Erfolgreiche Engagements in China gründen nicht ausschließlich auf wirtschaftlichen, sondern in hohem Maße auf interkulturellen Kenntnissen. Aufgrund der großen Unterschiede speziell zwischen der chinesischen und deutschen Kultur, hängt der Erfolg einer Unternehmung in China in entscheidender Weise von der kulturellen Kompetenz des eingesetzten Managements ab. Große deutsche Unternehmen sind im Gegensatz zu kleineren mittelständischen Betrieben schon längere Zeit sehr erfolgreich in China. Klein- und Mittelbetriebe scheuen meist "instinktiv" ein Engagement in China, da die große kulturelle Distanz unüberwindbar scheint. Zusätzlich erscheint die Art, wie in China Geschäfte abgewickelt werden als undurchschaubar und damit mit großem Risiko verbunden. Weitere Punkte sind die mangelnde Information über den chinesischen Markt, die unklare Rechtssituation, schwierige Personalsuche und die offensichtliche Sprachbarriere. Bei genauer Betrachtung lässt sich feststellen, dass bei ausreichender Vorbereitung der kulturellen Besonderheiten das angesprochene Risiko deutlich sinkt und ein großer Schritt hin zu einem erfolgreichen Engagement in China getan ist. Die Auseinandersetzung mit den in der vorliegenden Arbeit Problemfeldern ist allerdings erforderlich, handelt es sich hierbei zumeist um typische Gegebenheiten Chinas. Gerade auf dem Gebiet der Produktpiraterie besteht noch großer Aufholbedarf in der chinesischen Rechtkultur und sollte in jeden Fall besondere Berücksichtigung bei geplanten Unternehmungen in China sein. Im Ergebnis ist die zum Teil verbreitete Scheu vor einer Unternehmung in China nicht gerechtfertigt, bei ausreichender Vorbereitung, Bewusstwerdung der möglichen Risiken und der Auseinandersetzung mit der chinesischen Kultur steht einem erfolgreichen Engagement in China nichts im Wege. Ziel dieser Arbeit war es, dem Leser hilfreiche Informationen für ein geplantes Engagement in China zu bieten. Anhand von Beispielen wurde versucht, auf die speziellen Anforderungen und Gegebenheiten der VR China einzugehen. In der Praxis treten im Rahmen eines Industrialisierungsprojektes zahlreiche Problemstellungen auf, die gelöst werden müssen. Die vorliegende Arbeit liefert hierzu Anregungen, Lösungsvorschläge und Handlungsempfehlungen. Sämtliche Informationen beruhen auf eigenen Erfahrungen. Sie stellen Einzelbeispiele dar und können nicht sämtliche Facetten des wirtschaftlichen Lebens in China abdecken. Trotzdem stehen diese Erfahrungen stellvertretend für die Besonderheiten bei einem Industrialisierungsprojekt in China. Die Herausforderung, sich in einem derart starken Markt wie China zu etablieren und zu bestehen ist eine der größten der heutigen Zeit. Weitere Märkte werden folgen. Auch hier müssen wieder besondere Rahmenbedingungen berücksichtigt werden, auch hier gibt es wieder kulturelle Besonderheiten und schließlich besteht auch hier nur derjenige, der am besten mit allen Faktoren zurechtkommt.
In: Aussenwirtschaft - Schweizerische Zeitschrift für internationale Wirtschaftsbeziehungen - The Swiss Review of International Economic Relations, Vol, 73 (2023), No. 1, pp. 113-169
AbstractBoth the Wisconsin model of status attainment (WIM) and rational choice theory (RCT) indicate that social class differentials in student educational aspirations are partially determined by academic performance. Conditional on performance, the WIM predicts that social influence mechanisms explain the remaining class differentials, whereas RCT maintains that rational calculus factors provide the explanation. Both theories have rarely been compared directly using large-scale empirical data. Moreover, the appropriateness of these models has been questioned for highly stratified and selective educational systems such as Germany's. In this article, we analyse the extent to which the WIM and RCT can explain the relationship between students' social class origins and their educational aspirations. We use data from the National Educational Panel Study and analysed the aspirations of 4,896 ninth-graders in German schools along with data about their school performance, social class positions, social influences, and rational choice factors. Our mixed logit models largely confirm that both social influences and rational choice factors mediate class differentials. Five factors contribute the most: parents' expectations, friends' aspirations, the motive of status maintenance, costs, and perceived probability of success. This research confirms that both the WIM and RCT can each independently explain aspirations and class differentials in aspirations.
