Aufsatz(gedruckt)2008

Die Ideologie des Neoliberalismus als kulturelles Kapital

In: Blätter für deutsche und internationale Politik: Monatszeitschrift, Band 53, Heft 2, S. 70-78

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Abstract

Im Mittelpunkt der Ideologie des Neoliberalismus stehen, so der Verfasser, Individualismus und Wettbewerb - so unhinterfragt wie das Ptolemäische Weltsystem vor der kopernikanischen Wende. Der Wirtschaftsliberalismus hat sich auf diese Weise im Lauf der letzten zwei Jahrzehnte von einem wissenschaftlichen Ansatz zu einem weitgehend akzeptierten gesellschaftlichen Paradigma mit gestalterischer Macht gewandelt. Es wird argumentiert, dass wirtschaftsliberale Theoretiker auch weiterhin behaupten werden, die auftretenden Probleme lägen nur an der unzulänglichen Umsetzung ihrer Theorie. Während in ihrer Theorie weiter davon ausgegangen wird, dass egoistisches Handeln und mehr Wettbewerb quasi hinter dem Rücken der Akteure den allgemeinen Wohlstand fördern, appellieren derzeit zugleich viele Wirtschaftsliberale an das ethische Bewusstsein der Menschen und fordern einen starken Staat, der zwar nicht die Schwachen, aber ihre "Chancen" schütze. Gleichzeitig arbeiten sie weiter unermüdlich an der wirtschaftsliberalen Umgestaltung der Infrastruktur. Von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern wird bedingungslose Flexibilität gefordert und gleichzeitig der Zusammenhalt der Familie beschworen. Diese wirtschaftsliberale Politik wird, so die These, auch in Zukunft jedes gesellschaftliche, solidarische Handeln massiv gefährden. Brennende Aufgabe bleibt es, die vielen Widersprüche und Fehler wirtschaftsliberaler Argumentationen aufzuzeigen und die "Komplizen der Sachzwänge" vehement zu kritisieren. (ICF2)

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