Niedergang: Aufstieg und Fall der abendländischen Kultur - von Jesus bis Bin Laden
Der französische Geschichtsphilosoph und Gründer der "Volksuniversität" in Caen trägt, 2000 Jahre abendländischer Geschichte rekapitulierend, Belege für seine These zusammen, dass sich die jüdisch-christliche Kultur im Endstadium des Verfalls befinde. Rezension: Mit seinem dickleibigen Werk macht sich der viel schreibende französische Geschichtsphilosoph und Gründer einer "Volksuniversität" an eine Neudeutung der jüdisch-christlichen Kultur. Selbst Atheist, sieht Onfray sie im Endstadium des Verfalls, den Todesstoss versetze ihr der aggressiv Europa flutende Islam. Ideologisch M. Houellebecq nahe stehend (2015), eilt der Autor, viel voraussetzend, im Schnelldurchgang mit bösem Sarkasmus und einer wüsten, nah am Stammtisch entlang schlingernden Polemik durch 2000 Jahre Geschichte, reisst vieles oft nur klischierend an, um, von der Französischen Revolution über den Nihilismus moderner Kunst bis zu den 1968ern, immer neue Indizien für seine These zu finden, dass das Abendland nun fällig sei für das alle Zivilisationen betreffende Gesetz der Entropie. - Wissenschaftlich ähnlich seinem "Anti-Freud" (2011), sollte das in Frankreich viel diskutierte Buch in ausgebauten Beständen als Dokument neurechten Denkens zur Diskussion gestellt werden