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Unzählige Deutungsversuche, unzählige Bücher. Und doch: Sechzig Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wissen wir noch immer nicht, was diese Katastrophe eigentlich bedeutete. Fünfundfünfzig Millionen Kriegstote weltweit sprengen alle Dimensionen unserer Vorstellungskraft. Daß nahezu die ganze Welt in den tödlichsten Konflikt der Menschheitsgeschichte geriet, ausgelöst durch einen Mann, Adolf Hitler, bleibt unbegreiflich. Und dennoch: Wir sind gehalten, immer weiter nach den Ursachen, dem oft absurden Sinn, den Folgen dieses Krieges zu fragen. Wir müssen wissen, was Hitler dazu befähigte, einen Weltkrieg auszulösen, wer ihm dabei half, wer ihm widerstand, wie und warum die >VolksgenossenRassenfeindeGeschichte, die nie vergeht<, anregen will.

Die Bevölkerungsentwicklung und die damit zusammenhängenden Konfliktdynamiken in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg werden beschrieben. Es wird davon ausgegangen, dass demographische Prozesse Ursachen von demographischen Konflikten sein können, die zu anderen Prozessen sozialen Wandels in Beziehung stehen. Am Beispiel der Entwicklung von Migrations- und Generationskonflikten in (West-) Deutschland werden Konfliktparteien und Konfliktgegenstände bei demographischen Konflikten beschrieben. Bisherige Konfliktlösungsstrategien als Teil von Konfliktdynamiken werden hinsichtlich ihrer Vorgehensweise typisiert. Es wird gezeigt, dass die zunehmende Alterung der Bevölkerung wie auch die Zuwanderung Konflikte auslösen können. Plakative Begriffe wie "Überalterung" oder "Überfremdung" suggerieren jedoch zu einfache Konfliktdefinitionen, welche die Veränderlichkeit von Konfliktdynamiken nicht genügend in den Blick nehmen. (GB)

Literaturverzeichnis