City-Marketing Cottbus: der Weg zu einer ständig wachsenden Zufriedenheit von Einwohnern, Kunden, Besuchern und der Wirtschaft ; Diplomarbeit
In: Wirtschaft
Stadt-, Standort- oder auch City-Marketing wird immer wichtiger, um eine Stadt oder Region für Besucher interessanter zu machen. Ausgehend aus den Vereinigten Staaten fand diese Formen des Marketings vor 15 Jahren auch in Deutschland und Ende der 90er Jahre schließlich auch in Cottbus seinen Einzug. Die Städte, die ein Stadtmarketing eingeführt haben, litten unter einem schlechten Zustand des Gewerbes, die Besucherströme ließen nach, es gab wenige oder keine Anziehungspunkte. Einige wenige Städte benutzten dieses Instrument, um die schon vorhandene Attraktivität ihrer Stadt zu erhöhen bzw. zu optimieren. Ein Beispiel dafür ist Baden-Baden, eine Stadt, die seit vielen Jahr-zehnten eine international beliebte und anerkannte Kur- und Bäderstadt ist. Das Angebot wurde durch Aktiv- und Wellness-Urlaub auch auf das junge Publikum ausgeweitet. Es wurde internationale Promotion gemacht, Kliniken und Hotels ausgebaut und die Attraktivität verbessert, die Stadt als Kongresszentrum integriert und die Golfregion Baden – Elsass gegründet, die mehrere Golfclubs und -hotels bietet. Im Gegensatz zu Baden-Baden war die Arbeit des City – Managements in Cottbus nicht von erkennbarem Erfolg gekrönt. Es wurde zwar die Stelle eines City – Managers eingerichtet, doch innerhalb von fast sechs Jahren machten sich drei Männer an die Arbeit. Schließlich wurde für das Haushaltsjahr 2003 aufgrund fehlender finanzieller Mittel die Stelle des City – Managers gestrichen. Er war bei der Congress, Messe und Touristik GmbH ( kurz: CMT ) angestellt, wurde aber auch von der Stadt Cottbus mitfinanziert. Anfang Juni 2003 bat die IHK Cottbus zu einer Veranstaltung, in der Vertreter der Marketinggesellschaft der schwedischen Stadt Malmö ihr Erfolgskonzept vorstellten. Durch kontinuierliche Umgestaltung der Stadt, Zusammenarbeit von Stadt, Gewerbe und Immobilieneigentümern und überregionale Werbung und Anwerbung von Unternehmen stieg die Einwohnerzahl Malmös immer weiter an und wurde zum Publikumsmagneten auch für dänische Tagestouristen. Dieses Beispiel zeigt, wie wichtig die Zusammenarbeit aller Hauptakteure einer Stadt ist. Daher ist auch nicht verwunderlich, dass die Meinungen der Anwesenden bei dieser Veranstaltung stets die gleiche waren: "Die Abschaffung der Stelle des City – Managers war ein Fehler. Die Stadt Cottbus gab zu früh auf." Die Verständigung fehlt zwischen den Akteuren, da ein kompetenter und starker Mittler fehlt. Nur wenige sehen das Potenzial, dass in der Stadt Cottbus steckt. Zu diesen Einzelkämpfern zählt unter anderem der Manager der City – Werbegemeinschaft, Joachim Reinke. Unter anderem sein Team veranstaltete im Juli 2003 das größte mehrtägige Stadtfest der Region. Es gibt viele Stadt- und Dorffeste in der Gegend, wie zum Beispiel das Stadtfest in Spremberg im August oder das Rosengartenfest in Forst mit abwechslungsreichen Programmen. Aber das in Cottbus war besonders wertvoll und hat mich als Besucherin angenehm überrascht. Für jeden Geschmack war eine Bühne in der City zu finden. So bot unter anderem die Bühne von BB Radio auf dem Altmarkt am Wochenende ein abwechslungsreiches Programm besonders für das junge Publikum mit Auftritten von Boygroups und Stuntshow. Am Neumarkt gab es Konzerte mit Künstlern der Region. Auf dem Heronplatz konnten sich Liebhaber karibischer Klänge erfreuen und bei einer kleinen Einführung die wichtigsten Schritte des Salsas erlernen. Neben dem Sorathotel fand unter anderem ein Karaokewettbewerb statt. Der Samstag klang mit einem riesigen Feuerwerk auf dem Holiday Inn und einer Lasershow am Altmarkt aus. Abgerundet wurde das Ganze durch viele Händler, einem Vergnügungspark und viele bemühte Leute, die sich um das leibliche Wohl der Besucher kümmerten. Der Erfolg dieses Festes lässt auf