Private Haushalte können durch klimafreundlicheres Verhalten einen wirksamen Beitrag zum Klimaschutz leisten, wenn es gelingt Alltagsroutinen zu verändern. In einem Feldversuch wurden 78 Kölner Haushalte aus unterschiedlichen sozialen Schichten und mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen durch gezielte Interventionen zu einer Veränderung ihrer Alltagsroutinen in den Handlungsfeldern Ernährung, Mobilität und Wohnen/ Energie motiviert. Dabei wurden sie von geschulten KlimaberaterInnen betreut. In dem Beitrag stellen wir zentrale Ergebnisse des Feldversuchs vor und diskutieren Folgerungen für die Praxis der Verbraucherberatung.
Der vorliegende wissenschaftliche Bericht "Kommunale Klimaanpassung: Bestandsaufnahme, Einflussfaktoren und Hebelpunkte" stellt eine Synthese aus unterschiedlichen Literatursträngen dar. Dabei wurde sowohl die aktuelle Forschungsliteratur und die angewandte Praxisliteratur zu Themen der Bestandsaufnahme und Einflussfaktoren kommunaler Klimaanpassung als auch zu den Themen Transformation, transformativer Wandel und Change Management berücksichtigt und aufeinander bezogen. Dabei lag ein Schwerpunkt auf Hebelpunkten und Hebeln, die genutzt werden können, um die kommunale Klimaresilienz zu stärken. Festzuhalten ist, dass die Forschung in Bezug auf die Stärkung der Klimaresilienz insbesondere kleiner und mittlerer Kommunen durch geeignete Hebel im Sinne der Transformationsforschung noch ganz am Anfang steht.
Übergeordnetes Ziel des Forschungsvorhabens war es, nachhaltiges Design als Kaufkriterium bei Verbraucherinnen und Verbrauchern zu stärken. Zu diesem Zweck müssen Verbrauchererwartungen, Produktentwicklungsprozess sowie Unternehmens- und Produktkommunikation besser aufeinander abgestimmt werden. In dem Vorhaben wurden die folgenden Schritte durchgeführt, deren Ergebnisse im vorliegenden Bericht kurz zusammengefasst sind. Ausführliche Ergebnisse sind im Anhang sowie in Fischer et al. (2018) dokumentiert. Erfassung der Verbrauchererwartungen an (nachhaltig gestaltete) Produkte sowie Abgleich mit wissenschaftlich- lebenszyklusbasierten Ansätzen zur Ermittlung relevanter Umwelteigenschaften von Produkten. Dies erfolgte beispielhaft für die Produktgruppen Elektronik, Kleidung, Wasch- und Reinigungsmittel sowie Möbel; Auswertung von Ansätzen der nutzerintegrierenden Produktentwicklung im Rahmen eines Workshops mit Verbraucher- und Unternehmensvertreterinnen und -vertretern sowie Anbieterinnen und Anbietern nutzerintegrierender Produktentwicklung. Die Fragestellung lautete, inwieweit diese Ansätze genutzt werden können, um Verbrauchererwartungen sowohl bei der nachhaltigen Produktgestaltung als auch in der Unternehmenskommunikation besser zu berücksichtigen; Entwicklung von Handlungsempfehlungen für Unternehmen zur Berücksichtigung von Verbrauchererwartungen bei der Gestaltung von nachhaltigen Produkten sowie zur Verbesserung der Unternehmenskommunikation zur Nachhaltigkeit von Produkten und Dienstleistungen in Form eines Bausteins für das "Ecodesign Kit" des Umweltbundesamtes; Entwickeln von Vorschlägen, wie die Verbraucherperspektive stärker im Bundespreis Ecodesign sichtbar gemacht werden kann.
