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Norbert Frei, Hermann Kling (Herausgeber): Der nationalsozialistische Krieg. Campus Verlag, Frankfurt am Main 1990. 312 Seiten, 38,- DM

"Nach dem Tod des langjährigen Bundesaußenministers Hans-Dietrich Genscher wurden vor allem seine großen politischen Verdienste für die Bundesrepublik gewürdigt. Doch sein Tod steht auch exemplarisch für das Abtreten der letzten Kriegsgeneration, der Flakhelfer und jungen Frontsoldaten. Umso drängender stellt sich die Frage, wie eine Gesellschaft ohne Zeitzeugen zukünftig mit der NS-Geschichte umgehen wird. Der Historiker Norbert Frei diagnostiziert bereits jetzt viel nachgetragene Empathie - nach dem schon längst erteilten Selbstfreispruch der ehemaligen Flakhelfer nun auch durch eine jüngere Generation der Post-68er. Diese neue Nachsichtigkeit dürfe jedoch nicht, so Frei, zu einem Ende des selbstkritischen Umgangs mit der Geschichte des 'Dritten Reiches' führen." (Autorenreferat)

Der Verfasser sieht die 68er Bewegung als globale Revolte der Jugend. Er thematisiert zunächst die länderspezifische Ausprägung der Bewegung und ihre Protestmotive, um anschließend die soziale, demografische und intellektuelle Situation in der Mitte der 1960er Jahre zu beschreiben. Neben signifikanten Veränderungen der Sozialstruktur in den westlichen Gesellschaften behandelt der Verfasser die geistigen Netzwerke und Austauschbeziehungen, um die Voraussetzungen für den Jugendprotest zu klären. Ein Ergebnis der Studentenbewegung der späten 1960er Jahre ist die Liberalisierung und alltagskulturelle Öffnung westlicher Gesellschaften. (ICE2).

Der Verfasser sieht die 68er Bewegung als globale Revolte der Jugend. Er thematisiert zunächst die länderspezifische Ausprägung der Bewegung und ihre Protestmotive, um anschließend die soziale, demografische und intellektuelle Situation in der Mitte der 1960er Jahre zu beschreiben. Neben signifikanten Veränderungen der Sozialstruktur in den westlichen Gesellschaften behandelt der Verfasser die geistigen Netzwerke und Austauschbeziehungen, um die Voraussetzungen für den Jugendprotest zu klären. Ein Ergebnis der Studentenbewegung der späten 1960er Jahre ist die Liberalisierung und alltagskulturelle Öffnung westlicher Gesellschaften. (ICE2)

Apart from denazification, the Americans in particular promoted in western Germany after 1945 the "invention" of contemporary history as an academic discipline and as a political and moral task. In this way important foundations were laid for a self‐critical engagement with the past. This engagement — which for decades was associated with the generation of the Flakhelfer— was ultimately able to overcome the counter‐movement in the politics of the past which commenced above all in the Federal Republic from 1949, but which became visible in the GDR as well. Since 1989/90 an open engagement with the rule of the SED and the Stasi has been possible in the East of Germany as well, to quite some extent capable of building on the critical historical research carried out in the West. There is much which speaks in favour of a judicious comparison of the fluctuations in the dealings with both pasts, but it is also apparent that the second cannot be understood in the absence of the first.

"Der Auftritt der NPD im sächsischen Landtag ('Bomben-Holocaust') war der jüngste Versuch, die Unterscheidung von Opfern und Tätern auf den Kopf zu stellen. Der Autor zeigt auf, dass der Skandal von Dresden nur den vorläufigen Höhepunkt einer langen Geschichte der Schuldabwehr und Schuldverkehrung darstellt. Diese reicht bis zu den Anfängen der Bundesrepublik zurück - und erlebt gegenwärtig, ironischerweise unter einer rot-grünen Koalition, eine fatale Renaissance." (Autorenreferat)