Die interpretative Analytik als methodologische Position
In: Foucault: Diskursanalyse der Politik: eine Einführung, S. 68-84
Abstract
Der Beitrag vertritt die These, dass die methodologische Position Foucaults sich als eine fortgeschrittene Form des französischen Strukturalismus verstehen lässt, nicht als dessen Überwindung. Der Strukturalismus ist - entgegen seiner insbesondere deutschen Rezeption - nur anfänglich eine Metaphysik geschlossener und universeller Strukturen. Die "interpretative Analytik" wird dabei als die methodologische Praxis verstanden, die sich in den Arbeiten Foucaults und seinen Haltungen manifestiert, die aber Resultat des französischen Feldes der Geistes- und Sozialwissenschaften in den 1960er und dann 1970er Jahren ist, in welches Foucault eingebettet war und in dem das "Phänomen Foucault" möglich wurde. Der vorliegenden Rekonstruktion der "interpretativen Analytik" geht es also nicht um einen neuen (nun nur methodologisch interessierten) "Biografismus", sondern um eine Berücksichtigung des Diskursraumes, in dem und mit dem die "Autorfunktion Foucault" gearbeitet hat und möglich geworden ist und damit um eine Berücksichtigung des intellektuellen Feldes, in dem Foucault immer dicht vernetzt und integriert war - entgegen einer möglichen anderen Außenwahrnehmung. (ICA2)
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