Aufsatz(gedruckt)2006

Weder freelancer noch free-rider: die Unterschicht aus der Perspektive der Milieuforschung

In: Vorgänge: Zeitschrift für Bürgerrechte und Gesellschaftspolitik, Band 45, Heft 4, S. 39-50

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Abstract

Auf Abqualifizierungen der Alltagserfahrungen und Potenziale von Menschen in den unterschiedlichen sozialen Milieus und auf deren damit verbundene Demütigungen und politische Verarbeitungsformen aufmerksam zu machen, gehört zu den zentralen Erkenntnisinteressen der in Hannover entwickelten politischen Soziologie der Milieuforschung. Deren Ergebnisse verweisen darauf, dass die gegenwärtig wieder offensichtlicher gewordenen Klassenspaltungen der Gesellschaft nicht überwunden werden konnten und unter wohlfahrtsstaatlichen Bedingungen fortbestehen. Allerdings waren sie materiell wie alltagskulturell pluralisiert und überformt und konnten mit den Variablen und Indikatoren der herkömmlichen Schichtungssoziologie kaum entschlüsselt werden. Die hannoversche Milieuforschung hat den Ansatz von Pierre Bourdieu mit dem der frühen englischen Cultural Studies verbunden, da hierdurch auch der durch den Generationenwechsel bedingte Wandel der Kultur und des Habitus von Klassenmilieus erklärt werden kann. Der Autor gibt vor diesem Hintergrund einen Überblick über die sozialen Milieus und politischen Lager in Deutschland und setzt sich mit systematischen Missverständnissen und Stereotypen über die sogenannte "Unterschicht" kritisch auseinander. (ICI2)

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