Was ist eine "gesunde" Organisation?
In: Änderung des Sozialverhaltens, S. 218-238
Abstract
In dem Beitrag wird gefragt, was eine gesunde Organisation ist. Dazu werden als gesunde Organisationen diejenigen definiert, die den zum Gleichgewicht hinstrebenden, reaktiven Kräften ebenso wie den pro-aktiven Wachstumskräften auf der individuellen, Gruppen-, Intergruppen- und Organisationsebene Rechnung tragen, und sie auf die eine oder andere Weise integrieren. Bevor derart definierte Organisationen detailliert analysiert werden, werden einige Grundfragen geklärt. Einige unterschiedliche Aspekte menschlichen Verhaltens und verschiedene Ansätze bei der Untersuchung dieser Aspekte werden betrachtet. An einfachen Beispielen aus dem Wirtschafts- und Alltagsleben werden diese Aspekte erläutert. Es wird erklärt, was unter einer Norm, die das soziale Verhalten reguliert, verstanden wird. Die Frage nach einer gesunden Organisation wird dann am Beispiel der Marshall-Company untersucht. Die Analyse kommt zu dem Ergebnis, daß in diesem Betrieb Normen gelten, die auf allen Ebenen der Zugehörigkeit - den Ebenen von Individuum, Gruppe, Intergruppe, Gesamtorganisation - das Verhalten der Mitglieder legitimieren, dessen Ziel die Befriedigung von Bedürfnissen ist, und zwar nicht nur proaktive Bedürfnisse, sondern ebenso reaktive Bedürfnisse nach Beständigkeit und Gleichgewicht. Insgesamt wird gezeigt, daß keine Organisation gesund genannt werden kann, die einem dieser Bedürfnisse die Berechtigung bestreitet. (RW)
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