impfung gegen asiatische Cholera. Rotzkrankheit. Kuhpockenseuche. Dr. Landmann'sche Feststellungen. Aus dem Lande der Nichtgeimpften [Gefahr von Blattern- und Pocken-Einschleppung aus dem "ungeimpften" Oesterreich] (54) Bundesnachrichten. Steuern. Verzeichnis. Vereine, bezw. Orte, für welche Aerzte gesucht werden. Aus den Vereinen. (55) Sprechsaal. (58) Aus der Zeit. Professor Du Bois-Raymond verstorben. Der Tod des Generalmajors von Lippe. Der Obermedizinal-Ausschuss in Bayern. Die Zulassung von Frauen zum Studium der Medizin, Pharmacie und Philosophie an der Budapester Universität ist vom König von Ungarn gestattet worden. Häufige Unglücksfälle durch Karbolsäure. [Ambulante] hygienische Station [in Heidelberg]. Man sollte es nicht für möglich halten! (59) Bücherschau. (60) Feuilleton. Stillgesessen! Novellette von Anna Volchert. (61) 25. Jahrgang. (Nr. 3. März / 1897) (Nr. 3. März 1897.) ([65]) Aus Wissenschaft und Leben. Staatshilfe und Selbsthilfe. ([65]) Kurierfreiheit? (68) Wie muss das Stottern bekämpft werden? Ein Beitrag zur Stottertherapie aus 20jähriger Praxis. (70) Bemerkungen eines alten Puritaners der Naturheilkunde zu einigen im Dezemberhefte 1896 und Januarheft 1897 des "Naturarzt" enthaltenen Aufsätze. (73) Chronische Metritis und chronische Oophoritis (Eierstockentzündung). Krankheitsberichte der Gossmannschen Naturheilanstalt Wilhelmshöhe. (76) Leichte Geburten. (77) Der Brustkrampf. [Mein Heilmittel: ein Glas frischen Wassers] (77) Gewerbe- und Wohnungshygiene. In England [Kinderarbeit, Nachtarbeit, bei Hochöfen, Druckereien, Glashütten, Eisenwerken und Papiermühlen dreizehnjährige Knaben beschäftigt, Novelle zum Fabriksgesetz: Altersgrenze auf 14 Jahre festgesetzt]. Die Zahl der alljährlichen Unfälle in gewerblichen Betrieben ist geradezu erschreckend gross. Das Reichspostamt liess die Luft in Räumen untersuchen [Kupfer- und Zinkelemente in Wohnräumen gesundheitlich unbedenklich]. Eine Stube warm machen [Lüften, reine Luft ist sechs mal so schnell zu erwärmen]. (78) Für die Frauen. Das Abnabeln. (79) Wie erziehen wir unsere Kinder zur Selbständigkeit. (Fortsetzung.) (81) Zum Kampfe gegen Modegifte und Modethorheiten. Himbeer- und Erdbeer-Sirup [gefälscht]. Himbeersaft [im Handel meist mit Salicylsäure versetzt]. Blutvergiftung durch gefärbte Pomade [Anilin enthalten]. Kampf gegen den Alkohol [Petition an Minister, um Einführung von alkoholfreien Getränken in Kantinen und Militär-Restaurationen und Bahnhofsrestaurationen wird ersucht]. (82) Impf-Frage. Gerlings Freisprechung bestätigt. An den Fall Langerhans erinnert [ein Fall in Berlin]. Pest-Serum. Verliehene Impfkälber. (83) Bundesnachrichten. Steuern. Vereine, bezw. Orte, für welche Aerzte gesucht werden. Aus den Vereinen. (84) [3 Tabellen]: (1) Kassen-Bericht 1896. (2) Gewinn- und Verlust-Conto 1896. (3) Bilanz am 31. Dezember 1896. (86) Sprechsaal. (89) Aus der Zeit. Tod in der Narkose. Unglaublich [Keine Badeeinrichtungen für die Bergleute]. [Dr. Schulze, Artikel