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Die Autorin geht in ihrem Beitrag der Frage nach, warum im Unterschied zu heute Anfang der 1960er Jahre die europäische Identität der Türkei offensichtlich unstrittig war und welche weiteren Gründe für die Aufnahme der Beitrittsperspektive in das Assoziationsabkommen sprachen. Sie zeichnet auf der Grundlage historischer Quellen die Entstehungsgeschichte und die Grundlinien des 1963 abgeschlossenen Abkommens detailliert nach und zeigt, was sich im Vergleich zu den Ausgangsbedingungen Anfang der 1960er Jahre sowohl in der Türkei als auch in der EU so grundlegend geändert hat, dass es in der Gegenwart zu einer deutlich anderen Wahrnehmung der Türkei gekommen ist. Als Gründe für die veränderte Wahrnehmung der Türkei führt die Autorin unter anderem an, dass die geostrategische Lage der Türkei nicht mehr allgemein als Vorteil angesehen wird, dass in den 1960er Jahren Zollunion und Beitritt eng miteinander verknüpft waren und dass heute die Religion und der Islam eher als Bedrohung aufgefasst werden. (ICI2)

Der Autor zeigt für die ethnische Minderheitenpolitik nach dem Ersten Weltkrieg, dass die großen deutsch-italienischen Unterschiede zwischen 1919 und 1939 eine Anomalie waren. Die Minderheiten lebten in beiden Staaten im Osten und waren überwiegend Slawen, die von den Deutschen und Italienern als kulturell rückständig und minderwertig angesehen wurden. Vor diesem Hintergrund fand in beiden Staaten eine politische Mobilisierung bis hin zu Grenzkämpfen statt, die später in Italien in eine harte Assimilationspolitik mündeten. Dabei galten die beiden Nachbarländer Polen und Südslawien aus deutscher und italienischer Sicht zunächst als habsburgische Nachfolgestaaten und "Produkte von Versailles". Insgesamt förderte die geostrategische Lage an der deutschen und italienischen Ostgrenze die Herausbildung von "Irredenta"-Bewegungen und wirkte entscheidend auf die Bündniskonstellation der europäischen Mächte nach Ende des Zweiten Weltkriegs ein, wie im vorliegenden Beitrag näher gezeigt wird. (ICI2)

Der Übersichtsbericht zur militärsoziologischen Forschung in Israel bezieht sich auf Analysen und Daten, die in den letzten 30 Jahren an Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen zum Verhältnis von Militär, Staat und Gesellschaft produziert worden sind. Die Entwicklung vollzog sich dabei in folgenden Schritten: ein kontinuierliches Wachstum von Publikationen bis Anfang der 80er Jahre zum oben genannten allgemeinen Verhältnis und seit den 80er Jahren eine wachsende Differenzierung der Fragestellungen auf spezifische Belange des Militärs in seiner "chronisch" angespannten geostrategischen Lage im Nahen Osten. Drei Schwerpunkt lassen sich hier ausmachen: (1) die landesinterne Debatte um die Identität professionalisierter Streitkräfte in einer demokratischen Gesellschaft; (2) der Legitimationsschwund in Bezug auf die Notwendigkeit einer permanent hochgerüsteten Armee und die Schwächung des Konsens zur nationalen Sicherheitspolitik und (3) die Veränderungen der Wahrnehmung des Militärs in der Öffentlichkeit und im Reflexionssystem des Militärs an den Hochschulen. (ICA).

Der Umgestaltungsprozess der politischen Geografie Europas, wie er seit den 1990er Jahren zu beobachten und bis heute noch nicht abgeschlossen ist und in dessen Zentrum die EU- und NATO-Erweiterung mit den einhergehenden wirtschafts- und sozialpolitischen Verflechtungen des "alten" und "neuen" Europas stehen, bestimmt auch den risikoanalytischen Bezugsrahmen für Österreich. Kaum ein anderes westeuropäisches Land ist von diesen Transformationsprozessen in seiner Sicherheitslage so stark betroffen wie Österreich. Es war eine dramatische Verbesserung seiner geopolitischen Lage die Folge, die eine direkte militärisch-konventionelle Bedrohung des Staatsgebiets auf absehbare Zeit ausschließt und Instabilitäten an der europäischen Peripherie sowie subkonventionelle Gefährdungen ins Zentrum der Risikoanalyse treten lässt. Spätestens seit dem EU-Beitritt ist eine österreichische Risiko- und Bedrohungsanalyse daher nur in unmittelbarer Einbettung in die EU möglich. Im vorliegenden Beitrag werden zunächst die konzeptionellen Grundlagen, wie z. B. die Sicherheits- und Verteidigungsdoktrin, die Gesamtstrategie und die Teilstrategien der sicherheitsrelevanten Ministerien sowie die Ergebnisse der Bundesheerreformkommission erläutert. Anschließend werden die geostrategische Lage Österreichs, die öffentliche Bedrohungswahrnehmung und zukünftige Perspektiven und Herausforderungen thematisiert. (ICI2)

