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Königsdisziplin ASD oder "immer bleibt alles an uns hängen ...": Personalfragen im Spannungsfeld von Arbeitsbelastung und Fachkräftemangel : Dokumentation der Fachtagung am 23. und 24. Oktober 2014 in Berlin
In: Aktuelle Beiträge zur Kinder- und Jugendhilfe 97
In: Dokumentation
Am 23./24.10.2014 diskutierten über 100 Leitungskräfte aus der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe in Berlin Personalfragen im Spannungsfeld von Arbeitsbelastung und Fachkräftemangel. Dabei ging es u.a. um: Personalgewinnung und -einarbeitung, Führungskräfte-Nachwuchsförderung, Entwicklung und Umsetzung eines Kompetenzprofils für Fachkräfte im ASD (Allgemeiner Soziale Dienst), Fort- und Weiterbildung im Jugendamt, Qualifizierung Studierender für die Praxis und Beobachtung von Arbeitsbelastungen und Maßnahmen zur Gesundheitsförderung.
Wissen, was wirkt!: Wirkungsforschung und Evaluation in den Hilfen zur Erziehung - Praxiserfahrungen und Impulse : Dokumentation der Fachtagung am 11. und 12. Juni 2015 in Berlin
In: Aktuelle Beiträge zur Kinder- und Jugendhilfe 100
In: Dokumentation
"Wissen, was wirkt! Wirkungsforschung und Evaluation in den Hilfen zur Erziehung - Praxiserfahrungen und Impulse" war das Thema der Tagung am 11./12.06.2015, an der 143 Fachkräfte aus der öffentlichen und freien Jugendhilfe teilnahmen. In seiner Eröffnungsrede sagte Bruno Pfeifle, Leiter des Jugendamtes Stuttgart, Vorsitzender des Beirates der AGFJ, dass im Mittelpunkt der Tagung keine großen theoretischen Erörterungen, sondern praktische Erfahrungen stehen werden, wie das Richtige richtig getan werden kann. Hierzu gebe es viele erfolgreiche Modelle, wie den systemischen Ansatz, die systemische Interaktionstherapie, den Familienrat, multidisziplinäre Teams in den Hilfen zur Erziehung, intensive Vernetzungsstrukturen und qualitative Standards nach innen und außen, die mit einer professionellen Haltung gelebt werden.von den Hamburger Reformen, Überlegungen im Raum, das Kinder- und Jugendhilfegesetz im Bereich der Hilfen zur Erziehung zu reformieren? Hierüber muss weiter intensiv ein fachlicher Austausch geführt werden. Vor allem in der Praxis.
Noch Raum für offene Jugendarbeit?: zwischen virtuellen Lebenräumen, Schulstress und Real-Life : Dokumentation der Fachtagung am 27. und 28. November 2014 in Berlin
In: Aktuelle Beiträge zur Kinder- und Jugendhilfe 98
In: Dokumentation
Jugendarbeit (§ 11/12 SGB VIII) ist als Leistung im Kinder- und Jugendhilfegesetz definiert und der drittgrößte Bereich innerhalb der Jugendhilfe (nach Kita und HzE). Neben der selbstorganisierten Jugendverbandsarbeit wird darunter auch die offene Jugendarbeit verstanden. Mit Blick auf die veränderten Lebenslagen von Kindern und Jugendlichen, den demografischen Wandel, knappe Kassen und Personalabbau standen folgende Fragen im Mitelpunkt der Fachtagung: Welche Funktion hat diese offene Jugendarbeit mit ihren Treffs, Jugendhäusern oder auch mobilen Angeboten aktuell für das Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen und wie definiert sie selbst ihr Zukunftspotenzial und ihre Aufgaben? Welches Profil braucht eine Fachkraft in der Jugendarbeit heute und welche Bezahlung passt dazu? Inwiefern finden eine Entpädagogisierung von Jugendarbeit und eine stärkere Selbstorganisation Jugendlicher statt? Alle diese Aspekte und Fragen wurden im Verlauf der Tagung intensiv erörtert. Am wichtigsten auf dieser Tagung war aber rückblickend betrachtet die Auseinandersetzung mit der Frage, wie das Thema Jugendarbeit und die dort engagierten Fachkräfte mehr Gehör für ihre Belange in der Kommunalpolitik finden können und wie die hierfür fehlende Lobby geschaffen werden kann, um gute Ideen weiterzutragen und zu kommunizieren, darin waren sich alle einig.
