Georg Picht: Strategien eines Medienintellektuellen in der westdeutschen Öffentlichkeit
In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte: das zentrale Forum der Zeitgeschichtsforschung, Volume 66, Issue 4, p. 617-644
Abstract
Vorspann
Mit seiner Artikelserie über die "deutsche Bildungskatastrophe", die 1964 in der Wochenzeitung Christ und Welt erschien, traf der Altphilologe und Religionsphilosoph Georg Picht den Nerv der Zeit. Bis heute ist dieses Schlagwort im Gedächtnis geblieben, und bis heute gilt Picht als einer der bekanntesten Intellektuellen der "Bonner Republik". Dennoch liegen Teile seiner Biografie noch immer im Dunkeln, wie Nicolai Hannig zeigen kann, der auf der Basis bisher kaum ausgewerteter Korrespondenz Pichts Umgang mit den Massenmedien und seine Netzwerke nachzeichnet. Es ergibt sich das überraschend zwiespältige Bild eines politischen Gelehrten, der virtuos auf der medialen Klaviatur zu spielen verstand, Reformen in Staat und Gesellschaft das Wort redete, aber von einem zutiefst elitären Kommunikationsverständnis durchdrungen war.
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