Sie bewegt sich doch: neue Erkenntnisse und Trends in der quantitativen Kriegsursachenforschung
In: Mit Sicherheit unsicher?: Debatten zu Krieg und Frieden in den internationalen Beziehungen, p. 251-285
Abstract
"In die quantitative Kriegsursachenforschung ist Bewegung gekommen. Der Literaturbericht referiert zunächst jüngere Befunde zu internationalen Konflikten. Hier zeigt sich, dass stabile Machtdifferenzen, ausgeprägte Interdependenzen und ein hohes Maß an institutioneller Verregelung die Gewaltanfälligkeit von Staatendyaden signifikant verringern. Gleichzeitig wird deutlich, dass Territorialkonflikte zwischen gleichmächtigen und rivalisierenden Akteuren unverhältnismäßig oft eskalieren. Zum Zweiten illustriert der Beitrag anhand von Ergebnissen quantitativer Studien zu zwischen- wie innerstaatlichen Gewaltkonflikten die Renaissance liberaler Ansätze in der Kriegsursachenforschung. Schließlich wird mit Blick auf die 'neuen Bürgerkriege' davor gewarnt, die Bedeutung strategischer Kalküle bei den oftmals mit äußerster Brutalität geführten Auseinandersetzungen zu unterschätzen." (Autorenreferat)
Report Issue