aus "Deutsche med. Wochenschrift", ganze naturärztliche Bewegung zur Zielscheibe des Sarkasmus] Ich kann unmöglich unsern Lesern einen Artikel vorenthalten. Carl Griebel. Die neue Medizinalreform. Die Heilung erkrankter Invaliditätsversicherter. Schulluft. Warnung vor Schwindel [England, berüchtigtes Sanjana-Institut]. Die Zahl der Selbstmorde [in Sachsen, Frankreich, Preussen, Oesterreich, Bayern, England, Russland] (89) Bücherschau. (92) Feuilleton. Stillgesessen! Novellette von Anna Volchert. (Schluss.) (93) Briefkasten. (95) Geschäftliches. (96) 25. Jahrgang. (Nr. 4. April / 1897) (Nr. 4. April 1897.) ([97]) Aus Wissenschaft und Leben. "Anerkennung." ([97]) Die Reservat-Domände der Schul-Medizin. Ein Beitrag zur Irrenfrage von Fr. Kretzschmar. (98) Gegen die wissenschaftliche Tierfolter. Nach einem Vortrage von Hermann Stenz. (102) Verbände. (104) [3 Abb.]: (1) Fig. 1. Das dreieckige Verbandtuch. (2) Fig. 2. Die Achterbinde für die Hand. (3) Fig. 3. Die Achterbinde für den Fuss. (105) [4 Abb.]: (1) Fig. 4. Einhüllung der ganzen Hand. (2) Fig. 5. Einhüllung des ganzen Fusses. (3) Fig. 6. Der Handschuhfingerverband. (4) Fig. 7. Der Fingerspitzenverband. (106) [2 Abb.]: (1) Fig. 8. Die Knotenbinde. (Stirnbund.) (2) Fig. 9. Die Knotenbinde (Augenbund). (107) [Abb.]: Fig. 10. Die Kinnschleuder. (108) Bemerkungen eines alten Puritaners der Naturheilkunde zu einigen im Dezemberhefte 1896 und Januarheft 1897 des "Naturarzt" enthaltenen Aufsätze. (Schluss.) [Schluss folgt.] (108) Gelenkrheumatismus. (111) Gewerbe- und Wohnungshygiene. [Gesundheitsschädliche Wohnungen] (112) Für die Frauen. Muskelrheumatismus des Uterus [Fruchthalters] (Myorheuma Uteri). (112) Kinderpflege. Wie erziehen wir unsere Kinder zur Selbständigkeit. (Schluss.) (115) Ernährung. Die Käsekost. Ananas-Saft. (117) Zum Kampfe gegen Modegifte und Modethorheiten. Branntweinkrieg in Norwegen. Alkohol und Verbrechen. Wahrscheinlich um einem dringend Bedürfnis abzuhelfen [.] sollen 5 grosse Genossenschafts-Schnapsbrennereien erbaut werden. Unerwünschte, aber sehr gewöhnliche Nebenwirkungen der Bromsalze. (117) Impf-Frage. Die "bessere" Lymphe. (119) Bundesnachrichten. Vereine, bezw. Orte, für welche Aerzte gesucht werden. Steuern. Aus den Vereinen. (120) Sprechsaal. (124) Das schwarze Brett. (125) Aus der Zeit. Ausstellung des "Vereins für Gesundheitspflege Leipzig-Plagwitz" (Jur. Pers.). "Mein teueres Leben" [Ausgaben für Rezepte]. Gemeindeärzte. Die Zahl der Pulsschläge und Atemzüge des Menschen. (125) Bücherschau. (126) Feuilleton. "Sei anständig!" Ein Lebensbild als Warnung von Bertha Mutschlechner. (127) Briefkasten. (128) 25. Jahrgang. (Nr. 5. Mai / 1897) (Nr. 5. Mai 1897.) ([129]) Aus Wissenschaft und Leben. Ein Programmentwurf für die deutsche Naturheilbewegung. A. Forderungen auf dem Gebiet der naturgemässen Lebensweise. I. Die Ernährungsfrage. ([129]) Bandwürmer und Bandwurmkuren. (133) Verbände. (Fortsetzung.) (137) [2 Abb.]: (1) Fig. 11. Das kleine dreieckige