eine Wiederholung im kommenden Jahr hoffen. Denn dadurch haben Besucher aus nah und fern gemerkt, dass Cottbus einen Besuch wert ist und die fast komplett sanierte Innenstadt durchaus ihren Charme hat. Doch um Besucher regelmäßig in die Stadt zu locken, zählen nicht nur einzelne große Veranstaltungen wie das Stadtfest im Sommer oder der gut besuchte Bauernmarkt zum Herbstanfang. Auch wenn diese Events viele tausend Menschen in die Innenstadt bringen, zum stetigen Wiederkommen laden sie nicht ein. Daher muss beleuchtet werden, was Menschen dazu bringt, eine Stadt immer wieder zu besuchen und dort ihr Geld auszugeben. Denn darin liegt das eigentliche Problem. In den warmen Monaten kommen noch Besucher des Branitzer Parks oder Naturliebhaber in die Innenstadt. Wo auch schon im Sommer für auswärtige Gäste die großen Anziehungspunkte fehlen, gibt es sie im Winter erst recht nicht. Das Angebot an attraktiven Cafés, Restaurants und Bars nimmt stetig zu und sind besonders am Wochenende stark besucht, wovon ich mich selbst einige Male bei Besuchen in der City überzeugen konnte. Jedoch liegen die Defizite im, für eine Stadt überlebenswichtigen, Einzelhandel, der nicht zum Flanieren einlädt. Welche Probleme es dabei gibt, werden im Folgenden behandelt. Weiterhin werden folgende Fragen beantwortet. Welche positiven Ansätze besitzt Cottbus bereits; Also, wo liegt die Einzigartigkeit der Stadt? Was fehlt in Cottbus und wie kann man sie attraktiver machen? Welche Fehler werden gemacht? Welche Vorbilder gibt es, ohne dabei abzukupfern? Und letztendlich wie sieht die Zukunft aus; welche Chancen hat Cottbus? Inhaltsverzeichnis: Teil 1Stadt – und City – Marketing allgemein1 1.Einleitung1 2.Die "City" und die "idealen" Funktionen einer Innenstadt2 3.Stadtmarketing4 3.1Definition "Stadtmarketing"4 3.2"Stadt – Marketing" "City – Marketing"6 3.3Entwicklungsschritte eines Stadtmarketing - Prozesses7 3.4Die Institutionalisierung von Stadtmarketing12 3.5Finanzierung und Institutionalisierung14 3.6Evaluation15 3.7Probleme des Stadtmarketings16 3.8Der City – Manager16 Teil 2Beispiele für Stadt- bzw. City – Marketing20 1.City – Marketing Pforzheim20 1.1Organisationsstruktur und Zusammenarbeit20 1.2Geschäftsfelder20 1.3Finanzierung21 1.4Ziele21 1.5Erfolge/Probleme21 2.Passau22 2.1Einkaufen in der Innenstadt23 2.2City - Marketing Passau ( CMP )23 2.3Fragebogen, Georg Hiltner, 11. November 200328 3.Stadtmarketing am Beispiel der schwedischen Stadt Malmö30 3.1Daten und Fakten30 3.2Erfolgsfaktoren33 3.3City – Marketing Malmö33 3.4Fuhrpark- und Verkehrskonzept41 4.Ein Beipiel für Stadtmarketing aus den USA – das Konzept der "Business Improvement Districts ( BID )"42 4.1Was ist ein Business Improvement District?43 4.2Historische Entwicklung44 4.3Aufbau und Struktur von BIDs45 4.4Finanzierung46 4.5Funktionen des BIDs46 4.6Nutzen der BIDs48 4.7Beispiel für einen erfolgreichen Business Improvement District – Die Stadt Madison48 4.8Ist ein Business Improvement District für Deutschland vorstellbar?54 4.9Zusammenfassung57 Teil 3Charakterisierung von Cottbus und das City – Marketing58 1.Geschichte der Stadt Cottbus58 2.Demographische Daten59 3.Ist – Analysen59 3.1Bevölkerung59 3.2Stadtverwaltung62 3.3Stadtplanung/Innenstadt/Stadtbild/allgemeine Aufenthaltsqualität62 3.4Umwelt/Energie66 3.5Verkehr und Parken68 3.6Gewerbe/Industrie/Einzelhandel/Dienstleistung70 3.7Öffentlichkeitsarbeit/Public Relation72 3.8Tourismus, Freizeit, Kultur, Gastronomie, Jugend73 3.9Wirtschaft, Bildung, Arbeitsmarkt84 3.10Sport88 4.Interessengemeinschaften der Stadt Cottbus89 4.1Betroffene Ämter der Stadt Cottbus89 4.2Andere Interessengruppen89 4.3Wichtigste Interessengemeinschaften90 5.Innenstadtmarketing Cottbus93 5.1Leitbild93 5.2Slogan und Logo – Citydesign95 5.3Zielgruppendefinition97 5.4Ziele100 5.5Unique Selling Proposition ( USP )101 5.6Erlebnis Tourismus102 5.7Marketing105 5.8Weitere Maßnahmen112 6.Zusammenfassung134