Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1985

Die Arbeitersportbewegung in Kanada

In: Der internationale Arbeitersport: der Schlüssel zum Arbeitersport in 10 Ländern, S. 148-163

Abstract

Dargestellt werden die historische Entwicklung und die sportlichen und politischen Aktivitäten und Ziele des Arbeitersports in Kanada. Den Schwerpunkt bildet die Geschichte des 1928 gegründeten Dachverbandes des kanadischen Arbeitersports (WSAC). Daneben wird über die politischen und sportlichen Bestrebungen der finnischen, ukrainischen und tschechischen Zuwanderer und Emigranten informiert, die für die Vorgeschichte des WSAC von Bedeutung sind. Die ausschließlich von Kommunisten - insbesondere von der Jungen Kommunistischen Liga - getragenen Bemühungen zur Gründung und zum Aufbau einer kanadischen Arbeitersportbewegung waren dem Verfasser zufolge allerdings wenig erfolgreich, denn 1. waren für viele Arbeiter die materiell und organisatorisch besser gestellten bürgerlichen Amateur-, Kirchen- und Betriebssportvereine, in denen sie bereits Mitglieder waren, attraktiver und 2. wurde ganz allgemein die kulturelle Integration unterer Schichten in die kapitalistische Gesellschaft während der 20er und 30er Jahre durch den massiven Ausbau von Konsum- und Medienangeboten vorangetrieben. Das organisatorische Ende des WSAC begann schließlich mit seiner Umbenennung in "Kanadischer Amateursportverband" (CSAF) im Jahre 1935. Die sportlichen Aktivitäten dort brachen endgültig mit der 1940 staatlich verfügten Beschlagnahmung der Institutionen der Kommunistischen Partei Kanadas ab. Als positive Funktion und Leistung der kanadischen Arbeitersportbewegung hebt der Autor zusammenfassend deren Angebot vielfältiger Sportmöglichkeiten und damit einhergehend die Vermittlung einer spezifischen Lebensauffassung sowie die Bildung und Förderung eines individuellen und kollektiven Selbstbewußtseins hervor. (GH)

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