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World Affairs Online
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Choix rationnel, frustration et protestation sociale; Rational choice, deprivation and social protest : the case of unemployed graduates in Morocco: Le cas des diplômés chômeurs au Maroc
In: Revue européenne des sciences sociales: cahiers Vilfredo Pareto = European journal of social sciences, Issue 54-2, p. 195-218
ISSN: 1663-4446
Urban research in Morocco; La recherche urbaine au Maroc
In: SociologieS: revue scientifique internationale
ISSN: 1992-2655
Casablanca: ein ländliches Zuwanderungsgebiet?
In: Alltagsmobilitäten: Aufbruch marokkanischer Lebenswelten, p. 317-326
Der Beitrag beschäftigt sich mit der Land-Stadt-Migration in das mit Abstand größte urbane Gebiet Marokkos - in den Großraum Casablanca. Die Entwicklung Casablancas seit der französischen Protektoratszeit, und damit ihr rapider Aufstieg von einer kleinen Siedlung zur Wirtschaftsmetropole des Landes, war lange Zeit eng mit dem Zustrom ländlicher Migranten verbunden. Es werden vier Thesen vertreten: Erstens ist der Zustrom ländlicher Migranten nach Casablanca bestimmten zeitlichen Perioden zuzuordnen und befindet sich heute im Abklingen. Zweitens stellt sich die Zuwanderung regional stark selektiv dar: Der größte Teil der Migranten in Casablanca stammt einerseits aus den Küstenebenen, d. h. dem direkten Hinterland, andererseits aber auch aus den peripheren Regionen des marokkanischen Südens, zu denen etwa auch der Hohe Atlas von Marrakesch zählt. Drittens sind, wie anhand eines Fallbeispiels gezeigt wird, die ärmsten Viertel - die heute zunehmend an der periurbanen/ländlichen Peripherie der Stadt zu finden sind - keineswegs mehrheitlich von ländlichen Zuwanderern gekennzeichnet, obwohl dieses Image in öffentlichen Diskursen immer wieder reproduziert wird; vielmehr sind es die ärmsten sozialen Gruppen der Stadt, die hierhin verdrängt werden. Viertens existiert, wie das Fallbeispiel weiterhin zeigt, in Städten wie Casablanca trotz offiziell niedriger Armutsquoten eine Unterschicht, die unter schwierigsten Lebensbedingungen an der Peripherie ihren Alltag fristet. Vor dem Hintergrund dieser Befunde wird das von auf dem Land lebenden Personen oft geäußerte Bild von Casablanca als hochattraktives Migrationsziel kritisch geprüft und die Frage gestellt: Für wen und unter welchen Bedingungen ist die Zuwanderung attraktiv? (ICF2)