Die Familie ist tot - es lebe die Familie
Nachdem die Familie als Institution nicht nur von gesellschaftlichen Außenseitern jahrzehntelang abgelehnt worden war, erlebt sie heute eine unübersehbare Renaissance. Die französische Historikerin und Psychoanalytikerin (vgl. "Wozu Psychoanalyse?", BA 5/02) geht den Irritationen nach, die den klaren Blick auf die Familie als Institution getrübt haben, auf den Grund. Als Ursache führt sie das Schwinden der einst uneingeschränkten Autorität des Vaters und den Aufstieg des Mütterlichen an, das in der neuen Familienordnung eine zentrale Rolle spielt. Die neue Familie der Zukunft werde nicht mehr hierarchisch ausgerichtet sein, sondern eher als horizontales Netzwerk. Zwar habe die Ehe ihren Glanz verloren; Kinder würden immer häufiger außerhalb der Ehe geboren. Trotzdem gebe die Familie jene Sicherheit, auf die niemand verzichten kann; unabhängig von der sexuellen Orientierung oder der Lebenssituation. Intellektuelle Analyse auf hohem Niveau; trotzdem klar und gut verständlich. Ergänzend zu "Alles, was Familie ist" (BA 8/07), hrsg. von Micha Schulze. Für große Bestände. (3)