KONFERENZEN: XI. Tagung zum modernen Chinesischunterricht "Grammatik in Forschung und Unterrichtspraxis"; Germersheim, 3.-5.11. 2000
In: Asien: the German journal on contemporary Asia, Volume 78, p. 110
ISSN: 0721-5231
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In: Asien: the German journal on contemporary Asia, Volume 78, p. 110
ISSN: 0721-5231
In: Asien, Afrika, Lateinamerika: wissenschaftliche Zeitschrift = Asia, Africa, Latin America, Volume 14, Issue 4, p. 643-652
ISSN: 0323-3790
Aus Anlaß der jüngsten Konferenz zu Sprache und Schrift in Beijing (6.-13. Januar 1986) zieht der Autor eine Bilanz der jahrzehntelangen Bemühungen des "Chinesischen Komitees für die Schriftreform" um die Vereinheitlichung der chinesischen Gemeinsprache, die Vereinfachung der Schriftzeichen und die Durchsetzung eines international verbindlichen Transkriptionssystems. (BIOst-Hml)
World Affairs Online
Yu Hua erzählt lakonisch und selbstironisch anhand von 10 Schlüsselbegriffen von seiner Heimat China. Er sagt im Vorwort, dass dieses Buch, das in China nicht erscheinen darf, die nicht-fiktionale Fortsetzung seines Romans "Brüder" (2009) ist; mit diesem Roman ist er auch im deutschsprachigen Raum bekannt geworden (BA 7/09; s. auch "Leben!", BA 8/98, Film: IN 4/08, und "Der Mann, der sein Blut verkaufte", BA 6/00). Den 10 Begriffen entsprechen 10 unterschiedliche Perspektiven auf die Gegenwartsgesellschaft. Im Kapitel "Volk" beschreibt er die Allgegenwart und gleichzeitige Entleerung dieses Begriffes. In "Schreiben" erzählt er von seinem Werdegang als Schriftsteller. Als Schüler konnte er mit dem Verfassen von Wandzeitungen über das Schicksal von Lehrern entscheiden. Dann, in den frühen 1980er-Jahren, war China ein Schlaraffenland für junge Schriftsteller, weil die unzähligen Literaturzeitschriften um wenige Anbieter buhlten. Mit dem 1. Erfolg konnte Yu von seinem schlecht bezahlten und harten Job als Zahnarzt zu einer ebenfalls schlecht bezahlten Anstellung ins örtliche Kulturhaus wechseln. (2S). Yu Huas Bücher haben sich in China Millionen Mal verkauft. Dass sein neues Buch China in zehn Wörtern von den Chinesen verboten wurde, liegt weniger an seiner Kritik am heutigen China als an den Parallelen, die er zwischen der Kulturrevolution und dem neuen kapitalistischen System zieht. Wie zu Zeiten Mao Zedongs, sieht Yu auch heute Unmenschlichkeit und Gewalt. Der Grossteil der chinesischen Gesellschaft profitiert nicht vom Wohlstand, sondern wird auf brutale Weise an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Die persönlichen Essays lassen aber auch Yus Verbundenheit zu seinem Heimatland erkennen. China in zehn Wörtern wirft einen ganz anderen, einen neuen Blick auf ein Land, von dem noch viel zu erwarten ist
Unsere kleine Stadt Liuzhen" in der chinesischen Provinz wird zur "Weltbühne" für 2 charakterlich ganz unterschiedliche Halbbrüder, deren Kindheit durch Schrecken und Chaos der "Kulturrevolution" und mörderische Grausamkeiten der Roten Garden geprägt ist. Während "Glatzkopf-Li" später im "kapitalistischen" China durch ebenso schlaue wie dubiose Geschäftspraktiken zum Millionär aufsteigt, bleibt der Bruder auf der Strecke, Yu - vgl. "Leben!" (BA 8/98) und "Der Mann, der sein Blut verkaufte" (BA 6/00) - zeichnet in anschaulichen und bewegten Szenen voller Tragik, aber auch umwerfend drastischer Komik das facettenreiche Bild eines zunehmend "verwestlichten" Landes, gibt sarkastisch-satirische Einblicke in das Leben der vom "Wirtschaftswunder" völlig verwandelten Menschen nicht nur in "unserer kleinen Stadt", sondern in der ganzen Gesellschaft. Ergreifend, treffend und komisch - ein großer Wurf!
Die Bürger des kleinen Dorfes Dingzhuang wittern in den 90er-Jahren des letzten Jahrhunderts die Chance ihres Lebens: Ihr Blut bringt bares Geld. So bricht ein wahrer Handel mit Blut aus, an dem sich viele bereichern - auch Ding Hui, der Blutchef des Dorfes wird. Aber plötzlich leiden die Blutspender an einer seltsamen Krankheit - AIDS. Hilflos beschließen sie, sich in der Dorfschule ein Asyl zu errichten und streben eine Gesellschaft der Kranken an. Die gesellschaftliche Ordnung zerbricht schnell und der Wunsch nach Rache an den Schuldigen wächst. Ding Hui, reich geworden und auch noch gesund geblieben, ist nach Meinung der Mehrheit schuldig. Da man ihn aber als Vertreter der Regierung nicht einfach so lynchen kann, vergiftet man zuerst sein Vieh, dann den 12-jährigen Sohn. Es ist dieser unschuldig gestorbene Sohn, der aus dem Grab seines ebenfalls gesund gebliebenen Großvaters in Form von Träumen die Geschichte des Dorfes erzählt. Yan Lianke greift hier die verheerende AIDS-Epidemie der 1990er-Jahre in chinesischen Provinzen auf. Wie schon "Dem Volke dienen" (BA 10/07) überall empfohlen.
In: Diogenes Taschenbuch 23262