Entwicklung und Sozialstruktur der Parteimitgliedschaften
In: Parteiendemokratie in Deutschland, S. 277-300
Abstract
Die Verfasser diskutieren einleitend die Rolle von Parteimitgliedern aus demokratietheoretisch-funktionaler Sicht und geben einen Überblick über die Entwicklung der Mitgliedschaft bei den Bundestagsparteien in den Jahren 1960 bis 1995. Die allgemeine Abnahme sozialer Integration, die organisatorischen Rahmenbedingungen parteibezogenen Engagements sowie das politische Verhalten der Parteien werden als die wesentlichen Ursachen für die rückläufige Mitgliederentwicklung zwischen 1990 und 1995 angesehen. Vor dem Hintergrund von Überlegungen zum parteien- und zum partizipationstheoretischen Zugang einer Sozialstrukturanalyse der Parteimitgliedschaft werden auf der Basis von Umfragedaten aus dem Jahr 1994 Ergebnisse zu sozioökonomischem Status, Alter, Geschlecht und Religionszugehörigkeit der Mitglieder der Bundestagsparteien vorgelegt. Hier wird ein Zusammenspiel von Kontinuität und Wandel in der Mitgliederstruktur der politischen Parteien deutlich, das einen Anpassungsprozeß der Parteien an die Bedingungen der nachindustriellen Gesellschaft sichtbar macht. (ICE)
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