Das kompetente Kind: Anmerkungen zu einem Konstrukt aus soziologischer Sicht
In: Kinder in Deutschland: eine Bilanz empirischer Studien, p. 219-233
Abstract
In einem ersten Schritt geht der Beitrag der Frage nach, ob die Vorstellung von Kompetenz als einem subjektiven Vermögen sowohl begriffsgeschichtlich als auch unter analytischer Perspektive sinnvoll ist. Dann wird das Ziel verfolgt, die Potenziale und Grenzen von Kompetenzkonzepten auszuleuchten. Einerseits wird an bereits vorhandene Versuche angeknüpft, den Kompetenzbegriff konzeptionell schärfer zu fassen und im Kontext multidisziplinärer Zugriffe zu verorten. Hierfür werden vor allem die in Kompetenztests zur Anwendung kommenden Konzeptionen beleuchtet und in ihren theoretischen Grundlagen reflektiert. Andererseits wird die Frage nach den strukturellen Bedingtheiten individueller Kompetenzerfahrungen aufgeworfen und damit der Versuch unternommen, ungleiche Kompetenzerwerbsbedingungen am angemessenen Ort zu suchen. Hierzu wird ein Vorschlag zur konzeptionellen Ergänzung psychologischer Kompetenzmodelle ausgearbeitet, der an der weitgehenden Gesellschaftsblindheit dieser Ansätze ansetzt und ausgehend von der Figur der Kompetenzzuschreibung die soziale Seite dieses Phänomens aufgreift. (ICE2)
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