Kontinuität und Diskontinuität in den neuen sozialen Bewegungen
In: Neue soziale Bewegungen in der Bundesrepublik Deutschland, S. 30-44
Abstract
Das qualitativ Neue an den neuen sozialen Bewegungen der 70er und 80er Jahre wird herausgearbeitet. Dazu werden folgende Merkmale dieser Bewegungen analysiert: (1) ihre Frontstellung gegenüber den institutionalisierten Formen der Arbeiterbewegung und der "alten Politik", (2) ihr Bruch wie ihr Zusammenhang mit den Traditionen der 68er Bewegung und (3) ihre Kontinuität und Diskontinuität gegenüber früheren Mobilisierungswellen der Frauen-, Friedens-, Umwelt-, Lebensform- und Alternativbewegungen. Die antiinstitutionelle Orientierung, eine verbreitete Theorielosigkeit, neue Formen zivilisationskritischer, feministischer und pazifistischer Kritik werden als neue Elemente dieser Bewegungen festgestellt. Die Verbreitung neuer Technologien, die Heterogenisierung sozialer Lebenslagen, die fortschreitende Durchindustrialisierung und die Erosion kultureller Traditionsbestände sowie lebensweltliche Rationalisierungs-, Individualisierungs- und Pluralisierungsprozesse werden als kausale Faktoren der neuen sozialen Bewegungen bezeichnet. (HA)
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