Grenzgänger, Systemsprenger, Verweigerer: Wege, schwierig(st)e Kinder und Jugendliche ins Leben zu begleiten : Dokumentation der Fachtagung in Kooperation mit der Bundesarbeitsgemeinschaft Individualpädagogik AIM e.V. (Köln), dem Bundesverband Individual- und Erlebnispädagogik e.V., Dortmund sowie d...
In: Aktuelle Beiträge zur Kinder- und Jugendhilfe 94
In: Dokumentation
In Wissenschaft und Praxis der Kinder- und Jugendhilfe wird seit langem diskutiert, dass Armutssituationen, soziale Benachteiligung und psychosoziale Belastungsfaktoren von Familien und besonders von Alleinerziehenden zunehmen. Immer häufiger werden Verhaltensauffälligkeiten und psychische Probleme bei Kindern und Jugendlichen festgestellt. Das betrifft auch immer jüngere Kinder und bedeutet eine wachsende Inanspruchnahme von öffentlichen Hilfen. Es gibt viele Jugendämter, die nicht (mehr) wissen, wo sie schwierigste Kinder und Jugendliche "platzieren" sollen. Schon lange wird eine Fachdiskussion darüber geführt, welche Formen der Hilfen für diese Kinder und Jugendlichen angemessen sind und tatsächlich auch wirksam helfen. Als problematisch hat sich in der Vergangenheit erwiesen, dass schwierig(st)e Jugendliche oft zwischen Kinder- und Jugendpsychiatrie und offenen bzw. geschlossenen Angeboten der stationären Jugendhilfe "pendeln" und sich die Übergänge der Hilfen schwierig gestalten. Dies wirft zugleich die Frage danach auf, welche der bisherigen Hilfeformen in der Spannbreite von Unterbringung in einer geschlossenen Einrichtung bis hin zu individualpädagogischen Maßnahmen für schwierigste Kinder und Jugendliche geeignet sind oder ob mit Blick auf die Zunahme von Verhaltensauffälligkeiten und psychischen Problemen auch über neue Hilfeformen nachgedacht werden muss. Die bestehende Praxis zu analysieren und auf dieser Basis eine zukunftsorientierte Diskussion zu führen, war Anliegen der Tagung, deren Inhalte in dieser Veröffentlichung wiederzufinden sind.
Haftungsrisiko Kinderschutz - Blockade oder Motor?: Dokumentation der Fachtagung am 10. und 11. Oktober 2013 in Berlin
In: Aktuelle Beiträge zur Kinder- und Jugendhilfe 91
Im Mittelpunkt dieser Tagung stand die fachliche (Weiter)Entwicklung der Kinderschutzarbeit. Die allgegenwärtigen Fragen, wie groß ist das Risiko im Kinderschutz wirklich, wer haftet wofür und das damit verbundene Thema "Angst" (etwas zu übersehen, etwas zu unterlassen), wurden zu Beginn der Tagung erörtert. Herzstück dieser Fachtagung waren fünf Foren, in denen die Kinderschutzarbeit an den Fällen "Lea-Sophie" in Schwerin, "Laura-Jane" in Osnabrück, "Lara-Mia" in Hamburg, "Kevin" in Bremen und "Zoe" in Berlin-Pankow vorgestellt wurde. Es ging dabei nicht darum, die jeweiligen Kinderschutzfälle zu analysieren oder gar die Schuldfrage zu diskutieren. Es ging um eine Verständigung darüber, wie die betroffenen Kolleg/innen das tragische Ereignis eines zu Tode gekommenen kleinen Kindes in ihrem Verantwortungsbereich erlebt und verarbeitet haben, womit sie konfrontiert wurden, wie sie damit umgegangen sind, was sich im Amt verändert hat, was sie Kolleg/innen in ähnlicher Situation empfehlen würden.
Wenn ich Ihnen sage, dass nur Sie das können ...: Empowerment in der Kinder- und Jugendhilfe : Dokumentation der Fachtagung am 28. und 29. November 2013 in Berlin
In: Aktuelle Beiträge zur Kinder- und Jugendhilfe 93
In: Dokumentation
In der Sozialarbeit gewinnt "Empowerment" als Handlungskonzept zunehmend an Bedeutung. Der Begriff "Empowerment" ist dabei eher als "Schlagwort" zu verstehen, das mit konkreten praktischen Inhalten gefüllt werden muss. In den Handlungsfeldern der Jugendhilfe bedeutet dies, professionelle Hilfen nicht losgelöst von den Beweggründen, Ressourcen und Rechten von Klient/innen zu planen und umzusetzen. Dabei spielt die Kooperation mit Eltern eine viel größere Rolle als bisher. Für Fachkräfte in der Jugendhilfe ist damit eine Rollenänderung verbunden, die für beide Seiten klar definiert sein muss. Was bedeutet es für die Fachkraft, sich eher aktivierend und moderierend in Hilfeplanungsprozesse einzubringen und als Fachexperte zurückzunehmen? Für Familien geht es darum, sich als Expert/innen ihres eigenen Lebens zu verstehen, Lösungen vorzuschlagen und mit zu erarbeiten.
