Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2012

Vorurteile als Elemente Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit: eine Sichtung der Vorurteilsforschung und ein theoretischer Entwurf

In: Vorurteile: Ursprünge, Formen, Bedeutung, S. 287-316

Abstract

Um die Diskriminierung zu begreifen oder sich davor zu schützen, ist es den Autoren zufolge notwendig, das Konzept der Vorurteile, seine Muster, Ursachen und Konsequenzen zu verstehen: Was sind Vorurteile? Wie drücken sie sich aus und was haben verschiedene Vorurteile gemeinsam? Welche Faktoren führen zur Übernahme von Vorurteilen? Wie führen Vorurteile wiederum zu diskriminierendem Verhalten? Dies sind keine einfachen Fragen und sie erfordern komplexe Antworten. Denn Vorurteile haben nicht eine spezifische Ursache und sie führen auf den unterschiedlichsten Wegen zur Diskriminierung. Im vorliegenden Beitrag wird versucht, einige Antworten aus einem sozialpsychologischen Blickwinkel zu geben. Er betrachtet die individuellen und sozialen Ursachen von Vorurteilen und stützt sich dabei auf aktuelle empirische Befunde. Dabei gehen die Autoren davon aus, dass Vorurteile gegenüber verschiedenen Gruppen auf einer Ideologie der Ungleichwertigkeit von Gruppen basieren. Diese Ideologie konstituiert das Syndrom "Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit" (GMF), welches unterschiedliche Vorurteile umfasst. Um diese Perspektive zu verdeutlichen, gehen die Autoren in drei Schritten vor: Sie befassen sich zunächst mit der Definition von Vorurteilen als Elemente einer GMF. Zweitens fragen sie nach den sozialen Funktionen von Vorurteilen für Gruppen und beziehen sich auf empirisch erprobte Theorien der Vorurteilsforschung. Auf der Grundlage dieser theoretischen und empirischen Charakterisierung geben sie dann einen Überblick über die wichtigsten Ursachen von Vorurteilen und erläutern deren Zusammenhänge mit der Diskriminierung. (ICI2)

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