Article(electronic)January 1, 2006

Argumente für und wider die Reziprozität in der WTO – Die Reziprozität als merkantilistisches Erbe in der geltenden Welthandelsordnung / The merits of reciprocity in the WTO

In: Ordo: Jahrbuch für die Ordnung von Wirtschaft und Gesellschaft, Volume 57, Issue 1, p. 315-340

Checking availability at your location

Abstract

Zusammenfassung
Die Reziprozität ist zusammen mit den Prinzipien der Meistbegünstigung und der Inlandgleichbehandlung eines der Hauptelemente der heute in der Welthandelsorganisation (WTO) festgeschriebenen Welthandelsordnung. Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, ob eine auf Reziprozität angelegte Verhandlungsstrategie nicht im Widerspruch zu einer auf Gleichheit und Gemeinsamkeit beruhenden Welthandelsordnung steht. Die reziproke Verhandlungsweise schafft den marktstarken Handelspartnern die Möglichkeit, ihre eigenen Interessen auf Kosten der marktschwachen Staaten durchzusetzen und zu mehren. Die ersten Abschnitte nehmen eine begriffliche Abgrenzung der Reziprozität vor und zeigen, wie die auf Gegenseitigkeit beruhende Verhandlungsstrategie über das Cordell Hull-Programm in das Allgemeine Zoll- und Handelsabkommen (GATT) und seine Nachfolgeorganisation WTO eingeflossen ist. Die anschließende Analyse kommt zum Schluß, daß die heute in der WTO verankerte Reziprozität ökonomisch beziehungsweise außenhandelspolitisch kaum zu rechtfertigen ist und merkantilistische Züge aufweist. Auf Wohlwollen und Zustimmung stößt das reziproke Verhandeln allein bei den Politikern und Diplomaten. Die Arbeit schließt mit der These, das Prinzip der Reziprozität im Rahmen der WTO zu streichen.

Languages

English

Publisher

Walter de Gruyter GmbH

ISSN: 2366-0481

DOI

10.1515/ordo-2006-0118

Report Issue

If you have problems with the access to a found title, you can use this form to contact us. You can also use this form to write to us if you have noticed any errors in the title display.