Kopftuch. (2) Fig. 12. Das grosse dreieckige Kopftuch. (138) [4 Abb.]: (1) Fig. 13. Das grosse viereckige Kopftuch. (Offener Verband.) (2) Fig. 14. Das grosse viereckige Kopftuch. (Geschlossener Verband.) (3) Fig.15. Das dreieckige Brusttuch. (4) Fig. 16. Das Aufhängetuch für die weibliche Brust. (139) Gegen die wissenschaftliche Tierfolter. Nach einem Vortrage von Hermann Stenz. (Fortsetzung.) (140) Bemerkungen eines alten Puritaners der Naturheilkunde zu einigen im Dezemberhefte 1896 und Januarheft 1897 des "Naturarzt" enthaltenen Aufsätze. (Fortsetzung.) (142) Ein Fall von Darmsenkung. (144) Gewerbe- und Wohnungshygiene. New York [übermässig hohe Häuser sollen gesetzlich verboten werden]. Juckender Hautausschlag. Stärke der Bürgerschulklassen in Hannover. (145) Für die Frauen. Wechseljahre. (145) Kinderpflege. Der Missbrauch pädagogischer Zuchtmittel in seiner anatomisch-physiologischen Wirkung. (147) Ernährung. Verfälschter Honig. Nussbrot. Ueber Salatkuren. Gefälschte Messina-Apfelsinen. (149) Zum Kampfe gegen Modegifte und Modethorheiten. Das Schleiertragen. Der Kampf gegen den Alkohol in den Schulen. Schilddrüsenfütterung. (150) Impf-Frage. Wie schützen wir unsere Kinder vor den schädigenden Folgen der Pocken-Impfung. (151) Bundesnachrichten. Zur gefälligen Beachtung! [Nachlieferung von Naturarzt-Ausgaben]. Bekanntmachung. [Abschlussprüfung für den Unterrichtskursus für Naturheilkundige] Neue Flugschriften: VIII. Das Abnabeln. IX. Ueber gesundheitliches Kochen. Vereine, bezw. Orte, für welche Aerzte gesucht werden. Aus den Vereinen. (152) Sprechsaal. Das schwarze Brett. (155) Natur-Tierheilkunde. Ratgeber. (155) Aus der Zeit. Ausstellung für Naturheilkunde in Leipzig. Die Naturheilanstalt Bad Sommerstein in Thüringen. Richard Wagner als Naturarzt und Vegetarier. Vor 60 Jahren. [Vinzenz Priessnitz war damals der Gegenstand vieler Anfeindungen.]. Tischberger [Der bekannte Naturheilkundige beabsichtigt mit dem praktischen Arzte Dr. Pecnik in Kairo eine grosse Naturheilanstalt ins Leben zu rufen.] Die Naturheilvereine Oesterreichs schliessen sich nunmehr auch zu einem Bunde zusammen. Carl Hansen [Hypnotiseur, starb in Hamburg]. Kochs Tuberkulin. (157) Bücherschau. (159) Feuilleton. "Sei anständig!" Ein Lebensbild als Warnung von Bertha Mutschlechner. (Fortsetzung.) (159) Die Pflanzenfaser als Hautpflegemittel. (161) Diätetische Reform-Nährmittel. (162) 25. Jahrgang. (Nr. 6. Juni / 1897) (Nr. 6. Juni 1897.) ([163]) Aus Wissenschaft und Leben. Friedrich Nietzsche und das Naturheilverfahren oder Philosophie und Lebensbejahung. ([163]) Ein Programmentwurf für die deutsche Naturheilbewegung. (Fortsetzung.) IV. Bekleidungsfrage. V. Sittlichkeitsfrage. VI. Bäderfrage. (167) Ist die Magenerweichung (Gastromalacie) eine selbständige Krankheit? (169) Verbände. (Schluss.) (171) [4 Abb.]: (1) Fig. 17. Die einfache Achterbinde für eine Schulter. (2) Fig. 18. Die einfache Achterbinde für beide Schultern. (3) Fig. 19. Die einfache Achterbinde für die