Sport unter der Herrschaft der Ideologie: Sport im Nationalsozialismus
In: Körper, Kultur und Ideologie: Sport und Zeitgeist im 19. und 20. Jahrhundert, S. 98-118
Abstract
Die Ausnutzung des Sports für ideologische Zwecke in der Zeit des Nationalsozialismus, dessen "Pakt mir der Moderne" - wird in vielen Deutungsansätzen vernachlässigt. Dies wird dokumentiert, und die Funktion bzw. der Mißbrauch des Sports theoretisch erörtert. Von einer einheitlichen Sichtweise der NSDAP kann aber nicht gesprochen werden. So wurden die Olympischen Spiele zunächst "aus völkischer Sicht" wegen ihrer internationalen Orientierung strikt verdammt, als "kulturlos" und "würdelos" insbesondere von der Turnerschaft abgelehnt. Später wurde das Deutsche Reich geradezu zu einem Musterschüler der Olympischen Bewegung. Die Organisation "Kraft durch Freude" und Leni Riefenstahl erhielten olympische Pokale, in Berlin wurde das "Internationale Olympische Institut" gegründet. Besonders zeichnete sich Carl Diem als Generalsekratär der Sommerspiele von 1936 aus, indem er äußerst systemkonform argumentierte: "Nur Schwächlinge fürchten sich vor der Begegnung mit anderen Rassen." (pra)
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