Multilateralismus oder Regionalismus?: Optionen für die Handelspolitik der Europäischen Union
In: IW-Analysen 11
In: IW-Analysen Nr. 11
Die Zahl regionaler Handelsabkommen, die Nicht-Mitglieder diskriminieren, ist zuletzt stark gestiegen. Ihre Wohlfahrtswirkungen sind aus Sicht der beteiligten Länder eher leicht positiv, aus globaler Sicht aber weitgehend unklar. Skeptisch stimmen die Erhöhung der Transaktionskosten des Welthandels durch ein Geflecht sich überschneidender bilateraler Bündnisse, ein möglicherweise global schädlicher Wettlauf wichtiger Welthandelspartner um bedeutende Absatzmärkte sowie Argumente, die für die Beeinträchtigung der laufenden Welthandelsrunde sprechen. Daher sollte die WTO sowohl die Regeln für regionale Handelsabkommen verschärfen als auch deren Einhaltung stärker überwachen. Die Handelspolitik der EU räumt der multilateralen Liberalisierung zu Recht eindeutig Priorität ein und sollte bei neuen bilateralen Abkommen weiterhin Zurückhaltung üben. Darüber hinaus sollte sie für plurilaterale Initiativen im Rahmen der WTO werben, um einen vollständigen Zollabbau in modernen Industriesektoren sowie Fortschritte bei neuen Handelsthemen wie etwa der Wettbewerbspolitik zu erzielen.
In: IW-Analysen 11
Deutsch
Deutscher Instituts-Verlag
Problem melden