Beim qualitativen Forschungsdatenmanagement geht es um die Erhebung von sensiblen, persönlichen Daten. Qualitative Forschungsdaten sind z.B. Feldnotizen und Beobachtungsprotokolle, Interviews und Transkripte, Video- und Audioaufzeichnungen. Bei der Präsentation geht es darum, wie solche Daten im Bereich Kulturpolitik z.B. am FB 3 der SUH, gemanagt werden können. Dieser Workshop ist fächerübergreifend.
In: Sport und Gesellschaft: Zeitschrift für Sportsoziologie, Sportphilosophie, Sportökonomie, Sportgeschichte = Sport and society, Volume 12, Issue 1, p. 3-38
Zusammenfassung In dem Beitrag wird untersucht, wie Trainer im Spitzensport mit Konflikten umgehen und wie sie versuchen, diese strategisch, das heißt in Orientierung am übergeordneten Ziel des sportlichen Erfolgs, zu regulieren. Ausgehend von der systemtheoretischen Konflikttheorie Messmers, der Sach-, Beziehungs- und Machtkonflikte unterscheidet, werden auf der Basis empirischer Daten, die Video- und Audioaufzeichnungen unterschiedlicher Trainings- und Wettkampfkommunikationen sowie Interviews mit Trainern und Spielern umfassen, authentische Konfliktbeispiele aus den Sportarten Handball und Hockey analysiert. Die Ergebnisse dieser Analysen münden in Empfehlungen an Trainer zur effektiven Regulierung von Konflikten.
Der Verfasser charakterisiert in seinem Beitrag die visuelle Wende innerhalb der qualitativen Forschung als Teil des body turns, der bisher auditive und haptische Sinneswahrnehmungen vernachlässigt habe. Zur Bearbeitung des methodischen Desiderats wird die Audioethnographie vorgeschlagen und die Erforschung des blinden Wahrnehmungsstils durch ein blindes autoethnographisches Forschungssubjekt erprobt. (DIPF/Orig.).
Das Buch bietet eine leicht lesbare Darstellung der qualitativen Interpretationsverfahren Konversationsanalyse, Narrationsanalyse, Objektive Hermeneutik und Dokumentarische Methode. Die Auswertungsschritte jeder Methode werden nachvollziehbar erklärt und praktisch vorgeführt. Es besteht die Möglichkeit, die Auswertungen selbst fortzusetzen und ihre Ergebnisse mit kommentierten Beispiellösungen sowie Audioaufzeichnungen von Interpretationssitzungen auf der Begleit-CD-ROM zu vergleichen. Abschließend werden Möglichkeiten der systematischen Integration interpretativer Verfahren in die Analyse von Leitfadeninterviews - der gängigsten Form qualitativer Datenerhebung - diskutiert. Der Inhalt • Besonderheiten der Interpretativen Sozialforschung • Konversationsanalyse • Narrationsanalyse • Objektive Hermeneutik • Dokumentarische Methode • Vergleich der Methoden • Glossar • CD-ROM Die Zielgruppen Das Lehrbuch richtet sich an Studierende und Postgraduierte, die bereits über Grundkenntnisse in qualitativer Sozialforschung verfügen und einen systematischen, praxisorientierten Einstieg in interpretative Verfahren finden möchten. Die Autoren Dr. Frank Kleemann, Institut für Soziologie der Universität Duisburg-Essen. Dr. Uwe Krähnke, Institut für Kulturwissenschaften der Universität Leipzig. Dr. Ingo Matuschek, Institut für Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena
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Der Fokus qualitativer Sozialforschung und der eingesetzten computergestützten Forschungsinstrumente richtet sich immer noch weitgehend auf die Analyse verbaler Daten. Das Zusammenwachsen von Digitaltechnologien und traditionellen Technologien zur Video- und Audioaufzeichnung eröffnet neue Chancen für qualitative Forschungsprozesse durch die Möglichkeit zur Analyse multicodaler Videodaten. Zugleich entstehen aber auch neue Anforderungen an Forschende und Forschungsinstrumente. Der Beitrag beschäftigt sich im ersten Teil mit Chancen und Grenzen der Nutzung multicodaler Daten für die Analyse unter besonderer Berücksichtigung der Möglichkeiten, die sich durch den Einsatz von Digitaltechnologien bei der Erhebung und Analyse ergeben können. In einem zweiten Teil werden Hinweise für Auswahl und Einsatz von Digitaltechnologien zur Aufnahme multicodaler Daten gegeben. Der dritte Teil des Beitrags beschäftigt sich mit Möglichkeiten der Datenaufbereitung für die computerunterstützte Analyse multicodaler Daten. Reine Transkriptionsverfahren werden eher für deduktiv ausgerichtete Studien empfohlen. Die Integration von Videodaten als Datenquelle wird nur von wenigen für die Datenanalyse entwickelten Programmen unterstützt. Ein möglicher Weg um die Beschränkung auf diese Programme zu durchbrechen wird mit modular eingesetzten Analysewerkzeugen vorgeschlagen und an einem Beispiel verdeutlicht.