"Nur wer sich ändert, bleibt sich treu": Qualitätsentwicklung als Daueraufgabe in der Kinder- und Jugendhilfe : Dokumentation der Fachtagung am 15. und 16. Mai 2014 in Berlin
In: Aktuelle Beiträge zur Kinder- und Jugendhilfe 95
In: Dokumentation
Die Kinder- und Jugendhilfe unterliegt einem ständigen Veränderungsprozess. Anliegen dieser Tagung war es deshalb, die (auch gesetzlich festgeschriebene) Qualitätsdebatte aufzunehmen und zu diskutieren, wie das Jugendamt als strategischer Ort der Gestaltung des Aufwachsens von Kindern und Jugendlichen aufgestellt sein sollte, um aktuellen und künftigen Anforderungen gerecht zu werden. Im Mittelpunkt der Tagung stand ein Erfahrungsaustausch über Qualitätsentwicklung und -sicherung in der Kinder- und Jugendhilfe zwischen Fachkräften der öffentlichen und freien Kinder- und Jugendhilfe. Folgende Fragen wurden diskutiert: Welche rechtlichen und fachlichen Veränderungen hat es in den letzten beiden Jahrzehnten gegeben? Wo hat sich der Leistungsbereich der Kinder- und Jugendhilfe ausgeweitet (z.B. Frühe Hilfen, Kindertagesbetreuung, Willkommensbesuche)? Welche neuen Konzepte hat die Jugendhilfe entwickelt (z.B. Sozialraumbudgets, Casemanagement, Clearingstellen im ASD)? Was davon hat sich in der Praxis bewährt oder als schwierig erwiesen? Wo wird aktueller Veränderungsbedarf gesehen? Was brauchen Kinder und Jugendliche und ihre Familien heute? Welche Zukunftsfragen stehen im Raum? Welche Anforderungen an eine zukunftsfähige Kinder- und Jugendhilfe definiert der 14. Kinder- und Jugendbericht? Welche Fragen und wichtigen Themenfelder sollten im Mittelpunkt der fachlichen Diskussion stehen?
Mehr Inklusion wagen?!: Dokumentation der Fachtagung am 22. und 23. November 2012 in Berlin
In: Aktuelle Beiträge zur Kinder- und Jugendhilfe 88
In: Dokumentation
Mit der Ratifizierung der UN-Behinderten-Rechtskonvention im Jahr 2009 wurde die Debatte über Inklusion neu entfacht. Dies erfordert auf der allgemeinen politischen Ebene ein längerfristiges Denken in die Zukunft und speziell von Seiten der kommunalen Akteure, die Bereitschaft zu sozialen Innovationen. Das Thema "Inklusion" steht seit einiger Zeit weit oben auf der gesellschaftspolitischen Agenda und setzt auch die Kinder- und Jugendhilfe in Bezug auf ihre fachliche Weiterentwicklung unter Veränderungsdruck. Inklusion als einem festen Handlungsprinzip folgend, müsste das Regelsystem hier qualitativ so auf- bzw. umgebaut werden, dass die (Förder)Bedarfe aller Kinder und Jugendlichen gedeckt werden können. Zu diskutieren, welche Themen sich im Rahmen von Inklusion in der Kinder- und Jugendhilfe und in der Schule stellen und was deren Umsetzung möglicherweise noch behindert, war Anliegen dieser Fachtagung, deren Fachreferate sowie Forumsbeiträge in dieser Publikation veröffentlicht werden.