Leistengegend. (4) Fig. 20. Die durchschlungene Achterbinde für die Leistengegend. (172) [Abb.]: Fig. 21. Die T-Binde aus zwei Verbandtüchern. (173) Verhütung der operativen Entfernung der Gebärmutter und Eierstöcke durch das Naturheilverfahren. (173) Skrophulöser Bindehautkatarrh. (175) Gewerbe- und Wohnungshygiene. Die zugfreie, dauernde Lufterneuerung. (175) [Abb.: Skizze. Die Technik hat nun schon seit langer Zeit die Grundlagen der zugfreien dauernden Lufterneuerung in vielen tausenden von Ausführungen geschaffen.] (176) Frau Professor Albrechts "Deutsche Reform-Unterkleidung". (179) [3 Abb.]: (1) Rockträger. (Vorderansicht.) (2) Rockträger. (Rückansicht.) (3) Brustgürtel. (-) [3 Abb.]: (1) Hemdhose. (2) Geschlossenes Beinkleid mit Rockträger. (Vorderansicht.) (3) Geschlossenes Beinkleid mit Rockträger. (Hinteransicht.) (180) Kinderpflege. Kinder und Alkohol. (182) Ernährung. Schädliches Kalbfleisch. Obstzucht. Pilze und Beeren. (182) Zum Kampfe gegen Modegifte und Modethorheiten. Bienen und Alkohol. Nach Antipyrinpulver [-Einnahme gegen Kopfschmerzen schwer erkrankt]. Verfälschte Gewürze. Zur künstlichen Färbung von Rohkaffee. Ueber eine gefährliche Fälschung von Anis. Unfälle im Rausch. (183) Impf-Frage. Das Kaiserliche Gesundheitsamt ist die einzige massgebende Instanz in Bezug auf die Impfung. Wann hat es nun geirrt? Impfschäden. Der Imfpgegner-Verein zu Dresden [.] versendet ein wichtiges Aufklärungsblatt für Eltern impfpflichtiger Kinder. (184) Bundesnachrichten. Ein Jubiläum. Meerane. Vereine, bezw. Orte, für welche Aerzte gesucht werden. Aus den Vereinen. (184) Sprechsaal. Das schwarze Brett. (187) Natur-Tierheilkunde. Die Kälberkrankheiten. Ratgeber. (187) Aus der Zeit. Ein Sieg der Naturheilkunde! Das Kurpfuscherei-Verbot. Richard Ritzmann. Der Bankerott Robert Kochs. (190) Bücherschau. (191) Feuilleton. "Sei anständig!" Ein Lebensbild als Warnung von Bertha Mutschlechner. (Schluss.) (192) 25. Jahrgang. (Nr. 7. Juli / 1897) (Nr. 7. Juli 1897.) ([195]) [Todesnachricht] Prälat Kneipp † . Sebastian Kneipp, geb. am 17. Mai 1821, gest. am 17. Juni 1897. ([195]) Kurpfuschereiverbot. (196) Friedrich Nietzsche und das Naturheilverfahren oder Philosophie und Lebensbejahung. II. (199) Ein Programmentwurf für die deutsche Naturheilbewegung. (Fortsetzung.) VII. Heimstättenfrage. VIII. Erziehungsfrage. a. bis zur Schulzeit. b. Während der Schulzeit. (202) Der halbseitige Kopfschmerz - die Migräne - sein Wesen und seine Behandlung. (204) Aufgegebene Fälle. (207) Gewerbe- und Wohnungshygiene. Der Staub in Fabriken und Schulen. (209) Für die Frauen. Die Prophylaxe (Verhütung) der Frauenleiden. Ich beginne mit I. Den Entzündungen und Katarrhen der weiblichen Geschlechtsorgane. (211) Kinderpflege. Schwimmfexe. Eine Badeplauderei von M. G. Zschommler - Leipzig. (213) Ernährung. Cacao. (215) Zum Kampfe gegen Modegifte und Modethorheiten. Noch einmal Heilserum. (216) Impf-Frage. Impfschädigung. (217) [Abb.]: Das Bild stellt die am 16. März 