Aufsatz(gedruckt)1996

Selbsttäuschungsverdacht und wissenschaftliche Wissenschaftskritik: die Überlebenskrise der Menschheit aus geschichtsphilosophischer Sicht

In: Forum Wissenschaft, Band 13, Heft 4, S. 46-50

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Abstract

Der Autor macht deutlich, daß die Überlebenskrise der Menschheit eine prinzipielle Frage aufwirft für die Möglichkeit ihrer theoretischen Klärung, da die Theorie, d.h. die wissenschaftliche Erforschung der Welt selber zur den Faktoren gehört, die zur Überlebenskrise geführt haben. Die Überlebenskrise der Menschheit wird dabei nicht als ein Resultat mangelnden Könnens oder eines mangelnden Wissens über die Welt verstanden, sondern als paradoxes Resultat dessen, daß Wissenschaft und Technik enorme Fortschritte gemacht haben und die Naturbeherrschung "zu gut funktioniert hat", so daß nun von der Überlebenskrise aus ein genereller Verdacht gegen die Wissenschaft formuliert werden kann. Dies bedeutet, daß jeder Versuch, die Überlebenskrise wissenschaftlich zu begreifen, von vornherein vor einem Selbsttäuschungsverdacht steht. Im Rückgang auf Aristoteles werden verschiedene Formen des Selbstbezugs thematisiert, um das Selbsttäuschungsproblem einer systematischen Kritik zugänglich zu machen. Erweitert werden diese Überlegungen mit dem Gedanken von Marx, daß der Kapitalismus im Gegensatz zu anderen Gesellschaftsformen durch die Produktivkraftentwicklung eine revolutionäre Basis hat. In der Geschichtsphilosophie wird schließlich ein "dritter Weg" gesehen: diese ist der Versuch, den Prozeß der menschlichen Entwicklung als einen Prozeß zu begreifen, der dadurch ausgezeichnet ist, daß er selbst den Prozeß seines eigenen Begriffenwerdens überhaupt erst ermöglicht hat. Die Konsequenz dieser Überlegungen für einen "linken" Freiheitsbegriff werden abschließend skizziert. (ICD)

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