Soziologische Beobachtung und ökologische Krise
In: Differenz und Integration: die Zukunft moderner Gesellschaften ; Verhandlungen des 28. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Dresden 1996, S. 568-578
Abstract
"Umweltsoziologie muss mehr sein als bloß Soziologie. Um die Kommunikation über ökologische Probleme von der Wirklichkeit der Probleme unterscheiden zu können, muss man die Gesellschaft in der Natur beobachten und nicht bloß die Konstruktion der Natur in der Gesellschaft. Dazu bedarf die Soziologie der Kooperation mit den Naturwissenschaften. Zwar entfalten sich ökologische Krisenwahrnehmungen und Konflikte nach einer gesellschaftlichen Logik; sie sind nicht durch den objektiven Zustand der Umwelt determiniert. Ob die 'ökologische Frage' aber die Verfassung moderner Industriegesellschaften sprengen wird, dürfte im Ergebnis wieder von objektiven Fakten abhangen, nämlich von den ökologischen Anpassungen, zu denen diese Gesellschaften tatsächlich in der Lage sind. Die bisherige Umweltpolitik zeigt, dass entgegen der üblichen öffentlichen Rhetorik die Anpassungskapazität dieser Gesellschaften erheblich ist." (Autorenreferat)
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