Videomalaise revisited: media exposure and political alienation in West Germany
In: European journal of communication, Volume 5, Issue 1, p. 73-85
ISSN: 0267-3231
"Der Begriff 'Videomalaise' ist zuerst in den siebziger Jahren in den USA benutzt worden, um ein Doppelphänomen zu beschreiben, welches seinen Ausdruck in einem Vertrauensverlust der Bürger in die politischen Institutionen einerseits und ihrem wachsenden Vertrauen in das Fernsehen als Vermittler politischer Informationen andererseits fand. Ist es möglich, daß spezielle politische Sendungen ein Unbehagen an der Politik hervorrufen? Indem westdeutsche Umfrageergebnisse zugrunde gelegt werden, wird in der vorliegenden Untersuchung die Haltbarkeit der 'Videomalaise'-These überprüft. Es konnte keien Beziehung zwischen einem Unbehagen an der Politik und den Inhalten der politischen Programme festgestellt werden, was den Schluß nahelegt, daß die 'Videomalaise'-These nicht gesichert ist. Es besteht stattdessen eine Beziehung zwischen politischer Entfremdung und geringer Anteilnahme an öffentlichem Geschehen einerseits und andererseits dem Ausmaß, in dem von den Unterhaltungsinhalten in Fernsehen und Presse Gebrauch gemacht wird." (Autorenreferat)