Ziel dieser Studie ist die Identifikation potenzieller Synergien und Konflikte zwischen Verbrauchererwartungen an Produkte einerseits und Kriterien der nachhaltigen Produktgestaltung andererseits, um daraus Ansatzpunkte für verbraucherorientiertes, nachhaltiges Produktdesign abzuleiten. Die Analyse erfolgte beispielhaft anhand der Produktgruppen Elektronik, Kleidung, Wasch- und Reinigungsmittel sowie Möbel, die an beispielhaften Produkten illustriert werden. Es wurden fünf Arbeitsschritte durchgeführt: In der Hotspot-Analyse wird erstens dargestellt, welche nachhaltigkeitsbezogenen Hotspots mit jeder Produktgruppe verbunden sind. Auf dieser Basis werden zweitens Kaufkriterien und Verbraucherverhalten identifiziert, die einen relevanten Einfluss auf die Hotspots haben. Drittens wird bestehende Literatur aufbereitet, um die tatsächlichen Kaufkriterien, Erwartungen an Produkte sowie relevanten Aspekten des Nutzungsverhaltens für die ausgewählten Produktgruppen zu identifizieren. Darauf aufbauend werden viertens die Ergebnisse einer empirische Verbraucherbefragung in Form von Fokusgruppen dargestellt, aus der vertiefte Erkenntnisse zu Kauf- und Nutzungsgewohnheiten, zu Erwartungen an Produkte, zur Relevanz von Nachhaltigkeitsaspekten, zu Chancen und Hemmnissen für deren verstärkte Beachtung sowie zu deren besserer Kommunikation an die Verbraucherinnen und Verbraucher gewonnen werden konnten. Abschließend wurden die Erkenntnisse zusammengeführt, um Synergien und Konflikte zwischen nachhaltiger Produktgestaltung einerseits und den Erwartungen und Gewohnheiten von Verbraucherinnen und Verbrauchern andererseits zu identifizieren und Handlungsoptionen für Unternehmen und Politik abzuleiten.
Im Mittelpunkt der in dem Forschungsprojekt durchgeführten Analysen steht die Leitfrage "Wie kann eine klima- und sozialverträgliche Bereitstellung von angemessenem Wohnraum für alle gelingen?". In dieser Veröffentlichung wird der Status quo im Bedürfnisfeld Wohnen untersucht. Zunächst werden maßgebliche Trends beim Wohnen vorgestellt und deren Implikationen für eine sozial- und klimaverträgliche Bereitstellung von Wohnraum abgeleitet. Außerdem werden die vier Teilfragen untersucht: (i) Ist Wohnraum in Deutschland ausreichend verfügbar? (ii) Ist Wohnen in Deutschland klima- und umweltfreundlich? (iii) Ist der Wohnraum in Deutschland (für alle) angemessen? (iv) Ist Wohnen in Deutschland (für alle) bezahlbar? Anschließend wird das bestehende Politikinstrumentarium im Bereich Bauen und Wohnen beschrieben und kursorisch bewertet. Es wird auf mehr als 20 umwelt-, wohnungs- und sozialpolitische, sowie auf stadtplanerische Instrumente eingegangen. Für jedes Instrument wird die Wirkung auf ausgewählte Wirkkategorien eingeschätzt: Für die Umweltwirkung auf den Verbrauch fossiler Energien und die Höhe der Emissionen, auf den Flächenverbrauch und die Biodiversität, auf den Ressourcenschutz; für die sozialen Wirkungen auf die Verfügbarkeit von Wohnraum, die Kostenbelastung, die Verteilungswirkung, sowie die Angemessenheit bezüglich der Größe und des Zustands/der Ausstattung. Aus dem Status quo werden Defizite und Handlungsansätze für eine Bereitstellung von ausreichendem klima- und sozialverträglichem sowie angemessenem Wohnraum abgeleitet sowie weitere Forschungs- und Entwicklungsbedarfe formuliert.