"Die Türkei verfügt aufgrund ihrer Lage in dem Krisendreieck Balkan, Kaukasus und Naher bzw. Mittlerer Osten über einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Gestaltung der Sicherheitsordnung und die Dynamik dieses Konfliktdreiecks. Eine Sicherheitsordnung im Interesse Europas kann jedoch ohne die Einbindung der Türkei nicht realisiert werden. Die Darstellung einzelner Felder der türkischen Außen- und Sicherheitspolitik und die Analyse der strategischen Aktionsfelder machen deutlich, dass die Türkei aufgrund ihrer geostrategischen Lage ein Stabilität produzierendes und garantierendes Land ist. Die Türkei kann diese stabilisierende Rolle allerdings nur effektiv in türkisch-europäischem Sinne wahrnehmen, wenn sie fest und verlässlich in die europäische Sicherheitsarchitektur eingebaut ist. Im Alleingang wird die Türkei aufgrund fehlender wirtschaftlicher und militärischer Ressourcen dazu nicht in der Lage sein. Die bisher ambivalente Haltung der Europäischen Union war für die Suche der Türkei nach ihrer Rolle in Eurasien nicht gerade förderlich. Im Mittelpunkt der außen- und sicherheitspolitischen Interessen der Türkei stehen neben dem EU-Beitritt das Verhältnis zu Griechenland, die Lösung der Zypernfrage sowie die Schaffung eines Gürtels friedlicher Nachbarstaaten unter Wahrung der eigenen Interessen. Bei langfristig stabilen innen- und außenpolitischen Verhältnissen - so eine der Kernthesen des Beitrags - wird sich die Türkei zu einer, die politische Entwicklung bestimmenden Regionalmacht an der Schnittstelle von Europa und Asien entwickeln." (Autorenreferat)

Dieser Beitrag beschäftigt sich mit dem US-amerikanischen "Krieg gegen den Terrorismus" und der Zukunft der Bundeswehr. Der Verfasser schildert die nach seiner Meinung zu erwartenden Militärschläge der USA nach dem Abschluss der Afghanistan Kampagne und hält Somalia und den Irak für zwei mögliche Ziele neuer Militäreinsätze. Dabei wirft er der USA in der Terrorismusbekämpfung Interessenpolitik vor und weist in diesem Zusammenhang auf die geostrategische Lage und die Erdöl- und Erdgasreserven Somalias sowie die Erdölvorkommen im Irak hin. Nach einer Darstellung der öffentlichen Meinung in den USA und in Europa folgen eine kritische Auseinandersetzung zur Umformung der Bundeswehr zu einer Angriffsarmee und eine Untersuchung des Bundeswehretats. Hier stellt der Verfasser fest, dass es zwar auf den ersten Blick so scheint, als wären die Ausgaben für die Bundeswehr gesunken, der Etat in Wirklichkeit durch geschickte Umklassifizierung aber gestiegen ist. Der Beitrag kritisiert darüber hinaus den Waffenexport Deutschlands, der weiter erfolgt, obwohl die Bundesregierung eine restriktive Rüstungsexportpolitik versprochen hatte. Zum Abschluss werden die Positionen der Regierung und der Opposition zum Thema einer EU-Armee vorgestellt und bewertet. (ICB)

Hoy dia la Amazonia vuelve a ser tema de polemica y disputa. Para Brasil es una fuente natural de riquezas que lo puede conectar con la Cuenca del Pacifico y especialmente con el Japon. Se trata de construir una via que vaya desde la ciudad de Santos, al sur del Brasil, hasta Yokohama, en el Japon. En este esquema el Peru podria ser un pais de paso para los productos brasilenos. Se reproduce una entrevista con el investigador peruano Enrique Amayo Zevallos, profesor de historia economica y miembro del Instituto de Estudios Avanzados de la Universidad de Sao Paulo

Israel wurde am 6. Oktober 1973 von Syrien und Ägypten gemeinsam angegriffen. Der Autor geht der Frage nach, wie auf ministerieller Ebene in Israel mit dem sogenannten Yom Kippur Krieg umgegangen wurde und wie Israel den Krieg am 24. Oktober 1973 erfolgreich für sich beenden konnte. Dabei, so der Autor, sei vor allem ein Entschluss ausschlaggebend gewesen: der Entschluss, den Krieg erst auf syrischer Seite und dann auf ägyptischer zu beenden. Bei diesem Entschluss habe v.a. die geostrategische Bedeutung der Golanhöhen im Vordergrund gestanden. (DÜI-Mjr)