Forschungsdaten GESIS2021

The pairfam COVID-19 survey

Abstract

Das Beziehungs- und Familienpanel pairfam ist eine von der DFG finanzierte multidisziplinäre Längsschnittstudie zur Erforschung der partnerschaftlichen und familialen Lebensformen in Deutschland. Die jährlich erhobenen Befragungsdaten von bundesweit zufällig ausgewählten Personen der Geburtsjahrgänge 1971-73, 1981-83 und 1991-93 sowie - seit der 11. Welle - 2001-2003 und deren Partnern, Eltern und Kindern bieten ein weltweit einmaliges Analysepotenzial bezüglich der Entwicklung von Partnerschafts- und Generationenbeziehungen in unterschiedlichen Lebensphasen. Eine umfassende Darstellung der methodischen und konzeptionellen Grundlagen des Beziehungs- und Familienpanels bietet das pairfam-Referenzpapier von Huinink et al. (2011).

Bei der pairfam COVID-19-Zusatzerhebung handelt es sich um eine webbasierte Befragung von pairfam-Ankerpersonen, die zwischen 19. Mai 2020 und 15. Juli 2020 durchgeführt wurde. Der entstandene Datensatz eignet sie sich insbesondere dafür, die Auswirkungen von COVID-19 auf das Privatleben und die persönlichen Beziehungen zu untersuchen. Die Befragung dauerte durchschnittlich ca. 15 Minuten und wurde von Kantar Public mit Teilnehmer*innen der 12. Erhebungswelle durchgeführt. Insgesamt nahmen 3.154 Ankerpersonen an der Zusatzstudie teil.

Schwerpunkte der Studie waren die Auswirkungen der Kontaktbeschränkungen im Frühling 2020, das Zusammenleben und das Wohlbefinden der Befragten. Berücksichtigt wurde ein breites Spektrum an Themen und Problemlagen, die für Jugendliche, junge Erwachsene und Erwachsene, sowie für Alleinstehende, Paare oder Eltern im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie von Bedeutung sind. Die folgenden Themenbereiche wurden adressiert:

- persönliches Wohlbefinden und Sorgen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie
- Qualität von Partnerschaften und allgemeines Familienklima unter den Bedingungen des Lockdowns
- bei getrennten Familien: Kontakt und Kommunikation zu entfernt lebenden Eltern bzw. Kindern
- Kinderbetreuung und Aufteilung von Hausarbeit
- Erfahrungen von Eltern in der Elternrolle
- Mediennutzung und schulische Situation der Kinder.
Darüber hinaus gibt es spezielle Module für jüngere Befragte zum Umgang mit den gegenwärtigen Bedingungen:
- Depressivität, Coping, Risikoverhalten
- Mediennutzung, persönliche Kontakte mit Freunden, Schulsituation

1. Aktuelle Situation, Haushaltszusammensetzung, Erwerbstätigkeit: Haushaltszusammensetzung; Zusammenleben mit einem Partner; aktuelle Situation am Wohnort (Kontaktbeschränkungen noch bestehend, Schulen (teilweise) geschlossen, Kindergarten/ Kita (teilweise) geschlossen); jeweils für den Befragten und dessen Partner wurde erfragt: aktuelle Erwerbssituation oder Ausbildungssituation, Änderungen der Erwerbssituation und Ausbildungssituation durch die Corona-Krise (z.B. Kurzarbeit, vollständig Home-Office, teilweise Home-Office, etc.); Änderung des Haushaltsnettoeinkommens im Zuge der Corona-Krise.

2. Wohlbefinden, Sorgen: Gefühle in den letzten vier Wochen: Ärger (ärgerlich, sauer), Stress (gestresst, überlastet, unter Druck), Angst (ängstlich, nervös), Aktivität (tatkräftig, voller Energie, aktiv), Einsamkeit (allein, einsam); Sorgen bezüglich der eigenen wirtschaftlichen Situation, der eigenen Gesundheit, der Gesundheit von Angehörigen sowie im Hinblick auf Prüfungen bzw. den Ausbildungsabschluss.

3. Partnerschaft und Familienklima: Häufigkeit des persönlichen Kontakts mit dem Partner während des Shutdowns; Veränderung der Häufigkeit der persönlichen Kontakte mit dem Partner; Kontakthäufigkeit mit dem Partner auf anderen Wegen während des Shutdowns (z.B. per Telefon, Chat, Videochat); Veränderung der Kontakthäufigkeit mit dem Partner auf anderen Wegen.

4. Beziehungsqualität: Häufigkeit von Intimität (dem Partner erzählen was einen beschäftigt, Geheimnisse und innerste Gefühle mit dem Partner teilen), von Wertschätzung (Partner zeigt Anerkennung und Wertschätzung), von Konflikten (ärgerlich oder wütend aufeinander, unterschiedliche Meinung und Streit); Zufriedenheit mit der Beziehung.

5. Arbeitsteilung in der Partnerschaft in folgenden Bereichen: Hausarbeit, Einkaufen, Reparaturen, Finanzielle Angelegenheiten, Behördengänge, Kinderbetreuung.

6. Familienklima: Vergleich des derzeitigen Familienklimas mit der Zeit vor der Corona-Krise (fröhlich/ haben Spaß miteinander, ängstlich und sorgenvoll, stressig und genervt, gemütlich und entspannt, Streit oder dicke Luft).

