Der Familienzyklus als empirischer Forschungsansatz
In: Familie und Gesellschaft: Beiträge zur Familienforschung, S. 207-218
Abstract
"Unter Familienzyklus versteht man in der Familiensoziologie die strukturelle Gliederung des Lebenslaufs einer Familie aufgrund interner Veränderungen, die sich durch das Hinzukommen (Geburt bzw. Adoption) oder Ausscheiden der Kinder bzw. von Ehepartnern durch Tod ergeben. In der Soziologie unterscheidet man zumeist vier Phasen: 1. die Ehephase, 2. die Familienphase, 3. die nachelterliche Phase und 4. die Phase der Verwitwung. In der psychologischen Literatur werden unter der Bezeichnung "Stufen im Familienlebenszyklus" mehr Phasen als in der Soziologie unterschieden und bewusst stärker die Altersstufen der Kinder berücksichtigt, um dadurch die unterschiedlichen Familienentwicklungsaufgaben vor allein während des Aufwachsens der Kinder und Jugendlichen genauer beschreiben zu können (vgl. Schneewind 1991, 112). Modelle bis zu max. 10 Familienphasen sind entworfen worden (vgl. die Übersicht bei König 1969/2002, 472). Welche Ausdifferenzierung in Familienphasen zu wählen ist, hängt sowohl in der Psychologie als auch in der Soziologie von der Forschungsfragestellung ab. Der Autor möchte zeigen, dass das Familienzyklus-Model als Forschungsansatz trotz aller methodischen Einwände als heuristisches Konstrukt deskriptiv bestimmte zeitgeschichtliche familiale Veränderungen sehr deutlich zu kennzeichnen vermag und auch zu neuen Forschungsfragen anregen kann." (Textauszug)
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