DIE LINKE: Entwicklungsperspektiven zwischen Extremismus, Populismus und Regierungspragmatismus
In: Parteienmonitor
In: Eine Veröffentlichung der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
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In: Parteienmonitor
In: Eine Veröffentlichung der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
Kandidatenaufstellungen sind angesichts der gesellschaftlichen Bindungsverluste der Parteien eine entscheidende Frage für die Parteiendemokratien unserer Zeit. Abgeordnete sind die Gesichter der Parteien. Sie entscheiden und verantworten in Parlamenten gesamtgesellschaftliche Regeln und Verteilungen von Ressourcen. Für die Anerkennung und das Vertrauen in Politiker ist es elementar, dass die Fähigsten bei den innerparteilichen Selektionen ausgewählt werden.
Die Studie nutzt ein parteienvergleichendes (CDU, CSU, SPD, B90/GRÜNE, FDP, LINKE), multi-methodisches (qualitative und quantitative, längs- und querschnittanalytische sowie primär- und sekundäranalytische Erhebungs- und Auswertungsmethoden) und bi-perspektivisches (Sichtweisen der Delegierten und Kandidaten) Forschungsdesign. Auf der Grundlage einer schriftlichen Befragung, an der sich 1.556 Parteimitglieder beteiligt haben, wird u.a. aufgezeigt, wie die Parteien versuchen, den Spagat zwischen internen Restriktionen und äußeren Herausforderungen zu überwinden. Als Reformansatz für zukünftige Rekrutierungen von Abgeordneten entwirft der Autor ein Modell, das die Ansprüche der Effizienz, der partizipatorischen Mitwirkung, der Transparenz und der Kandidatenprofessionalität gleichermaßen berücksichtig und in Einklang miteinander bringen kann.
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly
ISSN: 1862-2860
In: German politics and society, Volume 42, Issue 1, p. 61-87
ISSN: 1558-5441
Abstract
In many Western democracies, the intra-party selection of party leaders has evolved to become significantly more democratic. In the case of Germany, a country known for its extraordinarily stable and coronation-like recruitment conditions, the recent changes to the Christian Democratic Union and Social Democratic Party will be described as experimental catch-up democratization. This article focuses on the input dimension of intra-party democracy (IPD). It is based upon research that compares longitudinal data from 2017 to 2022 (when the most significant changes took place) and from 1990 to 2016 (to reveal the traditional selection patterns). The analysis includes the indicators of (more) self-candidacies, (intensified) competition among candidates, decentralization, and (greater) inclusion of the rank-and-file members. By conducting a detailed investigation of these two parties, this article contributes to the international debates on IPD and leadership selection change.
In: Zeitschrift für vergleichende Politikwissenschaft: ZfVP = Comparative governance and politics, Volume 17, Issue 2, p. 107-132
ISSN: 1865-2654
ZusammenfassungIn der Populismusforschung dient der von Cas Mudde vergleichend herausgearbeitete Begriff der "Männerpartei" zur Beschreibung rechtspopulistischer Parteien. Daran anknüpfend geht dieser Artikel auf Basis einer quantitativen Befragung aktiver Parteimitglieder im Vorfeld der Bundestagswahl 2017 (N = 7923) der Frage nach, inwiefern dieses Konzept auf die "Alternative für Deutschland" übertragen werden kann und welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu den sechs anderen im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien bestehen. Während zum Wahlverhalten und zur Programmatik rechtspopulistischer Parteien schon länger internationale Forschungsarbeiten vorliegen, stellt die geschlechtliche Verfasstheit von rechten Parteiorganisationen ein Forschungsdesiderat dar. Die 2013 gegründete AfD ist ein besonders interessanter Forschungsgegenstand, da sie sich vom traditionellen Erscheinungsbild von Rechtsaußenparteien unterscheidet, insbesondere bei ihrer inklusiven innerparteilichen Demokratie sowie ihrer zumeist paritätischen Doppelspitze. Diese Genderanalyse zeigt, dass sich die AfD bei der Mitgliedschaft, den Einstellungen und der Partizipation zumeist von den anderen Parteien unterscheidet. Zwar weisen auch die verglichenen Parteien maskuline Prägungen auf, jedoch in abgeschwächter Intensität. Eine graduelle Differenzierung der AfD von den anderen Parteien erscheint hinsichtlich der Geschlechterdimension daher sinnvoller als eine distinktive. Ausgehend von den empirischen Befunden wird vorgeschlagen, die unpräzise Klassifikation der "Männerpartei" durch eine mehrdimensionale Typologie zu ersetzen, die relationale Aussagen zur Genderdimension von Parteiorganisationen und deren Anti-Feminismus treffen kann. Diese parteienvergleichende Analyse möchte sowohl zur politikbezogenen Genderforschung als auch zur Parteienforschung, die populistische Parteiorganisationen fokussiert, beitragen.
