Motive der Raumfahrtfiktionen
In: Dimensionen der Politik: Aufklärung - Utopie - Demokratie: Festschrift für Richard Saage zum 65. Geburtstag, S. 317-334
Abstract
Der Verfasser analysiert die Entwicklung der Science-Fiction-Literatur als Ausdruck der sozialen Atmosphäre ihrer Zeit. Die besseren Beispiele sind futuristisch in dem Sinne, dass sie an den erreichten oder erwartbaren technischen Fortschritt anknüpfen, dessen Tendenzen übersteigern und in fiktive, nach dem gegenwärtigen Stand der Technik unmögliche, Szenarien umsetzen. Diese sollen die glücklichen oder trüben Aussichten der Menschheit ausmalen, die durch kluges oder aber irreversibel schädliches Handeln von Wissenschaft und Technik verursacht werden, die ihre Grenzen nicht bedenken. Der Autor setzt sich mit den Werken von Jules Verne, Herbert G. Wells, Stanislaw Lem auseinander und vergleicht sie mit den Weltraumphantasien innerhalb der Life Sciences. Die Letzteren greifen die Fortschritte der Computerwissenschaft und der Robotik auf. Sie unterstellen, dass die Entwicklung von "Künstlicher Intelligenz" gelungen ist. Die anthropoiden Roboter, die die aktuellen Science-Fiction-Filme bevölkern, besitzen eine Intelligenz, die den Menschen zu schaffen macht. An die Stelle des Optimismus der älteren Literatur tritt die Befürchtung, die mit Künstlicher Intelligenz ausgestatteten Roboter könnten sich zu Herren über die Menschen aufschwingen. Die Gattung Mensch wird zu einer bedeutungslosen Restgröße, bevor sie völlig schwindet. Die an ihre Stelle getretenen superintelligenten Wesen werden die künftigen Eroberer und Ausbeuter des Weltraums sein. (ICG2)
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