Wendezeiten: historische Zäsuren in Drama und Film
In: Mainzer Forschungen zu Drama und Theater 44
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In: Mainzer Forschungen zu Drama und Theater 44
Es ist nunmehr fast zehn Jahre her, daß mit der Uraufführung von Rolf Hochhuths Stellvertreter das schon recht antiquiert wirkende Genre des historischen Dramas neu belebt wurde und auf der Stelle Wirkungen hervorrief, wie sie für die Theatergeschichte der Nachkriegszeit beispiellos sind. Auf dem Kothurn des jambischen Verses präsentiert und Szene für Szene als Literatur ausgewiesen, beschäftigte dieses "christliche Trauerspiel" weniger die literarische Welt als Historiker und Publizisten, Politiker und Bürger, Kleriker und Laien. Von Podiumsdiskussionen über Demonstrationen bis hin zu parlamentarischen Anfragen reichte die Skala der Reaktionen, fixiert allein auf die von dem Stück aufgeworfene Frage, ob Papst Pius XII. mehr, als er getan hat, hätte tun müssen und tun können, um die Juden Europas vor der Vernichtung durch Hitler zu bewahren. Als Literaturwissenschaftler könnte man versucht sein, das lediglich als ein Stück Wirkungsgeschichte des politischen Theaters abzuhandeln, dem man gewiß Respekt, aber ein weitergehendes Interesse dann doch nicht schuldig sei, wäre in diesem Zusammenhang nicht ein altes und seither häufig diskutiertes ästhetisches Problem aufs neue relevant geworden: das Problem der Autonomie der Kunst, bzw. die Frage nach der Freiheit des Autors gegenüber dem historischen Stoff.
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In: Juristische Zeitgeschichte
In: Abteilung 6, Recht in der Kunst - Kunst im Recht Band 49
"Das historische Vorbild für Büchners letztes Drama Woyzeck ist der im Jahr 1824 hingerichtete Johann Christian Woyzeck, dessen Fall eine Debatte über die Frage der Unzurechnungsfähigkeit auslöste. Der vorliegende Band zeichnet das historische Strafverfahren sowie die wissenschaftliche Diskussion, die der Verurteilung und Hinrichtung folgte, nach und beleuchtet die literarische Verarbeitung des Falls durch Büchner sowie aktuelle Bezüge"--
In: Bausteine zur Slavischen Philologie und Kulturgeschichte. Reihe A: Slavistische Forschungen v.83
Vorbemerkung -- Inhalt -- Einleitung: Themenstellung - Relevanz - Ergebnisse -- Differenzierung zu Theaterwissenschaft und Theatergeschichte -- Zeitbezüge im historischen Drama -- Analysefokus und Korpus -- Skizzierung der Ergebnisse -- Aufbau und Gliederung -- A. Allgemeiner Teil: Zur Spezifik der Gattung "historisches Drama" -- I. Historische Dramen: Aktualität und (Re-)Konstruktion -- I.1. Historisches Drama und kulturelles Gedächtnis -- I.2. Eine systemtheoretische Beschreibung von kulturellem Gedächtnis -- I.3. Zur Repräsentation von Geschichte im dramatischen Text -- I.4. Repräsentation und dramatische Handlung (mythos) -- I.5. Historisches Drama und Geschichtsschreibung als Repräsentationen -- I.6. Dramatische Re-/De-präsentation -- I.7. Die Allegorie zwischen Repräsentation und Depräsentation -- I.8. Die Repräsentationsleistung des Dramas in der Ästhetik Hegels -- I.9. Die Nation in Hegels Ästhetik und das historische Drama -- II. Kommunikationstheoretische Implikationen der Gattung Drama -- II.1. Zur Fokussierung der Analyse -- II.2. Text und Lebenswelt -- II.3. Die ideologische Bewertung eines Dramas -- II.4. Dialogizität und Drama -- II.5. Eine Frage der Perspektive? -- II.6. Die Position des Dritten als methodische Konsequenz aus Bachtins Polyphoniekonzept -- II.7. Theoretische Bestimmung des Analysestandpunktes -- II.8. Die Positionen des Dritten -- II.9. Was beobachtet das (Lese-)Publikum? -- III. Erläuterungen und Überleitung zum analytischen Teil -- III.1. Zur Gattungsdefinition und Korpuswahl -- III.2. Erläuterungen zur Schreibweise von Eigennamen und zu Pluralformen mit generischer Bedeutung -- III.3. Erläuterungen zur ideologischen Analyse -- III.4. Legende zu den Figurenkonstellationen
Wie hat sich das historische Drama von der nationalen Wiedergeburt der Tschechen bis zur republikanischen Tschechoslowakei in der Zwischenkriegszeit gewandelt? Die Leitidee dieser Untersuchung ist, dass eine allegorische Struktur in historischen Dramen über bloße Geschichtsdarstellung hinausweist und Bezüge auf die Entstehungszeit der Werke erkennen lässt. Nach allgemeinen dramentheoretischen sowie kulturhistorischen Aspekten der Gattung historisches Drama wird im zweiten Hauptteil anhand eines Analysekorpus von knapp 50 Dramen nachgezeichnet, welche Spuren politischer Veränderungen in den Dramentexten zu finden sind und wie die Gattung diversen nationalen und politischen Anliegen zu entsprechen vermochte. ; PUB 252-V23