Während die Transkription einer Audioaufzeichnung (z.B. von Interviews) als Usus bezeichnet wird und auf ein Set an etablierten Verfahren zurückgreifen kann, wird über unterschiedliche Formen der Transkription von Video- und Filmdaten in den einzelnen Disziplinen der Qualitativen Sozialforschung anhaltend diskutiert. Die Notwendigkeit einer Erfassung der Bedeutungsträger in ihrer Linearität und Gleichzeitigkeit wird in den meisten Fällen durch die Kombination aus interpretativen und deskriptiven Verfahren mithilfe diagrammatischer Schreibweisen ("Partituren") gelöst. Quer zur disziplinären Forschungspraxis finden sich Gemeinsamkeiten bei der Videotranskription in multidisziplinärer Weise, weshalb der Sammelband die derzeit bestehenden Transkriptions-Praktiken des Videos oder des Films aus verschiedenen Fächern des deutschsprachigen und internationalen Raumes bündelt. Der Inhalt ·Teil I: Forschungstheoretische Überlegung zur Arbeit mit Video/Film in der Qualitativen Sozialforschung: Gütekriterien, Checklisten, Reflexion von Forschungsanlage und -design ·Teil II: Multidisziplinäre Annäherungen an die Videotranskriptions-Praxis in den Qualitativen Sozialwissenschaften Die Zielgruppen SozialwissenschaftlerInnen, die in Ihrer Forschung mit Video und/oder Film umgehen, z.B. • Soziolog/innen • Kommunikations- und Medienwissenschaftler/innen • Kunst-, Musik-, Film- und Tanzwissenschaftler/innen • Erziehungs- und Bildungswissenschaftler/innen • Verhaltensforscher/innen • Marktforscher/innen Die Herausgeberin Dr. phil. Christine Moritz ist Geschäftsführerin der Feldpartitur GmbH, Lehrende an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Dozentin in der beruflichen Weiterbildung
This article critically reflects on the methodological implications of indexing gender and sexuality by research participants when conducting ethnographic fieldwork in explicitly gendered contexts, particularly where notions of hegemonic masculinity are prevalent. Research suggests a number of potential challenges for female researchers, such as being patronised and subjected to sexist attitudes, among others. In order to gain a greater understanding of these methodological challenges, this study draws on over 60 hours of audio-recorded and observed interactions among male professional and elite football ('soccer' in US English) players and coaches before, during and after football matches and trainings. The main focus is the kinds of gendered and sexualised identities participants regularly assign to the female researcher in discursive interaction. This shows that, in ethnographic research projects, the construction of gender and sexual identities is potentially always relevant to data collection and research outcome. In diesem Artikel werden die methodischen Implikationen der Indizierung von Gender und Sexualität durch Forschungsteilnehmer in ethnografischer Feldforschung in explizit gegenderten Kontexten, wo Vorstellungen von hegemonialer Männlichkeit vorherrschen, kritisch reflektiert. Die Forschung deutet diesbezüglich auf eine Reihe potenzieller Herausforderungen für weibliche Forscherinnen hin, unter anderem, Bevormundung und sexistischer Umgang. Um diese methodischen Herausforderungen besser zu verstehen, stützt sich diese Studie auf über 60 Stunden Audioaufzeichnungen und Beobachtungen von Interaktionen zwischen männlichen Profi- und Elite-Fußballspielern und Trainern vor, während und nach Fußballspielen und Trainingseinheiten. Es geht in der Studie vor allem darum, welche Art von gegenderten und sexualisierten Identitäten die männlichen Teilnehmer der weiblichen Forscherin regelmäßig in diskursiven Interaktionen zuordnen. Dies zeigt, dass in ethnografischen Forschungsprojekten die Konstruktion gegenderter und sexualisierter Identitäten potenziell immer relevant für die Datenerhebung und das Forschungsergebnis ist.