1895 geb. Gertud Grünewald aus Crotenleida bei Meerane kurz nach der Impfung [am 2. Mai 1896] dar. [Der Ausschlag verbreitete sich über den ganzen Körper.] (217) Bundesnachrichten. Bekanntmachung. [Unterrichtskursus für Naturheilkundige]. Vereine, bezw. Orte, für welche Aerzte gesucht werden. Aus den Vereinen. (218) Natur-Tierheilkunde. Das seuchenhafte Verwerfen der Kühe. (221) Aus der Zeit. Jezeksche Lehre von der Blutbewegung. Eien süddeutscher Bund der Kneippvereine ist in Bildung begriffen. Zur Orangensaft-Therapie. Aufhebung des Volksschulgeldes. Die Ausstellung für Naturheilkunde in Leipzig. Gruppenversammlungen. Der Naturärzte-Verein wird seine Jahresversammlung am 19. und 20. September in Leipzig abhalten. (224) Bücherschau. (225) Feuilleton. Hygienische Merkwürdigkeiten aus Griechenland. (226) 25. Jahrgang. (Nr. 8. August / 1897) (Nr. 8. August 1897.) ([227]) Aus Wissenschaft und Leben. Die Sprache der Milliarden. Zweck der sozialen Diagramme. Soziales Diagramm [Muster]. Der Gesamthaushalt des deutschen Volkes bietet kein erfreuliches Bild. Jahresverbrauch [von Nahrungs- und Genussmittel in Deutschland].[ Unfallverhütung. Krankheitsverhütung. Versicherungen.] ([227]) Die "deutsche Wissenschaft" und der deutsche Arzt. Unter solcher Ueberschrift schreibt Dr. med Kreidemann - Altona in der "Aerztlichen Rundschau" (München) drei längere Aufsätze. (232) Der halbseitige Kopfschmerz - die Migräne - sein Wesen und seine Behandlung. (Schluss.) (235) Ein Programmentwurf für die deutsche Naturheilbewegung. (Schluss.) IX. Arbeitsfrage. X. Erholungsfrage. (238) Zum Programm-Entwurf (240) Friedrich Nietzsche und das Naturheilverfahren oder Philosophie und Lebensbejahung. (240) [2 Abb.]: (1) Gesamt-Ansicht von Gräfenberg. (Zu unserem Artikel: "Gräfenberg.") (2) Geburtshaus des Begründers der Wasserkur, Vincenz Priessnitz. (Zu unserem Artikel: "Gräfenberg.") (241) Doppelseitiger Lungenspitzenkatarrh. - Rechtsseitige Rippenfellentzündung. - Dreiundeinhalbmonatliche Behandlung. - Heilung. (243) Gewerbe- und Wohnungshygiene. Brausebad-Anlagen [in sieben Berliner Gemeinde-Schulen]. Ueber den Betrieb und die Einrichtung der Buchdruckereien und Schriftgiessereien (245) Für die Frauen. Die Prophylaxe (Verhütung) der Frauenleiden. II. Die Lageveränderungen [der weiblichen Geschlechtsteile]. III. die Geschwülste und Neubildungen in den weiblichen Geschlechtsorganen. (245) [Brief]: Hochverehrte Frau! [Klara Muche] Mit grossem Interesse verfolgte ich Ihren Artikel in dem Naturarzt": "Wie erziehen wir unsere Kinder zur Selbständigkeit". (247) Ernährung. Die Milch als Heilmittel. In der Kinderernährung. Bei Nierenleiden. Bei Herzleiden. Magengeschwüre und Magenschleimhautwunden. Bei chronischer Ruhr. Bei Bleichsucht. (249) Zum Kampfe gegen Modegifte und Modethorheiten. Wie das Kantonale chemische Laboratorium der Stadt Basel mitteilt, wird Stärkezucker und Kunsthonig mit schwefliger Säure versetzt. Paprika [Verfälschung mit Mennige, wodurch Bleivergiftungh