Identitäts- und Konsensprobleme in einer fragmentierten Gesellschaft: zur Politischen Kultur in der Weimarer Republik
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Band 28, Heft Sh. 18, S. 80-95
Abstract
Ausgehend davon, daß es sich bei Politischer Kultur um einen Wirklichkeitsbereich handelt, der als Resultat verschiedener formierender und historisch formierter Kräfte aufgefaßt wird und damit auf unterschiedliche historisch-politische Systeme übertragen werden kann, wird die Politische Kultur in der Weimarer Republik untersucht. Die Möglichkeiten und Ansätze einer historisch orientierten Forschung zur Politischen Kultur bei der Analyse der Weimarer Republik werden aufgezeigt. Als systematischer Ausgangspunkt dient die These, daß es in der Weimarer Republik aufgrund historischer Vorbelastungen, dissensfördernder Rahmenbedingungen und krisenhafter Entwicklungen weder eine einheitliche noch eine dominante Politische Kultur gegeben hat, sondern daß Politische Kultur stets unter dem Gesichtspunkt ihrer Fragmentierung zu untersuchen ist. Vor diesem Hintergrund werden Strukturprobleme einer Realtypologie der Politischen Kultur in der Weimarer Republik betrachtet. Politische Teilkulturen werden identifiziert und voneinander abgegrenzt: Diese werden aufgrund von zwei Aspekten - dem politisch-kulturellen Habitus und dem Strukturprinzip - voneinander unterschieden. Ein Forschungsdesign zur Analyse der Politischen Kultur in der Weimarer Republik wird entwickelt, das drei idealtypische Bezugsebenen unterscheidet: Identität, Interaktion und Relation zum Gesamtsystem. Abschließend werden die Leitgedanken und Perspektiven der Forschung zusammengefaßt. (KW)
Themen
Sprachen
Deutsch
ISSN: 0032-3470
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