Der AIDS-Staat: Sicherheit durch Kontrolle und Aussonderung
In: Die Neue Sicherheit: vom Notstand zur Sozialen Kontrolle, S. 110-128
Abstract
Dargelegt wird, wie die Angst vor Aids genutzt wird, die Gesellschaft zu formieren, zu normieren und aufzuteilen. Die These ist, daß Aids neue Loyalitäten zu staatlichen Handeln schafft und eine radikale Entsolidarisierung mit den Opfern bewirkt. Dargestellt wird, wie Risikogruppen (vor allem Homosexuelle) erfaßt und ausgesondert werden. Kritisiert wird das sog. "Frankfurter HIV-Modell", daß Patienten heimlichen Tests unterzogen werden und auch Reihenuntersuchungen zumindest vorbereitet werden. Dieser Prozeß der Überwachung, Kontrolle, Erfassung und Propaganda hat auch bei den Betroffenen zu einer Entsolidarisierung geführt. (GF)
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