Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2008

Medialisierung der Naturwissenschaft in den Massenmedien?: eine themenvergleichende Analyse

In: Medien und Kommunikation in der Wissensgesellschaft, S. 315-325

Abstract

Den Ausgangspunkt der Studie zu den Naturwissenschaften in der Wissensgesellschaft bildet P. Weingarts These, der zufolge die Wissenschaft heute enger an die Medien gekoppelt ist als früher und sich verstärkt an deren Selektions- und Präsentationsroutinen ausrichtet. Die drei Dimensionen dieses Medialisierungsprozesses - (1) Extensivierung durch mediale Dauerbeobachtung, Pluralisierung der dargestellten Perspektiven und Deutungen, (3) kritischere und kontroversere Diskussion - dienen dem Autor als Raster für eine quantitative Inhaltsanalyse der Berichterstattung in Tageszeitungen im Hinblick auf die doppelte Frage, ob dies eine abgeschlossene Entwicklung oder ein weiter andauernder Prozess ist und ob das für alle Wissenschaftsbereiche gleichermaßen gilt. Die Auswertung von FAZ- und SZ-Artikeln für den Zeitraum 1993 bis 2003 zur Humangenomforschung, der Neutrinoforschung und der Stammzellenforschung macht deutlich, dass es neben traditioneller Wissenschaftsberichterstattung (im Sinne der Popularisierung wissenschaftlichen Expertenwissens) teilmedialisierte Berichterstattung gibt, die als extensiviert und pluralisiert gelten kann, ohne kontrovers diskutiert zu werden, sowie medialisierte Berichterstattung, auf die alle drei genannten Charakteristika zutreffen. Vor allem aber kann aufgezeigt werden, dass es sich dabei um einen andauernden Prozess handelt, von dem sich im Längsschnitt verschiedene Phasen der Medialisierung in jeweiligen Wissenschaftsbereichen beobachten und unterscheiden lassen. (ICG2)

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