Das "Volkspartei"-Konzept der SPD
In: Das Ende der Arbeiterbewegung in Deutschland?: ein Diskussionsband zum 60. Geburtstag von Theo Pirker, S. 386-406
Abstract
Der Autor analysiert und beschreibt die historische Entwicklung der SPD in der BRD zur Volkspartei und ihren Werdegang bis zur Gegenwart. Untersucht und kritisch beleuchtet werden dabei die innerparteilichen Strömungen, die programmatischen Vorstellungen, die Mitgliedschaft und Wählerschichten, sowie das Verhältnis zu den Jungsozialisten. Kritisiert wird vor allem die wachsende Anpassung in den wirtschaftpolitischen Vorstellungen an die CDU. Das Godesberger Programm bildet die programmatische Plattform für die volksparteiliche Konzeption der SPD und bewirkt den Abbau der Klassenorientierung bzw. Ausgrenzung des Marxismus bei gleichzeitiger Öffnung zum selbständigen Bürgertum und zur Kirche. In der Anfangsphase der sozialliberalen Koalition etablierte sich die Partei als Reformpartei, während sie mit der Wirtschaftskrise ab 1973 zur Realpolitik überging. In den 80er Jahren hatte sie die gesellschaftlichen Interessengegensätze (Wirtschaft, FDP, Mittelstand, Gewerkschaften sowie Ökologie- und Friedensbewegung) passiv zu ertragen. (SS)
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