In: Zeitschrift für Politikwissenschaft: ZPol = Journal of political science, Volume 32, Issue 2, p. 597-598
ISSN: 2366-2638
In: Zeitschrift für Politikwissenschaft: ZPol = Journal of political science, Volume 32, Issue 3, p. 627-653
ISSN: 2366-2638
ZusammenfassungAuch wenn Deutschlands Performanz bei den Infektions- und Todeszahlen sowie den wirtschaftlichen und sozialen Folgen in Verbindung mit COVID-19 im EU27-Vergleich als zufriedenstellend bewertet würde, stellt sich die Frage nach der Input-Legitimität durch demokratische Verfahren. Sie wird ausgehend vom Konzept der Emergency Politics von Jonathan White am Beispiel Deutschlands mit seinem Notstandsregime der Bund-Länder-Konferenz und dessen Effekten auf die 16 Landesparlamente aufgeworfen. Anschließend daran wird argumentiert, dass die während der Pandemiewellen in den Jahren 2020 und 2021 vorherrschende Entscheidungsfindung und Beschlussfassung innerhalb der föderalen Staatsordnung einen Rahmen bildete, der den Parlamentsfunktionen weitgehend den Boden entzogen hat. Zentral für die Analyse ist die Darlegung der von der Pandemie evozierten Veränderung des Mehrebenen-Regierens durch die Bund-Länder-Konferenzen. Auswirkungen dieser von der Exekutive dominierten Krisenbewältigungspolitik wird für die auf der Landesebene wichtigsten Parlamentsfunktionen, die Kontrolle durch Mitregieren, Oppositionskontrolle, Gesetzgebung sowie das Herstellen von Öffentlichkeit, diskutiert. Empirische Grundlagen bilden Presseberichte, nichtöffentliche Beschlussvorlagen und Beschlüsse der Bund-Länder-Konferenz sowie Bevölkerungsbefragungen. Der Aufsatz schließt mit der Empfehlung, zukünftige Notstandspolitik institutionell besser vorzubereiten und dabei einen Platz für den Landesparlamentarismus vorzusehen.
Although Germany's performance in terms of the number of infections and fatalities as well as the economic and social consequences associated with COVID-19 can be considered as satisfactory in an EU27 comparison, it raises the question of input legitimacy through democratic procedures. It draws on the basis of Jonathan White's concept of emergency politics, using the example of Germany with its emergency regime of the Bund-Länder-Konferenz and its impact on the 16 state parliaments. It is then argued that the decision-making during the pandemic waves in 2020 and 2021 formed a framework within the federal state that largely removed the basis for parliamentary functions. Essential for the analysis is the outline of the change in the multi-level governance that the pandemic brought about through the conference of the Chancellor and the 16 state prime ministers. The impact of this governmental crisis management politics are discussed for the most important state parliamentary functions, the oversight through co-governance, oversight by the opposition, legislation, and the public debate. The empirical basis is provided by media reports, non-public drafts, resolutions of the Bund-Länder-Konferenz and opinion polls. The article concludes with a recommendation to better prepare future emergency politics institutionally and to give state parliamentarism a place in this process.
BASE
In: Government & opposition: an international journal of comparative politics, Volume 58, Issue 3, p. 478-496
ISSN: 1477-7053
AbstractDoes the demand for more direct democracy by populist parties have any implications for their internal decision-making? To answer this question, a novel large-scale research project analyses the 2017 candidate selection of all Bundestag parties, including the populist Alternative for Germany. Some 1,334 individual nominations of seven parties are compared using quantitative indicators along three dimensions of intra-party democracy (IPD): competition between aspirants for candidacy, inclusion of members and nomination-related communication. It shows that the AfD is living up to its promise of practising grassroots democracy: in all results it ranks at the top by a wide margin. A new populist organizational model seems to have emerged following neither the classic hierarchical and leader-oriented mode of many other European right-wing populist parties nor the delegate assembly mode typical of German parties. Our further development of IPD concepts, newly elaborated measuring methods and surprising empirical evidence improve the understanding of democratic decision-making in populist parties.
In: Gesellschaft, Wirtschaft, Politik: GWP ; Sozialwissenschaften für politische Bildung, Volume 69, Issue 2-2020, p. 157-168
ISSN: 2196-1654
Wie realistisch wäre ein Bündnis aus CDU und AfD in ostdeutschen Landtagen? Abgewogen werden verschiedene Pro- und Kontra-Argumente, auch mittels Daten einer Parteimitgliederstudie. Eine Vereinnahmungsstrategie von CDU gegenüber AfD wäre hochriskant, weil sie nicht aus einer Position der Stärke geführt werden könnte.
In: Robert Grünewald, Sandra Busch-Janser, Melanie Piepenschneider (Ed.): Politische Parteien in der modernen Demokratie. Beiträge zur Politischen Bildung, Lit Verlag
SSRN
In: Zeitschrift für Parlamentsfragen, Volume 51, Issue 1, p. 105-125
Lately, the parliamentarian presence of women more and more has been a topic in public debates . These debates draw more on theoretical arguments instead of on empirical findings . How the gender gap between the German Bundestag's composition and the population can be explained is analyzed on the basis of candidate selections in all seven Bundestag parties . A clear majority of all parties with the exception of the right-wing populist AfD show sensitivity to a fair gender presence . In three consecutive steps, the recruitment stages are examined, beginning with the shift from society to party and ending with the election of MPs . The problem of females being under-represented starts at an early stage, i .e . already with the share of female party members . In contrast, there are hardly any significant differences between the sexes in party participation . Considering the nomination decisions, positive discrimination against women, especially on state level lists, is more common than negative discrimination, especially in electoral districts .
In: Zeitschrift für vergleichende Politikwissenschaft: ZfVP = Comparative governance and politics, Volume 13, Issue 1, p. 145-148
ISSN: 1865-2654