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In: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Germanistische Abteilung, Volume 136, Issue 1, p. 606-608
ISSN: 2304-4861
The monograph explores, by means of a diachronic overview, the ways in which historical dramas in Czech literature changed between the outset of the Czech national rebirth and the Republic of Czechoslovakia between the wars. The investigation is based on the fundamental notion that allegorical structures in historical dramas refer to the time at which a given work is created. A general overview on theoretical and historical aspect of Historical Drama leads into the study. - Die Monographie untersucht in einem diachronen Über¬blick, wie sich das historische Drama in der tschechischen Literatur vom Beginn der natio¬nalen Wiedergeburt bis zur ersten tschechoslowakischen Republik der Zwischenkriegszeit ge-wandelt hat. Leitidee der Unter¬suchung ist, dass in historischen Dramen eine allegorische Struktur über bloße Geschichtsdarstellung hinausweist, womit Bezüge auf die Ent-steh¬ungszeit er¬kennbar werden. In einem allgemeinen Teil werden dramentheoretische und literaturhistorische Aspekte der Gattung behandelt.Kurzzusammenfassungen (jeweils ca. 5 Seiten) ins Englische und Tschechische
In: Archiv für Sozialgeschichte, Volume 5, p. 227-244
ISSN: 0066-6505
Klein interpretiert die historischen Dramen "Cleopatra", "Sophoniske", "Agrippina" und "Epicharis" von Daniel Caspar Lohenstein, indem er die Figuren charakterisiert, den Aufbau und die Sprache der Dramen unter historischem und politischem Aspekt analysiert. Klein geht von der These aus, daß Lohenstein über die Qualität des barocken Dramas hinausgeht und in den historischen Stoffen den absolutistischen Staat seiner Gegenwart kritisiert. Klein sieht seine These u. a. dadurch gestützt, daß Lohenstein von Geburt eigentlich Bürgerlicher war und daher von Haus aus ein gegen die führende Schicht gerichtetes kritisches Potential besaß. Auch das biographische Detail, daß Lohenstein auf seinen Reisen "republikanische Gebiete" wie die Schweiz, die Vereinigten Niederlande und Hamburg kennengelernt hatte, soll die These stützen. Klein kommt zu dem Ergebnis, daß Lohenstein bereits in den ideengeschichtlichen Raum der Aufklärung weist. (RR)
In: Asien, Afrika, Lateinamerika: wissenschaftliche Zeitschrift = Asia, Africa, Latin America, Volume 17, Issue 2, p. 248-258
ISSN: 0323-3790
Ein Überblick über die Entwicklung des historischen Dramas verbunden mit einer Analyse der verschiedenen Funktionen der Verwendung historischer Stoffe vor aktuellem politischen Hintergrund. Danach wurde bis zur Mitte des 20. Jh.s in der Geschichte öfter das beispielgebende Gegen- oder Vorbild gesucht, während in den 70er Jahren und vor allem seit dem Junikrieg 1967 ihre kritische Befragung im Vordergrund steht. Für die achtziger Jahre wird eine deutliche aufklärerische Behandlung geschichtlicher Stoffe festgestellt, was auf die Probleme der Bewältigung einer immer komplizierteren Wirklichkeit zurückgeführt wird. (DÜI-Asd)
World Affairs Online
In: Macht und Herrschaft in der reflexiven Moderne, p. 67-98
Der Beitrag geht den Konturen einer bestimmten Form der Macht nach, der Positionierungsmacht. In einem ersten Argumentationsschritt geht es darum, Unterschiede und Gemeinsamkeiten des analytisch-diagnostischen Vorgehens zwischen Foucaults historischer Soziologie und der Theorie der reflexiven Modernisierung herauszuarbeiten. Anschließend wird diskutiert, in wie weit die Foucaultsche "Analytik der Macht" sich auf Machtformen der ersten oder einfachen Moderne beziehen lässt, oder ob sie sich dazu eignet, die von der Theorie reflexiver Modernisierung behaupteten gegenwärtigen Transformationsprozesse in den Blick zu nehmen. Schließlich wird bezogen auf die Individualisierungsthese der Theorie der reflexiven Modernisierung und das Gouvernementalitätskonzept Foucaults diskutiert, welche mögliche Konfiguration die Machtformationen der reflexiven Moderne annimmt. (ICE2)
Rudolf G. Wagner ; Inhaltsverzeichnis ; Volltext // Exemplar mit der Signatur: München, Bayerische Staatsbibliothek -- 90.35087
