Potenziale einer politischen Kollaborationskultur
In: Von der Politik- zur Gesellschaftsberatung: neue Wege öffentlicher Konsultation, S. 199-222
Abstract
Der Autor problematisiert im Bezug auf die aktuelle 'Bloggomanie' (auch in der politischen Öffentlichkeit), inwieweit diese heutzutage intensiv genutzte Kommunikationsform im Internet tatsächlich eine neue Distributionsform ist. Diese wird auch von Seiten der Politik und Medien genutzt und kann zur Verfestigung von politischer Macht und Meinungsbildungsmonopolen beitragen. Es wird argumentiert, dass durch Blogs, Wikis und Foren neue Formen der Erzeugung von Öffentlichkeit geschaffen werden, die über neue Eliten Einfluss auch auf das offizielle politische Geschehen nehmen können. Potenziale des Internet für interaktive und kollaborative Prozesse werden so nur ansatzweise ausgenutzt. Um die Rahmenbedingungen für eine Kollaborationskultur auszuarbeiten, wird der Begriff der Kollaboration theoretisch und an den Beispielen kollaborativer Diskurse beim E-Learning und des kollaborativen Schreibens in der Wikipedia erörtert. Daraus werden entsprechende Kompetenzprofile abgeleitet. Abschließend wird diskutiert, inwieweit die Prinzipien und Leistungen kollaborativen Arbeitens auf politische Prozesse übertragbar sind. Es werden zwei Formen unterschieden: Politikberatung über Kollaboration und politische Partizipation durch Kollaboration, die anhand von Beispielen aus dem UN-Weltgipfel für die Informationsgesellschaft erläutert werden. (ICG2)
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