Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2005

Zwischen Menschenrechten und Rechtsstaatlichkeit: zivile Frauenorganisationen und Demokratisierung des Staates in Lateinamerika

In: Jenseits von Zentrum und Peripherie: zur Verfassung der fragmentierten Weltgesellschaft, S. 113-129

Abstract

Die Autorin versucht die Grenzen der Demokratisierung im Staatsgefüge selbst sichtbar zu machen, die sich z.B. im Mangel an Rechtsstaatlichkeit zeigen oder sich in vermachteten Aushandlungsprozessen zwischen regionalen und lokalen staatlichen, parastaatlichen und privatisierten Instanzen und dem Zentralstaat ausdrücken. In dieser Weise lassen sich Anschlussstellen für neuere Ansätze der Demokratisierungsforschung an eine empirisch orientierte Forschung aufzeigen, die an mikrosoziologischen und kulturellen Prozessen interessiert ist. Dabei sind eine ebenfalls in Bewegung geratene Diskussion um die Zivilgesellschaft sowie die Frage nach der Bedeutung, den Möglichkeiten und den Grenzen ziviler Organisationen für die Demokratisierung des Staates hilfreich. Die Autorin beschreibt die Herstellung von Rechtsstaatlichkeit am Beispiel der Frauenbewegungen und ziviler Frauenorganisationen in Lateinamerika, welche auf eine lange Tradition der Demokratisierung des Staates zurückblicken können. Werden sie mit sexistischer Diskriminierung oder häuslicher Gewalt konfrontiert, greifen sie oft auf die Semantik des Rechts zurück, obwohl sie wissen, das in diesen Bereichen de jure oder de facto kein wirkliches Recht herrscht. Mit dem öffentlichen Sprechen über Unrecht fördern sie jedoch eine rechtstaatliche Kultur und die demokratische Rechtsobrigkeit. (ICI2)

Problem melden

Wenn Sie Probleme mit dem Zugriff auf einen gefundenen Titel haben, können Sie sich über dieses Formular gern an uns wenden. Schreiben Sie uns hierüber auch gern, wenn Ihnen Fehler in der Titelanzeige aufgefallen sind.