Aufsatz(gedruckt)1998

Eine nachholende Debatte: der innerdeutsche Philosophenstreit 1996/97

In: Comparativ: C ; Zeitschrift für Globalgeschichte und vergleichende Gesellschaftsforschung, Band 8, Heft 4, S. 91-102

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Abstract

"1996/97 hatte eine teils erregte Debatte unter deutschen Philosophen stattgefunden. Ausgangspunkt dieser Debatte waren die Modalitäten, die den Umbau der ostdeutschen Universitätsinstitute für Philosophie gekennzeichnet hatten. Ost- und westdeutsche Philosophen, so hieß es provozierend, seien sich vor allem in einem ähnlich: daß sie Staatsdiener sind, und daß sie daran nichts Anstößiges finden. Auf solche Äußerungen wurde mit großer Heftigkeit reagiert. Die DDR-Philosophie sei so ideologisiert gewesen, daß sie für jeglichen Vergleich mit der westdeutschen Philosophie disqualifiziert sei. Der Autor resümiert diese Debatte. Zugleich ordnet er sie in ähnliche Debatten, die in anderen Fächern nach 1989 stattgefunden hatten, ein. Er kommt zu dem Ergebnis, daß die Philosophie ein zwiespältiges Bild bietet: Sie gehört zu den wenigen Fächern in Ostdeutschland, die nach 1989 einerseits intensiv ihre DDR-Geschichte aufgearbeitet haben und andererseits ebenso intensiv bemüht waren, eine öffentliche Diskussion der aktuellen Neuordnung des Faches (Evaluierung, Abwicklung, politische Überprüfungen des Personals, Neubesetzung der Stellen usw.) zu vermeiden. Nunmehr, 1996/97, hatte daher die Philosophie lediglich eine nachholende Debatte veranstaltet." (Autorenreferat)

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