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Der große gegenseitige Einfluss welchen Theater und Politik aufeinander ausüben ist vor allem im Irland des 19. und 20. Jahrhunderts sehr ausgeprägt und anhand von Ereignissen, wie etwa den "Playboyriots" oder der recht ähnlichen Reaktion des Theaterpublikums auf Stücke wie "The Plough and the Stars" leicht ersichtlich. Die in dieser Arbeit untersuchten Dramen reflektieren oder kommentieren wichtige historische Ereignisse der irischen Zeitgeschichte und nehmen dabei teils gegensätzliche Betrachtungsweisen ein. Dramatiker wie Sean O'Casey, Frank McGuinness, Dennis Johnston oder Brian Friel bedienen sich des Mediums des Dramas um über die Geschehnisse in ihrem Vaterland zu reflektieren und ihre persönlichen politischen Botschaften weiterzugeben. Ziel dieser Diplomarbeit ist es aufzuzeigen und zu untersuchen wie die oben genannten Dramatiker das politische und historische Geschehen, insbesondere den Ersten Weltkrieg, den Osteraufstand von 1916 und die Geschehnisse des Blutsonntags 1972 reflektieren, in ihre Dramen inkorporieren und somit das Geschehen kommentierten.Zum Zweck dieser Analyse werden zunächst die historischen Ereignisse in eigenen Kapiteln kurz und knapp dargelegt. Diese historischen Darstellungen sind dann gefolgt von einer Analyse von je zwei irischen Dramen, welche das jeweilige historische Ereignis thematisieren:Sean O'Casey - The Silver Tassie & Frank McGuinness - Observe the Sons of Ulster Marching towards the Somme, Sean O'Casey - The Plough and the Stars & Dennis Johnston - The Scythe and the Sunset, Frank McGuinness - Carthaginians & Brian Friel - The Freedom of the City.Die aus diesen Detailanalysen gewonnenen Erkenntnisse werden anschließend zusammengefasst und ein Vergleich der verschiedenen dargestellten Sichtweisen vorgenommen. ; Literature, theater and politics have always influenced each other in a variety of contexts, however, this influence is particularly apparent when it comes to what is often referred to as the "Irish Literary Revival" as promoted by such important authors as W.B. Yeats or Lady Gregory. Not only has the Irish National Theater had an important role to play in the Irish Freedom Movement and the creation of an Irish Free State, the Republic of Ireland, but it has also payed tribute to such problems as World War One or the Northern Ireland Troubles. Playwrights such as Sean O'Casey, Frank McGuinness, Dennis Johnston or Brian Friel are using the means of the unique medium of drama to convey their political messages and to reflect on 20th century Irish history. This thesis will examine, explore and illustrate how the above mentioned playwrights reflect on and deal with important aspects of Irish history, such as World War I, the Easter Rising or Bloody Sunday in Northern Ireland.The purpose of this thesis is to highlight the different points of view dramatists take on important historical developments and events and to illustrate how these different attitudes and positions are represented in a number of their plays. For this purpose each of the three above listed historical cornerstones of Irish contemporary history will at first be reflected on as such. The plays treating with these events will then be compared and put in context with both, the actual historical facts as well as the other plays dealing with the very same topic. For this purpose the following plays will be evaluated and compared: Sean O'Casey's The Silver Tassie & Frank McGuinness's Observe the Sons of Ulster Marching towards the Somme, Sean O'Casey's The Plough and the Stars & Dennis Johnston's The Scythe and the Sunset, Frank McGuinness's Carthaginians & Brian Friel's The Freedom of the City. ; vorgelegt von Lukas Rathner ; Zsfassung in dt. und engl. Sprache ; Graz, Univ., Dipl.-Arb., 2014 ; (VLID)240100
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In: Merkur: deutsche Zeitschrift für europäisches Denken, Volume 54, Issue 1, p. 1-10
ISSN: 2510-4179
Der "späte Honeckerstaat" versuchte, die Wirksamkeit von Fabrikkollektiv und Parteigruppe in einem bestimmten Begriff von "Geborgenheit" und Solidarität zu vermitteln, der der "Entborgenheit" des "vereinzelt Einzelnen" in der spätbürgerlichen kapitalistischen Gesellschaft entgegen gesetzt wurde. Der vorliegende Beitrag zeigt, dass eine gesellschaftliche Ordnung, die es unternommen hatte, die ganze Gesellschaft auf der Basis des Arbeitsgefühls der alten Industriearbeiterschaft zu integrieren, an der Entwicklung neuer Produktionsformen scheitern muß. Daher die These des Autors: "Ökonomisch wie sozial ist der Staatssozialismus am Computer zerbrochen." Es war dann auch die "Arbeiterklasse", die dem Staat, dessen herrschende Klasse sie nicht nur pro forma bildete, in der deutschen demokratischen Revolution massenhaft die Gefolgschaft versagte. (ICA)