Von den Nachbarn lernen?: Care-Regime in Deutschland, Österreich und Frankreich
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 62, Heft 7, S. 376-382
Abstract
"Die Bismarckschen Sozialversicherungsstaaten kontinentaleuropäischer Prägung zeichnen sich u.a. dadurch aus, dass sie auf der Grundlage einer nur schwach ausgeprägten Dienstleistungsinfrastruktur der Familie einen besonders großen Stellenwert bei der Erbringung von Betreuungs- und Pflegearbeiten beimessen. Der vorliegende Beitrag stellt zunächst die Kinderbetreuungspolitiken und die Altenpflegepolitiken der drei Vergleichsländer dar und analysiert anschließend deren geschlechter- und schichtspezifische Wirkungen. Es geht um die Frage, welche Anleihen die deutsche Politik bei ihren österreichischen und französischen Nachbarn nehmen könnte. Empfehlenswert erscheinen vor allem die österreichischen Regelungen, die Eltern und pflegenden Angehörigen mit geringem Einkommen eine existenzsichernde Aufstockung des Eltern- bzw. Pflegegeldes ermöglichen sowie die Individualisierung des Pflegegeldanspruchs für die pflegende Person und die Ausdehnung des Kündigungsschutzes bei Angehörigenpflege nach französischem Vorbild. Abgeraten wird hingegen von der Subventionierung der privaten Tagespflege, die zu schichtspezifischen Segregationseffekten führen kann." (Autorenreferat)
Themen
Sprachen
Deutsch
ISSN: 0342-300X
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