Zum Wandel sozialer Ordnungen durch Krieg und Revolution: Europa 1848: Wissenserzeugung und Wissensvermittlung
In: Gewalträume: soziale Ordnungen im Ausnahmezustand, S. 93-134
Abstract
In Kriegen und Revolutionen geht es um die Ordnung von Staaten und Gesellschaften, um ihre Verteidigung oder ihre Veränderung, um Neuschöpfung oder Vernichtung. Die Begründung von Kriegen ist historisch zwar sehr unterschiedlich und hängt von der jeweiligen Werteordnung ab, doch in aller Regel werden Kriege um Territorien geführt, die der Sieger seiner Ordnungsgewalt einzufügen sucht. Wie diese Ordnungsgewalt ausgeübt wird und worauf sie zielt - Integration der neuen Gebiete und der Menschen, die in ihnen leben, durch Ordnungstransfer oder Separation durch eigene Ordnungsmuster speziell für die eroberten Gebiete -, dies hängt von vielen Bedingungen ab. Das Ergebnis eines durch Krieg erzwungenen Ordnungswandels kann dabei von gleichberechtigter Inklusion bis zur Exklusion durch Vertreibung oder Vernichtung reichen. Der Autor analysiert in seinem Beitrag den Ordnungswandel durch Krieg und Revolution in Bezug auf die Repräsentationen des Wissens. Er setzt sich näher mit einem Bereich auseinander, für welchen aussagefähige historische Quellen zur Verfügung stehen: die europäischen Revolutionen von 1848. Zuvor fragt er auf allgemeiner Ebene nach dem Zusammenwirken von Revolution und Krieg beim Wandel von staatlichen und gesellschaftlichen Ordnungen im Europa des 19. Jahrhunderts. (ICI2)
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