Beschwerdemanagement und Ombudschaft - eine Qualitätsstrategie für die Jugendämter?: Dokumentation der Fachtagung am 25. und 26. April 2013 in Berlin
In: Aktuelle Beiträge zur Kinder- und Jugendhilfe 90
In: Dokumentation
Eine Beteiligung von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien an sozialpädagogischen Entscheidungen, die ihr Leben betreffen, und die Sicherung ihrer Rechte hierbei, ist nicht immer ein konfliktfreier Prozess. Dann braucht es geeignete Verfahren im Jugendamt bzw. eine unabhängige Instanz, mit deren Unterstützung die Entscheidungskriterien der Jugendämter für eine bestimmte Hilfe gemeinsam hinterfragt werden können. Die Einrichtung eines internen Beschwerdemanagements in Jugendämtern sowie kommunaler Ombudschaftsstellen bietet sich hier an, im Sinne der Organisationskultur in der Kinder- und Jugendhilfe, auch wenn diese dabei eher noch am Anfang steht. Die §§ 79 und 79 a SGB VIII bieten hierfür die gesetzliche Grundlage. Ziel ist es, mit der Implementierung von Beschwerdemanagement in den Jugendämtern sowie von Ombudschaftsstellen die Qualitätssicherung in der Kinder- und Jugendhilfe zu verbessern, d.h. nicht nur im Jugendamt selbst, sondern explizit auch bei den freien Trägern. Fragen, die auf dieser Fachtagung im Mittelpunkt standen, sind u.a. folgende: Wie sollte eine Beschwerdekultur in der Kinder- und Jugendhilfe entwickelt werden und brauchen "wir" dazu noch eine neue Organisation in der Kinder- und Jugendhilfe? Was bedeutet der § 79 SGB VIII für die Praxis? Wie kann diese Norm umgesetzt werden? Welche Initiativen haben sich bisher in den Kommunen und Ländern entwickelt? Wie wird mit Beschwerdemanagement intern in den Jugendämtern umgegangen (auch Schnittstelle Dienstaufsichtsbeschwerde - Kinderschutz)? Was kann das Jugendamt aus Beschwerden lernen und was muss ggf. in der Organisation(skultur) verändert werden? Was bedeutet hier Beteiligung vom Kind aus gedacht? Was für Standards und Regeln gibt es im Umgang mit Kindern und Jugendlichen?
Risiken - Fehler - Krisen: Risikomanagement im Jugendamt als Führungsaufgabe ; Dokumentation der Fachtagung am 18. und 19. April 2012 in Berlin
In: Aktuelle Beiträge zur Kinder- und Jugendhilfe 85
In: Dokumentation
Risikomanagement gewinnt im Bereich sozialer Organisationen seit Jahren an Bedeutung. Dies resultiert aus der öffentlich und medial geführten Kinderschutzdebatte zur Qualität der Jugendämter und gesetzlichen Regelungen wie dem Bundeskinderschutzgesetz. Risikohandeln ist aber seit jeher systemimmanenter Bestandteil der Arbeit in den Jugendämtern. In einem so komplexen, von Unwägbarkeiten und Ungewissheit geprägten Feld wie der Jugendhilfe sind Risiken niemals vollständig auszuschalten. Anliegen der Tagung war es daher, einen fachlichen Diskurs anzuregen, wie alltagstaugliche Fehleranalysen zur Verfahrensoptimierung und Prozesssteuerung in Jugendämtern aussehen und welches Verständnis von Risikomanagement Leitungskräfte in Jugendämtern haben sollten.
"Lotsen im Übergang": Rahmenbedingungen und Standards bei der Gestaltung von Übergängen für Pflegekinder ; Dokumentation der Fachtagung am 14. und 15. Juni 2012 in Berlin
In: Aktuelle Beiträge zur Kinder- und Jugendhilfe 86
In: Dokumentation
In den letzten Jahren und aktuell verstärkt durch den Tod des Pflegekindes Chantal in Hamburg, werden von fachlicher, wissenschaftlicher, politischer und öffentlicher Seite die Voraussetzungen, Rahmenbedingungen und Standards der Pflegekinderhilfe diskutiert. Anliegen dieser Tagung war es, die Gestaltung der verschiedenen Übergänge bei Pflegekindern zu diskutieren und dabei insbesondere auch die Rolle der "Lotsen im Übergang", der damit befassten Fachkräfte aus der öffentlichen und freien Kinder- und Jugendhilfe in den Blick zu nehmen. Eine Inobhutnahme und Unterbringung eines Kindes bei Pflegeeltern ist oft ein emotional hoch besetzter Prozess für alle Beteiligten. Je besser aber die erste Übergangszeit gelingt, desto besser gestaltet sich in der Regel auch der sich anschließende Prozess. Maßgabe bei allem sollte immer sein, die Belastungen für die Kinder so gering wie möglich zu halten, sie soweit es geht über die neue Situation aufzuklären und Vertrauenspersonen einzubeziehen. In der Realität gestaltet sich dies oft schwierig. Welche Rahmenbedingungen und fachliche Standards braucht die Praxis hierfür? Darüber, wie man für diese Kinder stabile Brücken bauen kann, fand im Rahmen der Tagung ein intensiver fachlicher Austausch statt, der in dieser Dokumentation wiedergegeben wird.