Traditionell werden Stichprobenerhebungen so geplant, dass nationale Statistiken mit einer adäquaten Präzision geschätzt werden können. Dies kann zu sehr kleinen Stichprobenumfängen für bestimmte Subpopulationen führen, so dass direkte, designbasierte Schätzmethoden keine Schätzungen für besagte Untergruppen mit einer akzeptablen Genauigkeit erlauben. Hier bietet sich die Verwendung modellbasierter Schätzverfahren an, welche auch bei kleinen Stichprobenumfängen noch präzise Schätzungen erlauben. Eine Besonderheit der modellbasierten Verfahren ist, dass in vielen Fällen keinerlei Designinformationen bei der Schätzung betrachtet werden. Hieraus können Verzerrungen resultieren, welche die Anwendbarkeit besagter modellbasierter Verfahren stark einschränken. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich daher speziell mit dem Zusammenspiel zwischen dem Stichprobendesign und statistischen Modellierungen im Bereich der Small Area " Statistik. Dabei werden insbesondere zwei Fragestellungen betrachtet: rn1. Wenn wir bereits wissen, dass wir später statistische Modelle für die Stichprobendaten schätzen müssen, wie können wir dann ein Stichprobendesign so ausgestalten, dass nationale Statistiken präzise geschätzt werden können, gleichzeitig aber keine Verzerrungen für modellbasierte Schätzverfahren resultieren?rn2. Wenn erst nach Ziehung der Stichprobe bekannt wird, dass modellbasierte Small Area " Schätzungen benötigt werden, wie können wir dabei das Stichprobendesign angemessen berücksichtigen, so dass Verzerrungen vermieden werden?rnrnIn dieser Arbeit werden nach einer Vorstellung des obigen Zielkonflikts designbasierte Schätzmethoden vorgestellt, die für große und geplante Domains ausreichend präzise Ergebnisse liefern. Anschließend werden gängige modellbasierte Small Area - Schätzverfahren vorgestellt, wobei neben der Mittelwertschätzung aus gemischten linearen Modellen ein Schwerpunkt auf die Small Area - Schätzung unter nicht-linearen Transformationen gelegt wird. Schließlich werden verschiedene Ansätze zur Auswahl eines geeigneten statistischen Modells sowie zur Überprüfung der Modellannahmen diskutiert und anhand zweier Datensätze illustriert.rnIm Folgenden wird das Problem der Verzerrungen modellbasierter Verfahren aufgrund des Stichprobendesigns ausführlich erörtert und verschiedene Lösungsstrategien für gemischte lineare Modelle präsentiert. Darauf aufbauend werden Vorschläge zur Vermeidung besagter Verzerrungen für den optimalen Schätzer unter einem lognormalverteilten gemischten Modell bei Unit Level " Informationen entwickelt. Dieses Problem wurde bislang in der Literatur noch vernachlässigt. Als Lösungsansatz wird in dieser Arbeit ein optimaler Schätzer unter einem erweiterten Modell vorgeschlagen, wobei das Modell durch die Berücksichtigung einer Funktion des Design-Gewichts als zusätzlicher Kovariable ergänzt wird. Für diesen Schätzer werden anschließend Ansätze zur Schätzung des mittleren quadratischen Fehlers (MSE) herausgearbeitet. Die Ergebnisse einer Simulationsstudie demonstrieren die Eignung des vorgeschlagenen Schätzers zur verlässlichen Schätzung trotz Verzerrungen aufgrund des Stichprobendesigns. rnAnschließend wird ein neues Konzept zur Vermeidung von informativen Stichprobendesigns erarbeitet, welches trotzdem eine präzise Schätzung von nationalen Statistiken mittels designbasierter Verfahren erlaubt. Das Konzept verfolgt die Idee, entsprechend einer Hilfsvariablen die Einheiten der Population so zu klumpen, dass die Einheiten innerhalb eines Klumpens möglichst heterogen sind. Es resultiert ein Stichprobendesign, welches die Schätzung von Modellen nicht stört, und für eine Vielzahl von praxisrelevanten Situationen eine präzise Schätzung nationaler Statistiken erlaubt. Dies wird für einige Modelle theoretisch nachgewiesen. Darüber hinaus erfolgt ein Vergleich mit anderen Varianzreduktionsverfahren im Rahmen von Simulationsstudien. Dabei zeigt sich auch das große Potenzial der entwickelten Methode zur Kompensation einer etwaigen Modellfehlspezifikation sowie zur präziseren modellbasierten Schätzung von Armutsgefährdungsquoten, wenn die Armutsgrenze aus der Stichprobe geschätzt werden soll.rnSchließlich werden in einem weiteren Kapitel ausgewählte Anwendungen von Small Area " Verfahren in einer designbasierten Umgebung mittels Simulationsstudien präsentiert. Die erste Anwendung bezieht sich auf die Small Area " Schätzung für Unternehmensstichproben. Hierbei stellt sich vor allem die Problematik extrem schiefer Verteilungen, so dass die Anwendbarkeit von Modellen sehr erschwert wird. Hiernach folgt die Schätzung von Beschäftigten- und Arbeitslosenzahlen anhand der Luxemburger Arbeitskräfteerhebung. Zum Schluss wird noch eine Studie zur Schätzung der Armutsgefährdungsquoten für Small Areas präsentiert. Hier wird neben der Frage, wie das Stichprobendesign aussehen könnte, insbesondere thematisiert, welche Art von Small Area " Modellierungen besonders aussichtsreich ist. ; Surveys are commonly