Jugendliche in den neuen Bundesländern: Ergebnisse einer empirischen Studie zum Wandel der Meinungen, Einstellungen und Werte von Jugendlichen in Sachsen 1990 bis 1994
In: Innenansichten der Transformation: 25 Jahre Sächsische Längsschnittstudie (1987-2012) ; Prof. Dr. Peter Förster zum 80. Geburtstag gewidmet, S. 191-215
Abstract
Das Leipziger Institut für praktische Sozialforschung e.V. (LIPS) hat Ende 1994 in allen Regionen des Freistaates Sachsen eine inhaltlich breit angelegte Jugendstudie zu folgenden Themenbereichen durchgeführt: Rechtsextreme Denk- und Verhaltensweisen, Gewaltbereitschaft, Ausländerfeindlichkeit, politische Grundeinstellungen, Lebensorientierungen und Lebensbefindlichkeiten sowie Freizeitgestaltung und Sozialbeziehungen. In 24 Mittelschulen und 11 Gymnasien wurden 2.895 Schüler aus 125 Klassen der Klassenstufen 8 bis 12 einbezogen. Die Untersuchung fand als anonyme schriftliche Befragung im Klassenverband statt. Die Zusammensetzung der Stichprobe entspricht der Struktur der sächsischen Schülerschaft in Bezug auf die Anteile von Mittelschülern und Gymnasiasten, Jungen und Mädchen sowie der Gemeindegröße ihres Wohnortes. Ein wesentlicher Vorzug der Studie besteht in der hohen Vergleichbarkeit mit anderen Studien der Jugend- und Meinungsforschung der letzten Jahre. Die Studie ist Teil einer Langzeitanalyse des Meinungs- und Einstellungswandels sächsischer Schüler seit 1990. Sie schließt an frühere Untersuchungen an und ist so in der Lage, Trends der letzten Jahre seit der Wende genauer zu kennzeichnen. Diese Vergleichsuntersuchungen belegen sehr anschaulich: Der fundamentale Gesellschaftswandel drückt sich in einer hohen Veränderungsdynamik der Meinungen, Einstellungen, Werte und der gesamten Mentalität der Jugend im Osten aus, wie im vorliegenden Beitrag näher gezeigt wird. (ICI2)
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