"Blitzkrieg" im Fußballstadion: der Spielsystemstreit zwischen dem NS-Sportfunktionär Karl Oberhuber und Reichstrainer Sepp Herberger
In: Irseer Dialoge 16
Abstract
Deutsche Truppen hatten Anfang der 1940er Jahre halb Europa im Sturm genommen, als ein bayerischer Sportfunktionär sich anschickte, seine Vision eines wahrhaft deutschen Angriffsfußballs durchzusetzen. Es war der Bereichssportführer Karl Oberhuber, Stellvertreter des Reichssportführers in Bayern und Chefadjutant des bayerischen Innenministers und Gauleiters Adolf Wagner, der mit superoffensivem Blitzkriegfußball Sportgeschichte schreiben wollte. Dabei stand ihm Reichstrainer Sepp Herberger mit seiner Defensivtaktik im Weg. Nach Anfangserfolgen manövrierte sich Oberhuber im Dickicht der polykratischen Strukturen der NS-Sportpolitik gleichwohl ins Abseits und scheiterte. Herberger hatte sich in der NS-Zeit mehrfach mit politischein seine Arbeit auseinanderzusetzen, dennoch waren seine Konflikte mit Oberhuber bisher unbekannt. Mit diesem Band wird ein neues und überaus spannendes Kapitel deutscher Sport-, Politik- und Zeitgeschichte aufgeschlagen.
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