hervorgerufen wird]. Impf-Frage. Freigesprochen wurde der prakt. Art Dr. G. H. Layer in Pforzheim. Vom deutschen Bunde der Naturheilvereine [Kommission zur Prüfung des Impfgesetzes] (250) Bundesnachrichten. Aus den Vereinen. Ferienkurse. Bericht über die Ausstellung für Naturheilkunde in Leipzig. (251) Sprechsaal. Erklärung [Austritt aus der "Deutsch-sozialen Reform-Partei"] (253) Natur-Tierheilkunde. Schutzimpfung. (254) Aus der Zeit. Zur Bekämpfung der Kurpfuscherei. Es tagt! Verband süddeutscher Vereine für Homöopathie und Naturheilkunde. (256) Bücherschau. (257) Feuilleton. Gräfenberg. (257) [Abb.]: Vincenz Priessnitz'sche Gruft mit Kapelle. (Zu unserem Artikel "Gräfenberg.") (258) 25. Jahrgang. (Nr. 9. September / 1897) (Nr. 9. September 1897.) ([259]) Aus Wissenschaft und Leben. Die Gesundheitslehre in Bezug auf Witterung und Erkrankungen. ([259]) Natur, Heilkraft und Mechanik. I. Die Natur. (263) [Zitat von Galileo Galilei]: Wenn wir die Wirkungen der Natur genau prüfen [wunderbarste Erscheinungen durch einfachste Mittel] (263) Das Lange-Schumannsche Sonnenlichtluftbad. (264) Lichtbadapparat (265) Die Naturheilkunde in Oesterreich. (265) Ein Beitrag zur Würdigung des Lichts als des wichtigsten Faktors in der Naturheilkunde. (266) [Gedicht]: Kühne Seglerin, Phantasie [aus Friedrich Schillers Gedicht "Die Größe der Welt"] (268) Friedrich Nietzsche und das Naturheilverfahren oder Philosophie und Lebensbejahung. (Fortsetzung.) (268) Hygienische Erfahrungen und Heilberichte. (271) Für die Frauen. Die Prophylaxe (Verhütung) der Frauenleiden. (Fortsetzung.) IV. Störungen des Monatsflusses. (272) Kinderpflege. Schule und Arzt. Rückkehr zur Natur! Kompetenz. Eintritt in die Schule. Gesundheitliche Gefahren des Schulbesuchs. A. Schulbeginn. B. Gesundheitliche Gefahren durch den Schulbesuch in körperlicher Beziehung. C. Seelenleben. (274) Ernährung. Das Fleisch tuberkulöser Rinder [an arme Leute verkauft, gesundheitsschädlich] Menschliche Ernährung [in der neuesten Zeit zur eigenen Wissenschaft erhoben, äusserst lebhafter Meinungsaustausch] (277) Zum Kampfe gegen Modegifte und Modethorheiten. Zur Alkohol-Abstinenz. (278) Impf-Frage. Professor Dr. Thiersch [über den Impfzwang] (282) Bundesnachrichten.Prüfung der Kursus-Teilnehmer. Bundes-Bibliothek [ist nunmehr ins Leben gerufen worden]. Vereine, welche Aerzte und Praktiker suchen. Aus den Vereinen. (283) Natur-Tierheilkunde. Die Tuberkulose. (284) Aus der Zeit. Die Mitglieder des Bundesvorstandes [denunziert, weil angeblich vergessen, den Namen des Verlegers anzugeben. Freisprechung.] Hauptversammlung des Vereins der ausübenden Vertreter der Naturheilkunde [19. und 20. September in Leipzig]. (287) Bücherschau. (287) Feuilleton. Das schwarze Loch unserer Schlafzimmer. [Die Luft, die wir einatmen, soll gute, frische, sauerstoffhaltige Luft sein.] (288) Redaktions-Briefkasten. (290) 25. Jahrgang. (Nr. 10. Oktober / 1897) (Nr. 10. Oktober 1897.) ([291]) Aus Wissenschaft und Leben. Die Universitäten