Die Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik in der Schweiz: die Schweiz als Erfolgsmodell?
In: Swiss political science review: SPSR = Schweizerische Zeitschrift für Politikwissenschaft : SZPW = Revue suisse de science politique : RSSP, Band 11, Heft 3, S. 193-197
Abstract
Die Situation der Schweiz ist gekennzeichnet durch eine 'außerordentliche Performanz' auf dem Arbeitsmarkt einerseits und eine anhaltende Wachstumsschwäche andererseits. Obwohl der Erfolg der Schweiz auf dem Arbeitsmarkt aufgrund ihrer politischen Sondersituation und ihrer Nichtmitgliedschaft in der EU kaum auf andere Länder übertragbar ist, unternimmt der Beitrag den Versuch, die Ursachen für die niedrige Arbeitslosenquote und die hohen Beschäftigungsquoten zu ermitteln und zu erläutern. Die hohe Flexibilität des Schweizer Arbeitsmarktes, das beschäftigungsfreundliche Klima und das Aktivierungsprinzip in der Arbeitsmarktpolitik sind die Erklärungsfaktoren für den Mix von verschiedenen Systemelementen und Reformen in der Arbeitsmarktpolitik, auf denen das Schweizer Modell beruht. Trotz anhaltender Wachstumsschwäche erweist sich das vorhandene Wachstum als beschäftigungsintensiv. Entscheidend sind vor allem das konsensorientierte und dezentrale Lohnfindungssystem, das den regionalen und betrieblichen Erfordernissen Rechnung trägt und die Entwicklung der Lohnstückkosten bremsen kann, die geringe Regulierungsdichte und der hohe Anteil der Teilzeitbeschäftigung. 'Die Schweiz ist daher mit ihrer Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik ein beschäftigungspolitisches Erfolgsmodell, das größere Beachtung verdient.' (IAB)
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