Inklusiver Unterricht ist in den letzten Jahren stärker in den Fokus von Schulentwicklung gerückt und stellt Lehrpersonen vor die Anforderung, ihren Unterricht zu verändern. Dabei ist vor allem die Vereinbarkeit mit der Vermittlung von fachlichen Inhalten problematisch und wenig erforscht. In der vorliegenden Fallstudie steht der Unterricht einer Chemielehrerin an einer inklusiven Schule im Fokus der Analyse. Der dokumentarischen Methode folgend wird der handlungsleitende Orientierungsrahmen der Lehrerin rekonstruiert. Es zeigt sich, dass der Orientierungsrahmen zwar partizipationsorientiert ist, dies aber weder den Anforderungen inklusiven Unterrichts noch jenen des Fachunterrichts genügt. (DIPF/Orig.) ; Almost worldwide inclusive school systems have been politically enacted and the implementation is a major challenge. Most of the literature concerning inclusive pedagogy focuses on social participation and pedagogical approaches in general, leaving out the transfer of these demands to specific subjects. This paper presents an explorative case study focusing on the conflicts a teacher experienced when teaching chemistry at an inclusive school. Following the steps of the documentary method, the orientational frameworks guiding the teacher's actions during a chemistry lesson is unveiled. This framework is participation oriented and is in conflict to the demands of both, science and inclusion. (DIPF/Orig.)
Inside the science teacher training on Computer Aided Teaching (CAT) teacher training, research of this dissertation was focussed on an in-depth analysis of informal communication processes between participants as well as trainers, that occurred outside the formal session times. The international science teacher training had been designed in a blended-learning structure with two online phases and – in between – one face-to-face week, including lectures, seminars and workshops. The communication processes analysed were consentaneously recorded by the participants themselves in informal conversations between participants (and trainers). The informal conversations were transcribed and coded according to the topics informally addressed by means of a Qualitative Content Analysis (inductive form) [Mayring, 2010, p. 67 and 83ff.]. The topics were analysed in terms of occurrence according to time, location and situation. Algorithmicallyfiltering out communication partners based on a simplified communication model suited for algorithmic "big-data"-analyses a matrix of communication partners could be constructed and was used for network visualisation and analyses. Dataindicated that informal communication was influenced by situational aspects, that science teachers spend around a quarter of the recorded conversations reflecting on their personal professional situation in the informal spaces of the training. Theinformal conversation network indicated a connected network that showed signs of homophily with regards to mother tongue and age. Professional conversations ranked high in the mornings and decreased over the day. Social aspects seemed to increase over the day. TALIS (Teacher and Learning International Survey) data was used to get more comprehensive understanding of the science teacher population and their working conditions. It also provided insight on the effects on PD relevant educational policies (e.g. PD support). (DIPF/Orig.) ; Anhand einer internationalen Naturwissenschaftslehrerfortbildung zum Computergestützten Arbeiten im naturwissenschaftlichen Unterricht (CAT) konzentriert sich diese Arbeit auf eine tiefere Analyse der informellen Kommunikationsprozesse zwischen Teilnehmer/innen gleichwie auch Fortbildner/innen, außerhalb formaler Fortbildungssitzungen. Die internationale Naturwissenschaftslehrerfortbildung war als "Blended Learning"-Kurs mit zwei Onlinephasen und – dazwischen – einer Präsenzwoche mit Vorlesungen, Seminaren und Workshops konzipiert worden. Während dieser Woche wurden Kommunikationsprozesse einvernehmlich, während informeller Gespräche zwischen Teilnehmern/innen (und Fortbilder/innen) von den Teilnehmer/innen selbst aufgezeichnet. Die informellen Unterhaltungen wurden transkribiert und anhand der Themen mithilfe einer Qualitativen Inhaltsanalyse (induktive Variante) nach Mayring [2010, S. 67 und 83ff.] kodiert. Die Themen wurden nach Häufigkeit ihres Auftretens in Bezug auf Zeit, Ort und Situation analysiert. Algorithmisch wurden Kommunikationspartner auf Grundlage eines vereinfachten Kommunikationsmodells, welches sich für "big-data" anbot, ermittelt. Auf diese Weise konnte eine Matrix von Kommunikationspartnern erstellt und für Netzwerkvisualisierung und Analysen genutzt werden. Die Datenlage legt nahe, dass die Kommunikation von situativen Aspekten abhängt und dass Naturwissenschaftslehrkräfte rund ein Viertel der aufgezeichneten Gespräche in informellen Räumen dazu nutzten, ihre persönliche berufliche Situation zu reflektieren. Das informelle Gesprächsnetzwerk ist ein verbundenes Netzwerk, welches sich gegenüber Muttersprache und Alter sozial homophil verhielt. Professionelle Unterhaltungen ergaben sich insbesondere in den Morgenzeiten und nahmen über den Tag hinweg ab. Soziale Aspekte schienen im Tagesverlauf an Bedeutung zu gewinnen. TALIS-Daten (Teacher and Learning International Survey) wurden verwendet, um ein umfassenderes Verständnis von Naturwissenschaftslehrkräften und ihren Arbeitsbedingungen zu erhalten. Sie erlauben ebenfalls Einblicke in die Wirkungen von weiterbildungsrelevanten Aspekten der Bildungspolitik (z.B. Unterstützung von Weiterbildungsmaßnahmen). (DIPF/Orig.)