Dieser Bericht untersucht Anreiz- und Verteilungswirkungen bestehender und diskutierter Instrumente für energetische Sanierungen in Bestandsgebäuden und gibt Empfehlungen für die Weiterentwicklung des Instrumentariums. Besonders im Fokus stehen Mietende und Vermietende. Wir untersuchen die Kostenteilung zwischen diesen Gruppen im Falle energetischer Sanierungen und die daraus resultierenden Anreizwirkungen für die Vermietenden einerseits und die Bezahlbarkeit für die Mietenden andererseits. In einem ersten Schritt werden die aktuell bestehenden Regelungen und Reformdiskussionen zu den für die energetische Sanierung zentralen Maßnahmen und Instrumenten zusammengefasst. In einem zweiten Schritt wird die Wirkungsüberschneidung der Instrumente anhand von sieben Szenarien modelliert, in denen jeweils ein Wirkfaktor verändert und die Auswirkungen dieser Änderung auf die Kostenteilung zwischen Mietenden und Vermietenden betrachtet wird. Es wird deutlich, dass die bestehenden Instrumente und Maßnahmen oft nicht sozialverträglich ausgestaltet sind und dass das aktuelle Instrumentarium das Mietenden-Vermietenden-Dilemma bisher nicht auflösen kann, da weiterhin die Anreize für Vermietende nicht mit für Mietende günstigen Entscheidungen zusammenfallen. In einem letzten Schritt diskutieren wir Reformoptionen in Bezug auf (i) die Beteiligung von Vermietenden an CO2- und Heizkosten, (ii) die Inanspruchnahme der Förderung durch Vermietende, (iii) die Modernisierungsumlage und umlagefähige Kosten und (iv) Sozialleistungen wie das Bürger- und Wohngeld. Wir schließen mit einem Ausblick, der einen möglichen Systemwechsel beschreibt, auf ein System, in dem Anreize nicht primär durch Förderung, sondern durch Ordnungsrecht gesetzt werden und diskutieren, dass dann die begrenzten Fördermittel für besonders betroffene Gruppen eingesetzt werden müssen. Beispiele für gezielte Förderung gibt es aus anderen EU-Ländern. Auch der EU-Klimasozialfonds verfolgt dieses Ziel.
Geschlechtergerechtigkeit kann einen Beitrag zu einer erfolgreichen Klimapolitik leisten. Die Studie fasst den aktuellen Stand der nationalen und internationalen Fachliteratur zu den Genderaspekten von Klimaschutz und Klimafolgenanpassung zusammen. Auf Basis des Forschungsreviews und der Gender-Analyse internationaler klimarelevanter Vereinbarungen wurden Genderdimensionen vorgeschlagen, mittels derer eine umweltpolitische Portfolioanalyse vorgenommen wurde. Die Portfolioanalyse ergab, dass genderwirksame Klimaschutz-Schwerpunkte bei Planen, Bauen und Wohnen sowie Verkehr zu setzen wären. Bei Klimaanpassung sind die Handlungsfelder mit Genderwirkungen vor allem Katastrophenschutz und Gesundheit.
Die Studie gibt einen Überblick über Forschungsstand und -bedarfe zu sozialen Wirkungen von Umweltpolitik sowie von unterlassenem (bzw. unzureichendem) Umweltschutz. Der Fokus liegt auf politischen Maßnahmen der Bundes- und EU-Ebene und deren Wirkungen in Deutschland. Die Betrachtung konzentriert sich auf solche sozialen Wirkungen, die auf individueller bzw. Haushaltsebene erfahren werden, hier "soziale Wirkungen im engeren Sinne (i.e.S.)" genannt. Folgende Wirkungskategorien werden in der Studie unterschieden: 1) Erwerbsarbeit; 2) Einkommen, Einnahmen, Ausgaben; 3) Vermögen; 4) Gesundheit; 5) Sorgearbeit, Alltags- und Freizeitgestaltung; 6) Psychosoziale Wirkungen; und 7) Politische Partizipation. Nach einleitenden Klärungen konzeptioneller Art fasst der Hauptteil der Studie den empirischen Forschungsstand entlang der genannten Wirkungskategorien zusammen. Innerhalb dieser werden die Forschungsergebnisse wiederum nach umweltpolitischen Handlungsfeldern (wie Energie, Verkehr, Ressourceneffizienz, Biodiversität etc.) gegliedert. Die Literatursichtung umfasste alle wesentlichen Teilbereiche der Umweltpolitik (außer Strahlenschutz), sei es mit Blick auf Umweltmedien, Wirtschaftssektoren oder Konsumbereiche. Für jede Wirkungskategorie und jedes Handlungsfeldcluster werden weitere Forschungsbedarfe identifiziert sowie übergreifend Empfehlungen für künftige Forschung gegeben.