Der schleichende Institutionenwandel im Krisenmanagement für die Dritte Welt: Weltbank und Währungsfonds ; internationale Organisationen im Dienste der Globalisierung
In: Institutionenwandel, p. 204-223
Abstract
Der Autor untersucht den Institutionenwandel für die Dritte Welt auf der Ebene der internationalen Entwicklungszusammenarbeit. Dabei wird auf einen "schleichenden Institutionenwandel" hingewiesen, der an den beiden Bretton-Woods-Organisationen IWF und Weltbank verdeutlicht wird. Internationaler Währungsfonds und Weltbank haben sich vor allem im sozioökonomischen und ökologischen Bereich zu internationalen Regimen entwickelt, die die innenpolitischen Handlungsspielräume der Entwicklungsländer konditionieren. Der institutionelle Wandel im Krisenmanagement für die Dritte Welt folgt einer Tendenz zur Verregelung der zwischen staatlichen Beziehungen, die dependenztheoretisch vor allem als Anpassung und Fortentwicklung von hierarchisch-asymmetrischen Abhängigkeitsverhältnissen interpretiert wird. Die von den westlichen Industrienationen dominierten "Zwillinge" IWF und Weltbank sind "global players", die ihre ressourcengestützte Definitionsmacht sowohl materiell als auch ideell zunehmend zur Geltung bringen. Insgesamt haben die Bretton-Woods Organisationen mit ihrer zunächst kaum bemerkten Funktionserweiterung einen qualitativen Sprung zu entscheidungsstarken Gremien vollzogen, welche die nationalstaatlichen Souveränitätsrechte der Entwicklungsstaaten zunehmend aushöhlen. (ICD)
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