Politische Ausgrenzung oder symbolische Integration: zum Verhältnis von etablierten Volksparteien und Friedensbewegung
In: Streitfall Frieden: Positionen und Analysen zur Sicherheitspolitik und Friedensbewegung, p. 244-260
Abstract
Der Aufsatz thematisiert das Verhältnis von Volksparteien und Friedensbewegung auf dem Hintergrund einer theoretischen Bestimmung des Charakters beider Seiten des Verhältnisses. Der zentrale Widerspruch wird darin gesehen, daß die Friedensbewegung als soziale Bewegung andere Formprinzipien beinhaltet als die sogenannten Volksparteien, die mit ihren klar gegliederten, dauerhaften, verapparateten und elitegesteuerten Machterwerbs- und Stimmenmaximierungsorganisationen dem politischen System der Bundesrepublik sehr viel angepaßter sind. Dementsprechend werden die Chancen der Friedensbewegung, realiter deutlichen Einfluß auf die Entscheidungsprozesse in der Sicherheitspolitik zu gewinnen, als gering eingeschätzt. Als einzige langfristige Möglichkeit wird eine geänderte Organisationsform (Partei) gesehen, die aber wiederum das Ende der Charakteristika einer sozialen Bewegung beinhalten würde. (MB)
Report Issue