und die Wasserheilkunde. ([291]) Erste Hülfe bei Vergiftungen. (294) Verhalten während der Schwangerschaft. (296) Auge und Ohr. (299) [2 Abb.]: (1) Fig. 1. Das linke Auge, von vorn gesehen. (2) Fig. 2. Der Augapfel, senkrecht durchschnitten und 4 x vergrössert. (299) [5 Abb.]: Das Gehörorgan. (1) Fig. 1 zeigt die einzelnen Teile des Gehörapparates in ihrem Zusammenhange. (2) Fig. 2 stellt das Gehörorgan im Längsdurchschnitt dar. (3) Fig. 3. 4. u. 5. die Gehörknöchelchen. (300) Friedrich Nietzsche und das Naturheilverfahren oder Philosophie und Lebensbejahung. [Fortsetzung.] (301) Hautreaktiones-Schulung, eine neue Abhärtungs-Methode der Körperhaut. (303) Zum Programm-Entwurf. Eine interessante Krankengeschichte. (304) Blutvergiftung geheilt durch das Naturheilverfahren. (305) Für die Frauen. Die Prophylaxe (Verhütung) der Frauenleiden. [Fortsetzung.] (305) Kinderpflege. Schule und Arzt. Ueberbürdung. Zwangsmässige oder natur- und kulturgemässe Erziehung? Weitere Vorschläge zur Umgestaltung des Unterrichts. Klassen-, Ferienwanderungen, Schüler-Wanderfahrten, Ferienkolonien. (307) Hygienische Ernährung unserer Kleinen. (310) Ernährung. Obstbau. Zur Speisung armer Schulkinder (312) Zum Kampfe gegen Modegifte und Modethorheiten. Trunksucht und Vererbung. Die Bewegung gegen den Alkoholgenuss. Der Verein abstinenter Lehrer. (312) Impf-Frage. Der Imfpgegner [Zeitschrift]. Dem Deutschen Bunde der Imfpgegner beigetreten [Prior Bonifac Reile, Nachfolger Kneipps]. Imfpungen in Bayern. Todesfälle. (313) Bundesnachrichten. Der Bericht über die Gruppenversammlungen. Bundes-Bibliothek. Gesuche um Aerzte und Praktiker. Aus den Vereinen. (314) Natur-Tierheilkunde. Noch einmal die Tuberkulose. (315) [Brief]: Geehrte Redaktion! (316) Aus der Zeit. Ein Begrüssungstelegramm. Ein Kneipp-bund. Eine Vergiftung mit chlorsaurem Kali. Konkurrenzneid. Für Aufhebung der Kurierfreiheit. Stoffwechselkrankheit. "Zurück zur Natur!" Wachstum unserer Bewegung in Schlesien. Die wasserscheuen Aerzte. Unsere Stellung zu den Wahlen! (317) Bücherschau. (320) Bekanntmachung. [Abschlussprüfung des Ausbildungskursus, Teilnehmer, Censur] (321) Feuilleton. Zur Reform des Grusses. [Vorschlag: Gruss einführen, "Heil Heil", H H, Heil unserem Heilverfahren] (321) Briefkasten. Geschäftliche Mitteilungen. (322) 25. Jahrgang. (Nr. 11. November / 1897) (Nr. 11. November 1897.) ([323]) Aus Wissenschaft und Leben. Arzneilose Behandlung und Krankenkassen. ([323]) [Zitat von Goethe]: Man sagt oft: Zahlen regieren die Welt ([323]) Die Heilung der Bleichsucht. (326) Die Hygiene der Zähne. (329) [Tabelle]: Tabelle für den Durchbruch der Milchzähne und deren Ersatzzähne. (330) Ueber das Wachstum der Haare. (331) Friedrich Nietzsche und das Naturheilverfahren oder Philosophie und Lebensbejahung. (Schluss.) (334) Basedowsche Krankheit. (338) Ischias oder Hüftweh. (338) Gewerbe- und Wohnungshygiene. Bleistaubverhältnisse in den Setzereien. (339) Für die Frauen. Die Prophylaxe (Verhütung) der