tailored to produce estimates of aggregate statistics with a desired level of precision. This may lead to very small sample sizes for subpopulations of interest, defined geographically or by content, which are not incorporated into the survey design. We refer to subpopulations where the sample size is too small to provide direct estimates with adequate precision as small areas or small domains. Despite the small sample sizes, reliable small area estimates are needed for economic and political decision making. Hence, model-based estimation techniques are used which increase the effective sample size by borrowing strength from other areas to provide accurate information for small areas. The paragraph above introduced small area estimation as a field of survey statistics where two conflicting philosophies of statistical inference meet: the design-based and the model-based approach. While the first approach is well suited for the precise estimation of aggregate statistics, the latter approach furnishes reliable small area estimates. In most applications, estimates for both large and small domains based on the same sample are needed. This poses a challenge to the survey planner, as the sampling design has to reflect different and potentially conflicting requirements simultaneously. In order to enable efficient design-based estimates for large domains, the sampling design should incorporate information related to the variables of interest. This may be achieved using stratification or sampling with unequal probabilities. Many model-based small area techniques require an ignorable sampling design such that after conditioning on the covariates the variable of interest does not contain further information about the sample membership. If this condition is not fulfilled, biased model-based estimates may result, as the model which holds for the sample is different from the one valid for the population. Hence, an optimisation of the sampling design without investigating the implications for model-based approaches will not be sufficient. Analogously, disregarding the design altogether and focussing only on the model is prone to failure as well. Instead, a profound knowledge of the interplay between the sample design and statistical modelling is a prerequisite for implementing an effective small area estimation strategy. In this work, we concentrate on two approaches to address this conflict. Our first approach takes the sampling design as given and can be used after the sample has been collected. It amounts to incorporate the survey design into the small area model to avoid biases stemming from informative sampling. Thus, once a model is validated for the sample, we know that it holds for the population as well. We derive such a procedure under a lognormal mixed model, which is a popular choice when the support of the dependent variable is limited to positive values. Besides, we propose a three pillar strategy to select the additional variable accounting for the design, based on a graphical examination of the relationship, a comparison of the predictive accuracy of the choices and a check regarding the normality assumptions.rnrnOur second approach to deal with the conflict is based on the notion that the design should allow applying a wide variety of analyses using the sample data. Thus, if the use of model-based estimation strategies can be anticipated before the sample is drawn, this should be reflected in the design. The same applies for the estimation of national statistics using design-based approaches. Therefore, we propose to construct the design such that the sampling mechanism is non-informative but allows for precise design-based estimates at an aggregate level.
Abstract: Europa wächst zusammen, dies gilt auch für den Gesundheitsbereich. In der Arbeit werden die Auswirkungen der Europäischen Gesundheitspolitik auf die grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung zwischen den EU-Mitgliedstaaten analysiert und aus der deutschen Perspektive dargestellt. Der Fokus liegt auf dem Bereich der Gesundheitsdienstleistungen, wobei ebenso Kosten- als auch Qualitätsfragen einer Auslandsversorgung diskutiert werden. Vor allem die EuGH-Urteile seit 1998 haben zu einer weitergehenden Grenzöffnung geführt, mit der Folge, dass mehr Menschen Gesundheitsleistungen im EU/EWG-Ausland nachfragen, deren Kosten die sozialen Sicherungssysteme übernehmen. Allerdings steht insbesondere in dem bislang abgeschirmten Bereich der Gesundheitsdienstleistungen der eigentliche Wandel noch bevor. Der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften führt zu einem intensivierten Wettbewerb um Leistungserbringer und dort, wo die Versorgung eingeschränkt ist (Selbstbeteiligung, Wartelisten), wächst das Versicherteninteresse an einer Auslandsversorgung. Dabei läuft ein wachsender Gesundheitstourismus vor allem den Interessen der ärmeren Mitgliedstaaten und jenen mit Warteschlangen zuwider
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