7. Trennungsfamilien: Leiblicher externer Elternteil außerhalb des Haushalts vorhanden; Häufigkeit des persönlichen Kontakts des jüngsten Kindes zum anderen Elternteil während der Kontaktbeschränkungen; Veränderung der Häufigkeit des persönlichen Kontakts; Gründe für veränderte Kontakthäufigkeit; Kontakthäufigkeit des jüngsten Kindes mit dem externen Elternteil auf anderen Wegen während der Kontaktbeschränkungen (z.B. per Telefon, Chat, Videochat); Veränderung der Kontakthäufigkeit per Telefon, Chat, Videochat; Zufriedenheit mit dieser Umgangs bzw. Betreuungssituation; leibliches externes Kind außerhalb des Haushalts vorhanden; Häufigkeit des persönlichen Kontakts zum jüngsten externen Kind während der Kontaktbeschränkungen; Gründe für veränderte Kontakthäufigkeit; Kontakthäufigkeit mit dem jüngsten externen Kind auf anderen Wegen während der Kontaktbeschränkungen (z.B. per Telefon, Chat, Videochat); Veränderung der Kontakthäufigkeit mit dem externen Kind auf anderen Wegen; Zufriedenheit mit der Umgangs- bzw. Betreuungssituation für dieses Kind.

8. Kinderbetreuung und Elternrolle: Organisation der Kinderbetreuung während der Kita- und Schulschließung (z.B. Kinder benötigten keine enge Betreuung, selbst zu Hause betreut ohne zu arbeiten bzw. im Home-Office, etc.); Elternrolle: Kompetenzgefühle (Bedürfnissen des Kindes/ der Kinder gerecht werden, Gefühl der Hilflosigkeit in der Kindererziehung) und unspezifische Belastungen (anstrengendes Leben mit Kind/ Kindern, oft am Ende der Kräfte).

9. Kinder im Haushalt: Medienkonsum: Bildschirmzeit des jüngsten (bzw. einzigen Kindes) und des ältesten Kindes im Haushalt während der Kita- und Schulschließung (ohne Zeit für Schulaufgaben); Veränderung der Bildschirmzeit im Vergleich zu vor der Corona-Krise; Beschulung zuhause: Klassenstufe des jüngsten Schulkindes im Haushalt; Kind hat während der Schulschließung regelmäßig Lernstoff von der Schule erhalten; Computer, Tablet oder Drucker zum Ausdrucken bzw. zum Bearbeiten nötig oder Computer, Tablet oder Drucker nicht nötig; vorhandene Geräte im Haushalt ausreichend für Homeschooling; Zeitaufwand für Lernaufgaben pro Tag (in Stunden); Unterstützung des Kindes bei den Lernaufgaben (durch den Befragten, dessen Partner, den anderen Elternteil, Geschwister, Mitschüler oder andere Personen); Bewertung der eigenen Unterstützung des Kindes (durch die Aufgabe erschöpft und überlastet gefühlt, Freude am Erarbeiten neuer Lerninhalten mit dem Kind/ den Kindern); wie gut ist Kind/ sind Kinder mit dem Lernen zu Hause zurechtgekommen.

10. Persönliche Bewertung der Corona-Pandemie (persönlich stark belastet, als Familie stark belastet, Zeit hat den Zusammenhalt als Familie gestärkt, kann dieser Zeit auch gute Seiten abgewinnen); Belastung des jüngsten bzw. einzigen Kindes und Belastung des ältesten Kindes durch die Krise; wie gut ist Kind/ sind Kinder insgesamt mit der Situation zurechtgekommen; erste Aktivität nach Ende der Corona-Krise genannt.

11. Befragte bis 25 Jahre wurden zusätzlich gefragt: Gefühlslage zur Zeit der Kontaktbeschränkungen (Depressivität); Bewältigung der aktuellen Situation (Coping): alles Mögliche getan, nur um mich zu beschäftigen, versucht, es mir durch Essen, Trinken, Rauchen oder Ähnliches besser gehen zu lassen, habe mir vorgestellt, dass es anderen viel schlechter geht, mit jemandem geredet, um mehr über die Situation zu erfahren, Meinungen von Experten verfolgt, etwas ganz Neues gemacht); Risikoverhalten (Treffen mit anderen Personen außerhalb des eigenen Haushalts ohne Notwendigkeit, ältere Verwandte oder Freunde besucht oder von diesen Besuch bekommen, nicht auf Abstandsregel zu Personen außerhalb des eigenen Haushalts geachtet); Medienkonsum, persönliche Kontakte: Bildschirmzeit pro Tag (in Stunden); Veränderung der Bildschirmzeit im Vergleich zu vor der Corona-Krise; Freunde: Häufigkeit persönlicher Kontakte mit Freundinnen und Freunden; wie sehr Freundinnen und Freunde vermisst; Homeschooling: während der Schulschließung regelmäßig Lernstoff von der Schule erhalten; Computer, Tablet oder Drucker zum Ausdrucken bzw. zum Bearbeiten nötig oder Computer, Tablet oder Drucker nicht nötig; vorhandene Geräte im Haushalt ausreichend für Homeschooling; Aufgaben konnten alleine bearbeitet werden; Bewertung des Lernens zu Hause.

Demographie: Geschlecht; Alter (Geburtsmonat und Geburtsjahr).

Zusätzlich verkodet wurde: DemoDiff Stichprobe; Stichprobenindikator (Sample); Interviewdatum (Tag, Monat, Jahr, Kalenderwoche); Interviewdauer; Art der Endgeräte für den Interviewzugang; Geschlecht der Ankerperson (generierte Variable); Geburtsmonat und Geburtsjahr der Ankerperson (generierte Variable); Inkonsistenzen (Befragten-Geschlecht und Geburtsdatum) zwischen der COVID-19 Zusatzerhebung und der pairfam-Studie; Gewichtungsfaktoren.

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