Quantitative Verbreitung von Erwerbstätigkeit in privaten Haushalten Deutschlands
In: Weltmarkt Privathaushalt: bezahlte Haushaltsarbeit im globalen Wandel, S. 50-70
Abstract
Während die Beschäftigungsverhältnisse in Betrieben und Unternehmen in der Bundesrepublik weitgehend umfassend und regelmäßig erfasst werden, ist eine systematische Untererfassung von Beschäftigungsverhältnissen hingegen dort festzustellen, wo private Haushalte als Arbeitgeber auftreten. Im vorliegenden Beitrag werden hierzu Datenquellen sowohl der amtlichen Statistik als auch nicht-amtlicher Surveys dargestellt und die jeweiligen methodischen Probleme diskutiert. Die Daten zeigen, dass aufgrund der Alterung der Bevölkerung und der steigenden Frauenerwerbstätigkeit in Zukunft mehr Haushalte sowohl Pfegedienste als auch verstärkt "ambulante Haushaltshilfen" nachfragen werden. Die Ausdifferenzierung von professionellen Dienstleistungsangeboten steht dabei einer nachhaltigen Ausweitung der Beschäftigung in Privathaushalten grundsätzlich entgegen. Der Kauf von einzelnen Dienstleistungen wird im Prinzip regulär besteuert, während die Steuerbegünstigung für fest angestellte Haushaltshilfen steuersystematisch und verteilungspolitisch fragwürdig bleibt. Die mäßige Inanspruchnahme des "Haushaltschecks" zeigt ferner, dass selbst eine substanzielle Ausweitung des steuerlichen "Dienstmädchenprivilegs" zu keinen messbaren Beschäftigungswirkungen führt. (ICI2)
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