"Was hat das mit uns zu tun?" Umsetzung der Schlussfolgerungen aus den Runden Tischen Heimerziehung und "Sexueller Kindesmissbrauch" in der Jugendhilfepraxis: Dokumentation der Fachtagung am 15. und 16. März 2012 in Berlin
In: Aktuelle Beiträge zur Kinder- und Jugendhilfe 84
Der Schutz von Kindern ist eine der wichtigsten Aufgaben unserer Gesellschaft. Zu den Kinderrechten gehört das Recht auf körperliche und psychische Unversehrtheit. Es beinhaltet auch den Schutz vor (sexuellen) Missbrauch und Gewalt. Die Art und Weise des Umgangs mit Kindern in der Heimerziehung in den 50er- und 60er-Jahren sowie aktuelle Missbrauchsfälle an Kindern und Jugendlichen in Einrichtungen haben die Öffentlichkeit nachhaltig erschüttert. Diese "Verstörung als Chance" zu begreifen und den fachlichen Diskurs darüber, was die Jugendhilfepraxis aus der Vergangenheit lernen kann, zu unterstützen, war Anliegen der Tagung. Folgende zentrale Fragestellungen wurden u.a. diskutiert: Welche zentralen Ergebnisse und Schlussfolgerungen für die Kinder- und Jugendhilfe resultieren aus der Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs und der Heimerziehung in den 50/60er-Jahren? Welche Anforderungen und Aufgaben leiten sich aus diesem Aufarbeitungsprozess für die weitere Professionalisierung der Jugendhilfepraxis ab? Wie können diese in der Praxis umgesetzt werden? Welche Voraussetzungen braucht es dafür? Welche Rolle muss der öffentliche Jugendhilfeträger beim Schutz von Kindern vor Missbrauch und Gewalt einnehmen? Übersetzungsarbeit für die Praxis leisteten viele engagierte Referentinnen und Referenten, die zum Teil selbst an den Runden Tischen Heimerziehung und "Sexueller Kindesmissbrauch" mitgewirkt haben. Präventionsarbeit ist eine wichtige Anforderung an eine "gute" und "sichere" Jugendhilfepraxis. In diesem Sinne wurde gemeinsam nach geeigneten Lösungswegen gesucht und Erfahrungen ausgetauscht, wie Kinder und Jugendliche vor (Macht)-Missbrauch geschützt werden können.
Frühe Hilfen auch für Jugendliche? Gilt der Schutzauftrag § 8a SGB VIII bis zur Volljährigkeit?: Dokumentation der Fachtagung am 07. und 08. Oktober 2010 in Berlin
In: Aktuelle Beiträge zur Kinder- und Jugendhilfe 78
Frühe Hilfen und Kinderschutz wurden in den letzten Jahren sehr stark vorrangig mit kleinen Kindern, die es zu schützen gilt, assoziiert. Aber haben nicht auch Jugendliche ihren ganz eigenen (Kinder-)Schutzbedarf, mit dem sich die Jugendhilfe intensiver beschäftigen sollte? Anliegen der Tagung war es, sich mit den folgenden Fragen auseinanderzusetzen: * Wo steht der Kinderschutz in Deutschland heute? * Hat der § 8a SGB VIII auch was mit Jugendlichen zu tun? * Was sind Gefährdungslagen Jugendlicher allgemein? * Was sind konkrete "gewichtige Anhaltspunkte" (§ 8a SGB VIII)? * Wie verstehe ich als (insoweit erfahrene) Fachkraft mein Arbeitsfeld? * Haben wir Konzepte und Hilfeangebote für Jugendliche im Kinderschutz? * Wie kann das Jugendamt in diesem Bereich aktiver werden? Inhalt der Diskussionen war vor allem auch die Suche nach Anhaltspunkten zum Tätigwerden im Kinder- und Jugendschutz nach § 8a SGB VIII für Jugendliche und die Verständigung darüber, dass Kinderschutzthemen auch solche sind, die sich mit derNutzung neuer Medien, Mobbing, Erpressung, Sucht, Umgang mit Sexualität, Schulschwänzen, Gewalt oder Delinquenz allgemein befassen. Die Tagung sollte anregen zum Nachdenken und Tätigwerden auch über diese Aspekte von Kinderschutz.