Frauenleiden. (Fortsetzung.) (340) Kinderpflege. Die Augenentzündung der Neugeborenen. (342) Impf-Frage. Das Flugblatt über die Pocken-Impfung. Das Kaiserliche Gesundheitsamt zu Berlin behauptet (345) Bundesnachrichten. Bundes-Kalender, erschienen unter dem Titel "Hygienischer Volkskalender". Gruppenversammlungen 1897. Aus den Vereinen. Bericht über die Verbandstage des Deutschen Vereins der Naturärzte und Naturheilkundigen. (345) Aus der Zeit. Neue Vereine. Hohes Alter. Völlig erblindet. Bücherschau. (354) 25. Jahrgang. (Nr. 12. Dezember / 1897) (Nr. 12. Dezember 1897.) ([355]) Bundesnachrichten. Aerzte-Gesuche. Aus den Vereinen. (-) Aus Wissenschaft und Leben. Naturheilkunde und Krankenkassen. ([355]) Die Krankheiten des Ohres. (356) Wider die Eis- und Kältebehandlung frischer Verletzungen und Entzündungen. Zugleich ein Beitrag zur naturgemässen Behandlung von Verletzungen an den Gliedmassen. (359) "Rhans Hydropath." (363) [Abb.]: Dampfapparat (363) Kindbettfieber. (365) Gewerbe- und Wohnungshygiene. Schlechte Luft in unseren Wohnungen! (365) [2 Abb.]: [Skizze] (1) Figur 1 und (2) Figur 2 Der Apparat wird in Fussbodenhöhe eingebaut. [Spülung und Durchlüftung des ganzen Hausrohrnetzes, beste Vorbeugungsmassregel gegen Kanalgeruch, vollständiger Geruchsverschluss] (366) [Abb.]: [Plan] Figur 3 zeigt ein Beispiel, wie in einem zwischengebauten Hause die Entwässerungs-Anlage mit Durchlüftung und Spülung des Hausrohrnetzes kann angelegt werden. (367) Für die Frauen. Die Prophylaxe (Verhütung) der Frauenleiden. (Schluss.) (368) Kinderpflege. Zur Ueberbürdungsfrage. (371) Zum Kampfe gegen Modegifte und Modethorheiten. Krankengeschichte [Alkohol] (373) Impf-Frage. Ausführung des Impfgesetzes [Impfung auf nur einem Arm]. "Der Impfgegner", Organ der Impfgegner-Vereine (374) Sprechsaal. Aufruf an Vereine, Mitglieder und Freunde des Naturheilverfahrens [Sanatorium Stolzenberg ersucht um Darlehen für Zubau]. An die Leser des Naturarzt. [Albert Jahn, Hauptvorsitzender der "Freien Kranken- und Sterbekasse für Anhänger des Naturheilverfahrens" wirbt um mehr Mitglieder.] (375) Natur-Tierheilkunde. Prämiierung des Stallpersonals. (377) Aus der Zeit. Der Kultusminister Dr. Bosse [will über Kurpfuscherei informiert werden, eventuelle Gesetzesänderung]. Gegen die Kurpfuscherei. Zusammenschluss [der Anhänger der Homöopathie und Naturheilkunde, um für Kurierfreiheit einzutreten]. Vereinsgesetz. "Balneologische Centrale" (379) Bücherschau. (380) [Abb.]: Hand- und Fingerstärker (Cheiropäd) [Apparat, Uebungsgerät für Finger- und Handfertigkeit] (381) Feuilleton. Der Narrennickel. Eine alte Geschichte, neu erzählt von Dr. Wilhelm Bode - Hildesheim. (382) Redaktionelle Mitteilung. (385) Geschäftliche Mitteilungen. (386) Einband ( - ) Einband ( - )
BASE
Global governance durch UN und Regionalorganisationen: OAU und OSZE als Partner der Weltorganisation beim Konfliktmanagement
In: Demokratie, Sicherheit, Frieden 145
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